Kapitel 41

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Skye starrte auf den Teller vor ihr und schob gedankenverloren das Essen von einer Seite auf die andere.
Mittlerweile bescherte nicht mehr die Kopfverletzung ihr Kopfschmerzen, sondern die Tatsache das sie sich wegen ihres Stiefvaters den Kopf zerbrach.
Innerlich fühlte Skye sich hin- und hergerissen.
Sie hatte sich immer nur das eine gewünscht... Rache.
Jetzt da der Wunsch zum greifen nah war, war sich aber nicht mehr sicher, ob das wirklich das war, was sie wollte.
Wenn sie nichts unternahm und Romeo ihn töten würde, machte sie das nicht zu seiner Komplizin.
War sie dann wirklich besser als Romeo?

Allein die Tatsache das Skye sich darüber Gedanken machte beunruhigte sie.
Was unterschied sie denn mittlerweile von Monstern wie Romeo oder ihrem Stiefvater, wenn sie selbst schon an Mord und Rache dachte?

»Worüber zerbrichst du dir denn jetzt schon wieder deinen hübschen Kopf?«
Romeos Stimme riss Skye aus ihren Gedanken. Sie hatte ihn vollkommen vergessen.
Er saß ihr gegenüber am Tisch und musterte sie eindringlich.
Sie schüttelte den Kopf, um auch die letzten schlechten Gedanken zu vertreiben.
»Über nichts Besonderes. War nur ein harter Morgen« Sie würde ihm nicht die Genugtuung geben und die Wahrheit sagen. Lustlos stocherte sie in ihrem Essen rum.
Ihr war mittlerweile jeder Hunger vergangen.

»Du bist eine miserable Lügnerin. Aber ich belass es heute dabei und tue so als ob ich sie glauben würde. Was hast du für den heutigen Tag geplant? Worauf hast du Lust? «

Seine Frage überraschte Skye. Sie blickte ihn stirnrunzelnd an »Worauf ich Lust habe? Ich dachte, ich bin deine Gefange und einzig allein zu deinem Vergnügen hier« stichelte sie.
Er ging auf ihre Provokation nicht ein
»Ich halte dich hier nicht zu meinem Vergnügen als Gefangene. Ich vertraue dir nur noch nicht genug. Es herrscht bei dir eine gewisse Fluchtgefahr«
»Überrascht dich das?« stichelte sie weiter.
Er schüttelte den Kopf, ihre bissigen Bemerkung schien ihn nicht im geringsten zu stören.
»Nein ich verstehe das. Aber mit der Zeit wirst du lernen, dass du mir vertrauen kannst. Also worauf hast du heute Lust? Wir könnten einen Spaziergang durch den Wald machen oder du machst es dir einfach vor dem Fernseher gemütlich«.

Der Gedanke sich ein wenig die Beine zu vertreten war sehr verlockend, aber das würde dazu führen das Skye noch mehr Zeit mit Romeo verbringen musste.
»Couch klingt gut!«

Er nickte und deutete mit der Gabel auf ihren Teller »Aber vorher isst du erstmal auf. Es ist wichtig, dass du wieder zu Kräften kommst.«

Nachdem sie sich dazu gezwungen hatte etwas zu essen, machte sich Skye auf den Weg ins Wohnzimmer und machte es sich dort auf der Couch bequem.
Ihre Gedanken schweiften aber immer wieder zu dem Mann, der sich in der Scheune befand.
Einige Zeit später kam Romeo ins Wohnzimmer und setze sich in einen Sessel und blickte Skye schweigend an.

»Wenn du möchtest, kannst du mich in die Scheune begleiten. Ich denke, es wird dir gefallen, was ich dort mit ihm tue.« er beugte sich nach vorne und senkte seine Stimme »Das war doch immer das, was du wolltest, meine Schöne. Ich gebe dir die Chance selber Rache zu nehmen. Er wird dir nichts anhaben können, aber du kannst alles mit ihm machen, was du willst. Ich werde dir helfen.«

Mine - Obsessive LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt