Mein Körper begann leicht zu zittern, meine Hände zu schwitzen. Ich taperte so leise wie möglich zur Haustür hin und atmete tief ein und wieder aus.
Dann öffnete ich sie.
Ein überraschendes Quieken verließ meinen Mund als ich Umeso vor mir stehen sah. Die Haare pitschnass, da half auch seine Kapuze nichts mehr. Doch ich meinte, seine Augen waren rot angeschwollen.
Weinte er etwa?
Bevor ich auch nur irgendwas sagen konnte wie: »Was machst du hier?« oder »Es ist zwei Uhr nachts, willst du mich eigentlich komplett verarschen?!« oder »Scheiße was ist passiert?«, ließ er sich kraftlos nach vorne fallen, direkt in meine Arme.
Ich spürte, wie mein T-shirt nass wurde.
Zögernd legte ich meine zitternden Hände auf Umeso's Rücken, woraufhin der schwarzhaarige Junge seine Hände in meine Schultern krallte. Völlig überfordert zog ich ihn näher an mich ran.
Durch den Regen wurden wir beide nun durchnässt, obwohl er das ja schon war. Umeso hatte sich über seinen Hoodie eine schwarze Jacke angezogen, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Wahrscheinlich damit man nicht sah, dass er weinte.
Eigentlich konnte diese Szene aus einem Kitschfilm mit Klischees kommen. Aber das hier war kein Film. Es war echt.Alles.
Umeso hob leicht seinen Kopf. Erschrocken riss ich die Augen auf und platzierte meine rechte Hand vorsichtig an seiner Wange, nur um sanft darüber zu streichen.
Er blutete. Schrammen verzierten sein Gesicht. Ich schnappte nach Luft, als ich seine schwarzen Haare behutsam zur Seite strich und eine Platzwunde entdeckte.»Was ist passiert?« fragte ich flüsternd und zog den Jungen in das Haus herein, damit ich die Tür schließen konnte.
»I-Ich-...«.
Er brach erneut in meinen Armen zusammen. Erschrocken schleifte ich ihn zur Couch und ließ ihn sich hinsetzten. Ein qualvolles Ächzen verließ seinen Mund, als er sich mit seinem Ellbogen aufstützte und mir mit seinen angeschwollenen, blutroten Augen entgegen blickte.
»Es t-tut mir le-leid«
...
Was?
»I-Ich bin der Informant der- der Schurkenliga«.
*
Es war so still, in meinem Ohr fing es bereits an zu piepen. Ich verzog das Gesicht und verübte mit der Hand Druck auf mein Ohr, damit dieses lästige Geräusch aufhörte, was es auch tat.
Mein Blick wich nach rechts zu meinem Bett.
Er schlief friedlich. Als wäre nie etwas passiert.
Seine Wunden hatte ich versorgt so gut es ging, ein Glück das wir noch einen Verbandskasten da hatten.
Ich seufzte auf und vergrub den Kopf in meinen Händen.
»Scheiße« flüsterte ich leise. Ich war den Tränen so nahe und doch unterdrückte ich sie. Weinen war jetzt keine Option, ich musste bei klarem Verstand bleiben und denken.
Sobald Umeso aufwachte würde ich nachfragen. Es war zum Glück Sonntag, ich musste ihn also weder aufwecken, noch mich hetzen zur Schule zu kommen.
Doch wenn heute Montag gewesen wäre, dann wäre wahrscheinlich der Gedanke aufgekommen, einfach zu schwänzen.
Es kam mir ein bisschen harsch vor, aber die jetzige Situation war etwas wichtiger als Schule.
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𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜𝐚 || 𝐌𝐇𝐀 𝐅𝐅 || 𝑺𝒉𝒐𝒕𝒐 𝑻𝒐𝒅𝒐𝒓𝒐𝒌𝒊 × 𝑶𝑪
FanfictionWird momentan überarbeitet (langsame Updates) :) - »Vielleicht hätte ich einfach aufgeben sollen. Unter der Last zusammenbrechen und schwach sein, so wie es mir alle eingeredet haben. Vielleicht wäre es dann nicht so kompliziert geworden«. »Und waru...