» Wieder zurück «

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Heute begann die Schule wieder.

Ich freute mich nicht.

Zumindest nicht wirklich.

Klar, ich sah meine Klasse wieder und konnte wieder in Shotos Nähe sein, aber was brachte das überhaupt, wenn ich selbst immer noch in der Vergangenheit hing?

Jirou kam, seit ich ihr alles erzählt hatte, täglich zu mir, unterhielt sich mit mir, unternahm Sachen und brachte mich sogar zweimal dazu das Haus mit ihr zu verlassen.

Ich war ihr wirklich dankbar, denn wer weiß wie depressiv ich jetzt wäre, wenn sie nicht für mich dagewesen wäre.

Keigo konnte es sich am vorletzten Tag vor meinem Schulbeginn erlauben, sich freizunehmen. Auch er ging mit mir raus, doch da wir beide nicht von zentausend Journalisten aufgehalten werden wollten, gingen wir eine verlassenere Route und zogen uns Kapuzen tief ins Gesicht.

»Wie geht es dir?« hatte er mich dann das erste mal seit zwei Wochen gefragt.

»Nicht gut« antwortete ich wahrheitsgemäß.

Meine Medikamente sollte ich laut dem Arzt und der Psychaterin bei welcher ich gelandet war nehmen, bis sich meine Laune verbessert hat und wieder normal war.

Aber was war denn normal?

Wann war denn normal?

»Hey, atme mal durch, du siehst total angestrengt aus«.

Ich öffnete die Augen und blickte in Jirous Gesicht. Sie grinste mich schief an und tätschelte meinen Kopf.

Sie war früher zu mir gekommen, damit wir direkt von mir zuhause aus loslaufen konnte und ich jemanden an meiner Seite hatte.

»Ich... ich bin noch nicht bereit« gestand ich und kratzte mich am Hinterkopf.

»Du wirst nie bereit sein, wenn du so weiter machst. Ich weiß, dass es dir nicht gut geht, aber vielleicht wird es ja besser wenn du endlich in den Schulalltag zurück kehrst«.

Ich lehnte meinen Kopf gegen die Hauswand, während sie noch schnell das Wasserglas austrank und sich ihre Schuhe anzog.

»Hast du alles?«

Ich nickte stumm.

»Gut, dann lass uns losgehen!« sagte Jirou lächelnd. Sie griff mich an der Hand und zog mich mit einem Ruck aus dem Haus.

Gerade so konnte ich die Tür noch schließen, da lief sie schon weiter. Und ich wurde einfach mitgeschleppt.

*

»Okay, hier sind wir. Brauchst du noch ein wenig, oder sollen wir gleich reingehen?«

Wir waren gerade angekommen und schon jetzt fühlte ich mich überfordert und unwohl.
Ich wollte am Liebsten gleich zurück.

Als ich Kendo und Monoma an uns vorbeilaufen sah, kreuzten sich unsere Blicke. Während das orangehaarige Mädchen mich aufmunternd anlächelte und der Blondschopf neben ihr verächtlich schnaubte, schossen mir Bilder von Umesos leblosen Körper in den Kopf.

Sogleich brach ich den Blickkontakt ab, starrte auf den Boden und versuchte meinen Atem zu kontrollierem.

»Hey, alles ist gut, ich bin hier«.

Jirou legte, wie so oft, ihre Hand auf meine Schulter. Ich schluckte schwer, atmete tief durch und schaute auf.

»Wenn du noch nicht so weit bist, dann warten wir noch fünf Minuten, kein Problem«.

𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜𝐚  || 𝐌𝐇𝐀 𝐅𝐅 || 𝑺𝒉𝒐𝒕𝒐 𝑻𝒐𝒅𝒐𝒓𝒐𝒌𝒊 × 𝑶𝑪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt