»Oi«. Bakugou schubste mich leicht zur Seite, um mich aus meiner Starre zu befreien.
»Ja« schoss es aus mir heraus. Sofort merkte ich, was für Konsequenzen es für mich haben würde, meine alte Klasse hier zu treffen.
Scheiße.
Sie würden garantiert nicht mitspielen.
»Das ist meine alte Klasse...«.
Je mehr Sekunden vergingen, desto gleichgültiger wurde ich im Bezug auf die Tatsache, dass meine Freunde meine Vergangenheit erfahren würden. Es war leichtsinnig, aber ich wollte meiner alten Klasse eins auswischen.
»Okay. Und?« Bakugou klang sichtlich genervt. Shoto hatte sich neben ihn gestellt und musterte die Jugendlichen vor uns gründlich.
»Sie waren damals nicht besonders nett zu mir« murmelte ich mit gerunzelter Stirn und hörte nur ein »Tch« neben mir.
»Hör mal, es-« fing jemand an. Ich meine er heißt Masaaki.
Aya stieß ihn mit dem Ellbogen an und schüttelte den Kopf. »Wir haben uns schon entschuldigt«.»Wofür entschuldigt?« Plötzlich tauchten Denki und Mina neben mir auf.
»Ä-ähm« fing Suki an. Man sah ihr an, wie unangenehm es war.
»Also... dass wir sie halt schlecht behandelt haben« brummte Shito mit Schweißtropfen auf der Stirn. Hinter ihm nickten einige.
»Stimmt das?« fragte Hanta, der mit Eijiro ebenfalls zu uns gekommen war. Ich nickte leicht. Ich hatte keine Ahnung, in welche Richtung sich dieses Gespräch entwickelte, aber ich wurde mehr und mehr schadenfroh.
»Was haben die gemacht?« Ich hörte Jirou neben mir. Ihre monotone Stimme schien einige zu verunsichern. »Genug damit ich zwei Jahre zuhause unterrichtet wurde« sagte ich kalt.
Ich musste aufpassen, nicht zu viel von damals preiszugeben. Am Ende würden alle noch wissen dass ich mit Keigo verwandt war.
Bakugou brüllte ein lautes »NANI?!« und wollte gerade vorstürmen, als Shoto ihn zurückhielt. »Hör auf Bakugou. Wir wollen keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen«. Auch seine Stimme hatte einen kalten Ton angenommen, sowie sein Blick.
Ich schluckte. Waren sie jetzt alle angepisst auf meine alte Klasse?
»I-ich schlage vor, ihr geht jetzt«. Jetzt waren wir alle komplett, als Izuku noch zu uns kam. Neben Masaaki und Shito schob sich Johei dazwischen.
»Hör mal Remy, wir-«.
Und dann kam Shoto an, stellte sich zwischen Bakugou und mich und legte seine Hand auf meine Taille. Die Berührung war so leicht, dass ich sie zuerst nicht spürte. Und doch durchfuhr meinen gesamten Körper ein Kribbeln, welches nicht aufhören wollte.
»Ihr habt Izuku gehört. Geht jetzt«.
Ich schluckte leicht und blieb wie angewurzelt stehen.
»Ist ja gut« sagte Masaaki und zerrte Johei zurück. Aya und Suki folgten ihnen, sowie der Rest. Nur Shito blieb stehen und musterte mich kurz.
»Wir sehen uns«.
»Na hoffentlich nicht«. Jirou hatte die Arme verschränkt.
Das Unangenehmste war vorbei. Ich atmete erleichtert aus und konnte mich auch endlich wieder bewegen, als Shoto seine Hand wegnahm.
»Danke...« murmelte ich und legte den Kopf schief.
»Nichts zu danken. Deine Klasse war nicht männlich, da mussten wir doch eingreifen« grinste Eijiro.
Die angespannte Stimmung hob sich auf. Fröhlich schwammen alle weiter, oder plantschten herum, oder holten sich etwas zu essen.
Auf die Sache mit Shoto sprach mich keiner an. Irgendwie war ich froh. Ich meine, was hätte ich denn sagen sollen?
*
Es war 19 Uhr, als ich nachhause losging, 19:16 Uhr als sich Jirou, Denki und Bakugou von mir trennten und 20:03 Uhr, als ich alles ausgepackt und aufgehangen hatte.
Nun lag ich erschöpft auf der Couch und ließ nebenbei den Fernseher laufen.
Ich war so müde vom heutigen Tag.
Mein Kopf hing noch bei der Begegnung mit meiner alten Klasse fest, sowie, dass meine Freunde mir alle zur Hilfe kamen. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und schloss die Augen.
Ständig sah ich, wie Shoto seinen Arm um mich legte.
Womöglich empfand er doch etwas für mich?
Es brachte nicht wirklich etwas, sich Hoffnung zu machen. So wie ich mich kannte, würde das alles sowieso nur in Schmerz enden. Oder so ähnlich.
Aber was sollte ich mit meinen Gefühlen machen?
Ich konnte sie ja nicht einfach wegschieben, oder so tun als ob sie gar nicht existieren würden. Vielleicht sollte ich es Jirou mitteilen? Würde ich mich dann besser fühlen? Vielleicht...
Irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn aufwachen tat ich um zwei Uhr nachts.
Ich war hundemüde.
Langsam hievte ich mich hoch, dabei knackte gefühlt jeder Knochen in meinem Körper. Ich verzog das Gesicht und atmete langgezogen aus.
Na fein. Ein paar Schritte und ich wäre im Bett.
Gerade als ich mich in Richtung Treppen bewegte, klopfte es an der Tür.
Es war ein schwaches Klopfen, kaum hörbar, und trotzdem hatte ich es wahrgenommen.
Wie erstarrt blieb ich stehen, der Rücken zur Haustür gewandt.
Wieso klopfte hier jemand um zwei Uhr nachts?
Und wer klopfte hier um zwei Uhr nachts?
*
Hey Hey Hey
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𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜𝐚 || 𝐌𝐇𝐀 𝐅𝐅 || 𝑺𝒉𝒐𝒕𝒐 𝑻𝒐𝒅𝒐𝒓𝒐𝒌𝒊 × 𝑶𝑪
FanfictionWird momentan überarbeitet (langsame Updates) :) - »Vielleicht hätte ich einfach aufgeben sollen. Unter der Last zusammenbrechen und schwach sein, so wie es mir alle eingeredet haben. Vielleicht wäre es dann nicht so kompliziert geworden«. »Und waru...