» Nächtliche Informationen «

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»Was heißt schlimmer?«

Beunruhigt sah Keigo mich an. Jetzt heißt es alles oder nichts. Mit missmutigem Gefühl im Bauch fing ich an, zu erzählen. Bis ins kleinste Detail. Es musste einfach raus. Ich musste mich einfach jemanden anvertrauen.

Keigo wusste nur einen Teil meiner Probleme, genauso wie Shoto. Es hatte sich einfach so viel angehäuft, ich dachte ich komme damit klar, mir nur ein wenig helfen zu lassen. Aber anscheinend tat ich dies doch nicht.

Fieser weise schwirrten aber immer noch Herr Aizawa's Worte in meinem Kopf herum.

Dein Bruder wird nicht immer da sein, um dich in den Schutz zu nehmen.

Es ärgerte mich, dass mich diese Worte meines Klassenlehrers so mitgenommen haben, aber ich konnte nicht anders. Er hatte ja schließlich recht. Leider.

»Wir werden nächste Woche zur Polizei gehen«.

Erschrocken schaute ich auf, in Keigo's bernsteinfarbene Augen.

»Was?! Das können wir nicht machen. Die werden mich für verrückt halten!«

Vielleicht bin ich das ja auch allmählich...

Schnell schüttelte ich mir diesen Gedanken aus dem Kopf. Ich und verrückt? Niemals.

»Nicht deswegen. Ich will nach etwas suchen. Als qualifizierten Held werden sie mich da reinlassen. Und du kommst mit«.

Wonach wollte er denn suchen? Nach einer Fallakte vielleicht? Aber wieso?

Keigo legte mir seine kalte Hand auf die Schulter und starrte mich intensiv an.

»Egal was du denkst, du bist nicht allein. Du warst es nie, und du wirst es nie sein«.

*

Nun war es mittlerweile nach Mitternacht und zu meinem Glück Samstag, ich konnte also ausschlafen.
Dafür musste ich aber erstmal einschlafen, was sich als schwieriger herausstellte, als gedacht.

Gedanken schwirrten in meinem Kopf hin und her und wollten genauso wenig wie ich zur Ruhe kommen.

Nach einer Weile stand ich also auf, lief Bahnen in meinem Zimmer und verspürte einen gewissen Drang, mir eine Jacke überzuziehen und raus zu gehen. Blöd nur, dass Keigo das bemerken würde.
Gerade, als ich meine Idee verwerfen wollte, fiel mir aber ein, dass ich ja eine Macke hatte, die mich unter anderem auch fliegen lassen konnte.

Ich öffnete meinen Kleiderschrank, zog mir einen Hoodie und eine Jacke über, eine Jogginghose dazu und betrachtete mich im Spiegel.

Ich sah aus wie ein Schurke.

Na egal.

Nachdem ich mich versichert hatte, dass ich mein Handy und ein wenig Geld in der Jackentasche hatte, öffnete ich so leise wie möglich mein Fenster und aktivierte mein Plasma. Flink sprang ich über die Fensterbank und hielt mich mit meiner Spezialität in der Luft. Anschließend ließ ich mich langsam herunter, drehte mich um und verschloss das Fenster mithilfe meiner Macke wieder.

So. Mal sehen, wo ich jetzt lang gehe.

Ich erinnerte mich an den Morgen, an welchem ich Izuku begegnete, und daran, dass wir uns am selben Tag treffen wollten.
Hah. Daraus wurde ja nichts. Izuku musste aus irgendeinem Grund prompt nachhause gehen, und ich bin ja bekanntlich mit Shoto nachhause gelaufen. Naja.

Ich stiefelte nun die Strecke entlang, die zum Strand führte. Auf dem Weg dorthin lag eine Tankstelle, ich würde mir dort eine Cola oder sowas holen.

Ich sehe es schon. Ich werde diese Nacht absolut schlaflos verbringen.

Seufzend zog ich mir die dunkelblaue Kapuze des Hoodies über den Kopf und steckte meine Hände in die Jackentaschen, wobei ich auf der linken Seite sogleich mein kaltes Handy verspürte.

Nach einer Weile laufen sah ich auch schon die beleuchtete Tankstelle. Meine Cola hörte ich schon förmlich nach mir rufen.

*

»

Danke für Ihren Einkauf! Auf Wiedersehen!«

Die junge Frau hinter dem Tresen lächelte mich freundlich an. Ich tat es ihr gleich, und schob ein »Tschüss« hinterher, bevor ich diesen Platz mit meiner Cola in der Hand verließ.

Schließlich lief ich den Strandweg entlang, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und nebenbei die Cola trinkend.

Von weitem musste ich betrunken aussehen.

»Nein. I-Ich werde die Informationen bald besorgen«.

Prompt hielt ich an und schielte den Abhang hinunter. Eine in schwarz gehüllte Gestalt stand knapp vor dem Wasser und telefonierte. Es war offensichtlich ein Junge.

Ich hob eine Augenbraue und musterte die Person. Doch wegen dem Abstand zwischen uns war da leider nicht viel zu erkennen.

»Ja«.

Halt, halt. Die Stimme kannte ich doch.

»Ich hatte Praktikum letzte Woche. Ich konnte-«.

Der Junge stockte. Ich ebenfalls. Was jetzt?

Langsam drehte sich die Gestalt um. Die Hand, in welcher er das Handy hielt, sank in Richtung Boden. Gleichzeitig hob sich sein Kopf. Direkt zu mir. Meine Augen weiteten sich.

Umeso.

Ich drehte mich um und lief zügig, fast schon am Joggen, zurück zu mir nachhause.

Scheiße. Was macht der denn um diese Uhrzeit hier draußen? Aber Moment mal.

Ich hielt an und riskierte einen Blick nach hinten.

Er hat doch etwas von Informationen gesagt. Was für Informationen?

Und dann fiel es mir wieder ein.

»Unser Informant hat uns genug über dich erzählt«.

»Wir wissen alles über dich Remywara Takami. Deine Stärken. Deine Schwächen. Deine Freunde. Deine Feinde«.

»Alles«.

»Oh mein Gott« murmelte ich. Meine Knie wurden auf einmal weich. Meine Hände fingen an zu schwitzen, sodass die Cola mir fast aus der Hand fiel. Schockiert und unfähig mich noch weiter zu bewegen, starrte ich auf den Boden.

Umeso Yamako. Bist du vielleicht der sogenannte Informant der Schurkenliga?

☀︎︎

Leute sorry-

das Kapitel war schon vor einer Woche fertig, aber bin gerade im Urlaub, und das WLAN hier is nich so pralle wie erwartet. Konnte die ganze Zeit nichts hochladen ;-;

Naja. Jetzt is es zum Glück da-

yeah

𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜𝐚  || 𝐌𝐇𝐀 𝐅𝐅 || 𝑺𝒉𝒐𝒕𝒐 𝑻𝒐𝒅𝒐𝒓𝒐𝒌𝒊 × 𝑶𝑪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt