» Kopfschmerzen und Schüler «

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Ein paar Tage waren seit meinem Traum vergangen und es wurde nicht besser. Im Gegenteil. Es verschlechterte sich. Ich wachte morgens um sechs Uhr auf und war müde wie eh und je, obwohl ich davor um 22 Uhr eingeschlafen bin. Und das kam selten vor.

In der Nacht plagten mich jedoch die Träume. Die Frau ließ mich nicht in Ruhe und dieser mysteriöse 'er' ebenfalls nicht. Den Großteil der letzten Tage verbrachte ich damit nicht einzuschlafen und nachzudenken. Wirklich viel vom Unterricht bekam ich da nicht mit.

Heute war Montag, und eigentlich wäre ich zu meinem Heldenpraktikum gefahren, jedoch musste sich dies um einen Tag verschieben. Keigo wollte mich zuhause lassen. Dank meinen Kopfschmerzen. Ich habe meinem Bruder nicht von den Träumen erzählt. Als Profi Held hat er sich sowieso schon um genug zu kümmern, da muss ich ihm nicht noch ein Klotz am Bein werden. Ich habe einfach beschlossen, in die Bibliothek zu gehen und dort nach etwas zu suchen was mir weiterhelfen kann. Ein Profi Held der Träume deuten kann vielleicht. Oder ähnliche Sachen.

Ächzend stand ich von meinem Bett auf und taperte in die Küche um mir ein Glas Wasser zu holen. Und Kopfschmerztabletten. Und Schokolade.

Als ich dies erledigt hatte, ging ich zurück in mein Zimmer und setzte mich auf meine Fensterbank. Ich hatte mein Handy dabei und schaltete es an. Kurz danach scrollte ich durch meine Kontakte. Bei Shoto blieb ich stehen.

Ich erinnerte mich an die Umarmungen von ihm. Mir wurde warm.
Ich seufzte. Dieser Junge war mir ein Rätsel. Ich mochte ihn. Das stand fest. Aber ob als Freund, oder eben doch mehr war mir nicht bewusst.

Ich starrte für eine Weile meine graue Wand an, scrollte dann aber weiter. Als ich auf Jirou's und meinen Chat gehen wollte, vibrierte mein Handy. Ich wurde angerufen. Von-

»Jirou?«

Ich drückte auf 'Annehmen'. Kurz darauf hörte ich ihre Stimme. »Hey Remy«. »Hey« murmelte ich. »Wie geht es dir?« Ich überlegte. Abgesehen davon dass ich Kopfschmerzen hatte, ging es mir super. Ich zuckte mit den Schultern, auch wenn Jirou dies nicht sehen konnte.
»Ich denke die Kopfschmerzen werden langsam besser. Danke der Nachfrage«. »Kein Problem. Eigentlich ist mir nur langweilig. Ich habe eine Pause von 10 Minuten und weiß nicht was ich machen soll« klagte sie. Neugierig hob ich die Augenbrauen. »Was machst du denn dort?« »Hauptsächlich nur joggen und die Stadt patroullieren«. Ich nickte. »Ich muss noch den ganzen Tag hier verbringen. Sei also froh. Ich würde auch lieber rausgehen«. »Morgen kannst du es ja« munterte sie mich auf. Ich lächelte.

Nachdem wir ein paar Minuten weitertelefonierten, musste sie auflegen. Mir wurde langweilig. Ich nahm die Kopfschmerztablette und stand schließlich auf. Keigo war arbeiten. Er meinte ich solle ihn anrufen wenn etwas war.

Überlegend ging ich ins Wohnzimmer und starrte aus dem Fenster. Sollte ich rausgehen? Es würde meinen Kopfschmerzen vielleicht gut tun. Und ich hatte nichts besseres zu tun. Naja, probieren geht über studieren.

Ich lief in mein Zimmer, nahm mir ein T-shirt, eine Jeans und eine Jacke. Schnell zog ich mich an, kämmte mir die Haare durch und trank nochmal einen Schluss. Dann packte ich meinen Schlüssel, mein Handy und meine Kopfhörer und verließ das Haus.

Draußen atmete ich tief durch und lief dann irgendwo lang. Ich kannte diesen Weg. Er führte zu dem Supermarkt, wo ich Shoto begegnet war. Was er für ein Praktikum gewählt hatte wusste ich nicht.

Gedankenverloren seufzte ich auf und ging weiter.

Wie es wohl Nachtstern ging? Ich habe sie lange nicht mehr gesehen. Irgendwie vermisste ich sie. Ich war ihr unendlich dankbar für das Training, was sie mir gegeben hatte. Schließlich konnte ich nur dadurch Umeso besiegen. Ich muss ihm noch sein Geld zurück geben. Vielleicht sehe ich ja nochmal einen seiner Klassenkameraden.

Auf Umeso hatte ich im Moment überhaupt keine Lust. Die Ereignisse vom Sportfest waren gerade mal eine Woche her, weswegen er ziemlich angepisst sein dürfte. Obwohl es mich nachdenklich stimmte, das er mich einfach ignoriert hatte, als er mich am Freitag angrempelt hatte. Mir selber einzureden sich nicht in seine Angelegenheiten einzumischen war nicht gut gewesen. Ich zerbrach mir den Kopf darüber. Umeso liebte es Spielchen zu treiben, die andere Menschen zerbrachen. Das zeigte sich ja auch wunderbar beim Sportfest. Es war das erste Mal seit Jahren, dass Umeso mich nun ignorierte. Und es war erschreckend, wie sehr mich dies beschäftigte.

»R-Remywara?«

Ich hielt an und drehte mich um. Hinter mir standen zwei Mädchen und ein Junge. Hm... woher kenn ich die drei?

»D-Du bist es... oder?« Verwirrt runzelte ich die Stirn und nahm meine Kopfhörer aus dem Ohr. »Wer seid ihr?« Die drei vor mir zuckten zusammen. Oh. Das klang kälter als es eigentlich sollte.

»I-Ich bins. Suki!« stellte sich ein blauhaariges Mädchen vor und blinzelte mich hoffnungsvoll an. Suki... Suki von der Mittelschule. Achso! Dann sind die anderen zwei Shito und Aya.

»Mhm, ja. Ich kenne euch. Braucht ihr etwas?« fragte ich und hob die Augenbraue. »Ich- wir, also. Naja. Du siehst so... anders aus« murmelte Aya und strich sich beschämt durch ihre schwarzen Haare, während ihre braunen Augen den Boden anscheinend interessant fanden.

»Ich nehm das als Kompliment. Danke. Verändert habt ihr drei euch ja nicht wirklich« stellte ich fest und verschränkte die Arme.

Suki, Aya und Shito waren fest befreundet mit Umeso, und hatten Spaß daran mich in der Mittelschule runterzumachen. Warum sie sich jetzt so distanziert und irgendwie ängstlich verhielten wusste ich nicht.

»Du hast eine neue Spezialität... wir haben die Übertragung vom Sportfest gesehen« erklärte Shito. Suki nickte. »W-Wir wussten nicht das du auf die U.A. gehst...«

»Und... wie geht es Umeso- kun?« wollte Aya schüchtern wissen. Ich zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Seit dem Sportfest haben wir nicht miteinander gesprochen« gestand ich. »A-achso«.

Ich verdrehte die Augen. »Also, was wollt ihr« fragte ich nun ein wenig genervt. Wieso stotterten die drei? War ihr Selbstbewusstsein innerhalb von 2 Jahren von dannen gegangen oder wie. Ich verstand die Situation nicht. Wieso sprachen sie mit mir?

»Ähm... naja« fing Shito an und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. »Es tut uns leid...« murmelte Aya und sah mich nun endlich an. Ich blähte meine Nasenflügel auf. »Es tut euch leid weil ihr gesehen habt das ich Umeso besiegt habe, stimmts?« Ertappt blickten mich alle drei schweigend an. »Entschuldigung angenommen. Ich muss jetzt weiter«.

»A-Auf Wiedersehen!« rief mir Suki noch hinterher. Dann bog ich um eine Ecke und atmete genervt aus. Wow. Das die drei so verklemmt waren hätte ich nicht gedacht.

Nachdem ich wieder Musik hörte, ging ich nachhause. Noch mehr alten Klassenkameraden wollte ich nämlich nicht begegnen.

☀︎︎

Hai

𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜𝐚  || 𝐌𝐇𝐀 𝐅𝐅 || 𝑺𝒉𝒐𝒕𝒐 𝑻𝒐𝒅𝒐𝒓𝒐𝒌𝒊 × 𝑶𝑪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt