» Essen gehen geht nicht «

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Im Eil- Tempo lief ich zurück nachhause. Ich drehte mich in regelmäßigen Abständen um, und vergewisserte mich, dass mir niemand folgte.

Ich hatte Angst.

Ich hatte Angst, wegen dem, was noch kommen würde.

Wenn Umeso wirklich dieser Informant der Schurkenliga war, hatte ich ihn unterschätzt. Und dass er auf die U.A. ging, war ein großes Problem.

Wem sollte ich denn nun Bescheid sagen? Sollte ich überhaupt Bescheid sagen? Was, wenn Umeso gar nichts mit der Liga zu tun hat. Dann würden mich wirklich alle für verrückt halten. Oder schlimmer noch, sie würden mich selber für den Informanten halten.

Mitten auf dem Weg blieb ich erneut stehen.

Mein Herz fing ungewollt an, noch schneller zu rasen. Zuerst zitterten meine Hände, dann mein ganzer Körper. Ich ließ vor Angst die halb leere Colaflasche fallen, welche weiter weg von mir rollte.

Schweiß bildete sich auf meiner Stirn und ich stand unwillkürlich davor, zu weinen.

Ich erlitt einen Nervenzusammenbruch.

Und dann war sie wieder da.

Mit ihrem warmen Lächeln, legte sie mir eine Hand auf die Schulter und zog mich somit in eine umhüllende Umarmung.
Ich kniff die Augen fest zusammen und stand wie ein Stock da, während mich die blondhaarige Frau weiterhin umarmte.

Als ich meine Augen wieder öffnete, verschwamm die Gestalt der Frau langsam und verwandelte sich in meinen großen Bruder. Wortlos starrten wir uns in die Augen.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
Er schon. Das sah ich ihm an. Und trotzdem redete er nicht.

Keigo schubste mich sanft vorwärts, sodass ich keine andere Wahl hatte, als mich zu bewegen. Der kalte Angstschweiß, der meine Stirn mittlerweile klitschnass gemacht hatte, verschwand langsam, ebenso wie das extreme Zittern und meine weichen Knie.

Ich beruhigte mich endlich, und dafür war ich Keigo und mir selbst sehr dankbar.

Wir zwei liefen still nachhause.

Und ich?

Ich traute mich nicht mehr, irgendetwas zu tun.

*

Zuhause angekommen murmelte Keigo mir nur ein »Versuch jetzt zu schlafen« zu und bewegte sich dann wieder in Richtung Schlafzimmer. Geknickt sah ich ihm nach. Er war anscheinend auch ziemlich fertig von den Geschehnissen, die ich ihm erzählt habe.

Na gut, das war auch verständlich. Er war die Person, die auf mich aufpasste, mein Erziehungsberechtigter. Er war anstelle unserer Eltern an meiner Seite, schon seit ich ganz klein war. Keigo war immer für mich da.

Und ich begann erst jetzt, das richtig zu realisieren.

Mein großer Bruder arbeitete als beschäftigter Pro Held. Er war die Nummer drei, hatte seine eigene Agentur und Unmengen an Bewunderern. Er war so sehr beschäftigt mit seiner Arbeit und fand trotzdem immer noch Zeit für mich, seine kleine Schwester.

Ich sollte mich bei ihm für alles bedanken. Vielleicht sollten wir mal in einem Restaurant was essen gehen? Ach ne, das geht ja nicht. Hm...

Während meine Gedanken weiterkreisten, ich immer stärker das Gefühl bekam dass ich diese Nacht nicht schlafen würde, mein Körper allerdings schon halbtot wieder im Bett lag, ging mein Handy auf meinem Nachtschrank an.

Ich hatte Nachrichten bekommen.

Seufzend griff ich nach meinem Handy und ging auf den entsprechenden Chat.

𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜𝐚  || 𝐌𝐇𝐀 𝐅𝐅 || 𝑺𝒉𝒐𝒕𝒐 𝑻𝒐𝒅𝒐𝒓𝒐𝒌𝒊 × 𝑶𝑪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt