» Krankenhäuser & Umarmungen «

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P.O.V. Remywara Takami

Langsam öffnete ich die Augen. Grelles Licht kam mir entgegen, doch ich zwang mich, meine Augen vollständig zu öffnen.

Ich erinnerte mich an die letzten Ereignisse. Ich wusste zwar nicht, wie ich hier im Krankenzimmer gelandet bin und warum die Lichter so hell waren, aber ich konnte mich genau erinnern. An alles...

Das wie vielte mal war ich jetzt eigentlich schon in einem Krankenzimmer? Das vierte mal? Oder das fünfte?

»Na, Schlafmütze?«

Ich schielte verwirrt zur Seite.

»K-Keigo«. Meine Stimme war brüchig und rau. »Hast mir ja ziemliche Sorgen bereitet« lachte er. Beim genaueren Hinsehen allerdings sah ich, das seine Augen ein wenig rot waren. »H-Hast du ge-geweint?« wollte ich vorsichtig wissen. Er atmete tief durch.

»Ein großer Bruder darf doch weinen?« Er saß auf einem Rollstuhl und rückte nun näher zu mir. »Übrigends, schicke Haarfarbe. Steht dir«. Huh? Haarfarbe?

Ich setzte mich ächzend auf und nahm mir eine Haarsträhne nach vorne. Erschrocken weitete ich meine Augen. »G-Gib mir einen Spiegel bitte«. Keigo griff auf einen kleinen Tisch neben meinem Krankenbett und gab mir einen Handspiegel. Ich hielt ihn sofort vor mich.

»Was zur Hölle-« kam es von mir. Meine Haarfarbe war schwarz. Komplett schwarz. Nur vorne waren ein paar Strähnen weiß und violet. So schlecht sah es eigentlich nichtmal aus, jedoch erinnerte ich mich nicht daran, mir die Haare gefärbt zu haben. Auch meine Augen sahen anders aus. Jetzt war es genau umgedreht. Schwarze Augen und violette Pupille. Es sah irgenwie cool aus, aber es war auch gewöhnungs bedürftig.

»Wie geht es dir?« Mein großer Bruder sah mich an. »Scheiße« antwortete ich ehrlich und legte den Spiegel neben mich aufs Bett. »Du erinnerst dich also...« murmelte er leicht frustriert. »Mhm«. Ich überlegte.

»Wie lange war ich eigentlich weg? Findet das Sportfest noch statt? Und wie geht es Umeso?« Wieso interessiert es mich eigentlich wie es diesem Idioten geht? Sollte ich nicht eigentlich total wütend sein? Wahrscheinlich fehlt mir die momentante Kraft dazu. Na egal.

»Nein. Das Sportfest ist beendet. Dieser... Bakugou aus deiner Klasse ist auf dem ersten Platz gelandet. Todoroki auf dem zweiten und Fumikage auf dem dritten«. Das Bakugou und Shoto vorne dabei waren überrascht mich nicht. Aber so wie sich Izuku geschlagen hat dachte ich eigentlich, er wäre auch bei den ersten drei. Obwohl, so im Nachhinein war Fumikage schon gut...

»Umeso ist bereits vor dir aufgewacht und nachhause gegangen. Er hat sich nicht nach dir erkundigt und mich vollkommen ignoriert. Naja, verständlich. Er hat gerade wahrscheinlich die größte Niederlage seines Lebens erlebt«. Ich nickte. Das war... irgendwie klar.

»Ihr beide wurdet nicht von Recovery Girl untersucht, sondern auf das richtige Krankenhaus gebracht. Bei Umeso gab es Anzeichen auf eine Gehirnerschütterung und er hat sich durch den Aufprall am Boden einen Arm gebrochen. Es war aber ein glatter Bruch, der sollte also ziemlich schnell verheilt sein«.

Nun wurde Keigo's Blick ernst. »Deine Wunde am Hals. Das war ein Schurke«. Ich schluckte als ich sah, wie er sich deutlich anspannte. Genau aus diesem Grund hatte ich ihm nichts erzählt. Es war nur eine Verletzung durch einen Kampf, das sollte nicht ins Lächerliche gezogen werden.

»Ja. Aber es war nichts schlimmes«. »Die Wunde war tief und hätte sich fast durch deine Haut gebissen. Wäre das passiert, hättest du jetzt Schwierigkeiten«. Keigo's mahnender Blick ließ mich niedergeschlagen auf den Boden sehen. »Schon gut Remy. Ich verstehe dich«. Er legte seine Hand auf meine Schulter und hob mein Kinn mit seinem Flügel ein wenig an. »Die Ärztin hat sich um dich gekümmert. Sie meinte das du entlassen wärst wenn du aufwachen würdest. Deine Sachen sind neben dir auf dem Stuhl. Ich warte draußen auf dich«. Mein Bruder stand auf, lächelte mich nocheinmal aufmunternd an und verließ den Raum.

Doch anstelle mich anzuziehen, blieb ich im Bett sitzen.

Am Ende des Kampfes, dort war diese Frau. Sie ist gestorben. Doch gerade eben fiel mir auf, dass Keigo die selbe Haarfarbe hatte wie sie. Oder war das nur Zufall? Wahrscheinlich...

Doch irgendetwas an dieser Sache ließ mich nicht los. Warum ist diese Frau gestorben? Und warum habe ich sie gesehen? Woher kannte sie meinen Namen?

Ich nahm mir wieder meine Haarsträhne hervor. »Und warum haben sich meine Haare von allein verfärbt? Das ergibt keinen Sinn...«.

*

»Also? Was machen wir jetzt?«

Keigo, der sich eine Kapuze tief über sein Gesicht gezogen hatte und seine Flügel durch eine Lederjacke versteckt hatte, befand sich nun mit mir in aller Öffentlichkeit und blickte mich fragend an.

»Ich will nachhause« seufzte ich. »Verständlich. Dann los«.

Nach ein paar Minuten laufen kamen wir in einem etwas einsameren Gebiet an, mit nicht ganz so vielen Menschen.

»Hey, ist das dort vorne nicht Todoroki?« Ich sah auf. Oh Scheiße. »Los, versteck dich irgendwo!« zischte ich meinem Bruder zu als ich sah, wie Shoto direkt in meine Richtung kam. Keigo joggte sofort um eine Ecke. Ich atmete erleichtert aus.

»Hi Remy. Wie geht es dir?«

Ich lächelte Shoto freundlich entgegen. »Soweit gut. Und dir?« Oh Gott. Wie oft habe ich ihn jetzt eigentlich schon angelogen? »Ebenfalls«. Mein Gegenüber schien irgendetwas zu überlegen, weswegen ich fragend die Augenbraue hob. »Shoto? Was ist los?« »Du kennst diesen Umeso«. Ich erstarrte.

Na fein. Ich gebs ja zu. Es war dumm von mir zu denken, dass es niemanden auffallen würde. Aber ich dachte ich könnte mir zuhause wenigstens überlegen, was ich in der Schule sagen würde. Allerdings brauchte ich jetzt dringend eine Ausrede.

»Wie gesagt, ich erzähle es dir alles. Aber ich möchte jetzt einfach nur nachhause«. Er schaute mich trocken an. Ich verstand ihn. Es war nicht wirklich nett von mir, diese ganze Sache aufzuschieben, zumal ich es ihm versprochen hatte und er sich mir anvertraut hatte, bezüglich seiner Vergangenheit. Aber ich wollte es ihm noch nicht erzählen.

Plötzlich spürte ich, wie Shoto mich umarmte. Ich zuckte zusammen und merkte sofort, wie meine Wangen sich erhitzten.

»S-Shoto« brachte ich nur hervor und war nicht imstande, die Umarmung zu erwiedern.

Der Junge löste sich von mir und sah mich leicht prüfend an. »Es tut mir leid wenn du dich jetzt unwohl fühlst. Du sahst nur sehr niedergeschlagen aus, ich dachte die Umarmung würde helfen«. Wie kann er so entspannt bleiben?! Er hat mich gerade umarmt ahhhh.

»Ja- äh nein. Alles gut«. Atmen. Ich muss atmen. »Gut. Ich muss weiter. Mein Alter meinte ich soll einkaufen«. Ich nickte einfach nur. Wirklich sicher, einen vollständigen Satz hinzubekommen war ich mir nämlich nicht mehr. »Wir sehen uns morgen«. Dann ging er. Ohne auf meine Verabschiedung zu warten. »Nett« murmelte ich und starrte ihm hinterher.

Als Keigo wieder zu mir kam, liefen wir weiter nachhause. Er sagte nichts wegen Shoto. Besser so, sonst wäre jetzt eine Disskusion ausgebrochen.

☀︎︎

Haiii

𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜𝐚  || 𝐌𝐇𝐀 𝐅𝐅 || 𝑺𝒉𝒐𝒕𝒐 𝑻𝒐𝒅𝒐𝒓𝒐𝒌𝒊 × 𝑶𝑪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt