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Dann nahm sie meine Hand und tauchte ab...

Das kühle Wasser wusch alle Zweifel von mir. Mein Kopf war klar. Meine Sicht war es nicht.
Aber es störte mich nicht. Ich war bei ihr.
Bei der Frau, die ich liebte. Die Frau die ich meinen Seelenverwandten nannte. Ihre warme Hand zog mich tiefer und tiefer in das kühle und prickelnde Hellblau.
Bunte Fische und helle Korallen erstreckten sich vor mir, während Pearl sich zu mir drehte und lächelte. Ihre Haare flogen um sie wie ein Teppich aus Gold.
Ihre Welt. Eine Welt in die ich nicht gehörte, die mich aber so sehr faszinierte.
Helle Sonnenstrahlen erleuchteten den Sandboden, als wir über ihn hinweg schwammen.
Schwebend. Wie kleine Staubkörner die in der Luft schwebten.
Wie kleine Vögel am blauen Himmelszelt.
Hier unten war ich frei.
Hier unten war ich sorglos.
Doch ich konnte nicht ewig die Luft anhalten und wir schwammen erneut nach oben.
So ging das weiter. Pearl die mich mit sich zog, mir nach oben half damit ich atmen konnte und mit mir an Steinen Unterwasser wartete, damit ich Fische und Quallen betrachten konnte.
Und ich verliebte mich in diese Welt.
Diese Welt voller Wunder. Voller Leben.
Wasser ist Leben.
Nach einer Weile sah ich vor mir einen dunklen Schatten und fürchtete mich.
Sie aber zog mich Vorwärts und ich sah dass es ein Wald war.
Ein Wald inmitten des Meeres!
Erstaunt über die hohen und riesigen Fahne und Algen die dort empor wuchsen aus der unergründlichen Tiefe unter mir, wartete ich und schaute mich um.
Dann ließ sie los und ein unbehagliches Gefühl durchzog mich. Auf einmal fürchtete ich mich. Vor dem Meer. Vor der Tiefe. Vor den Algen. Vor der Dunkelheit. Vor dem nicht vorhandenen Boden unter meinen Füßen.
Pearl sah mich an und sagte:„Warte hier."
Dann tauchte sie ab und ich wollte folgen, doch meine Angst und meine verschwommene Sicht ließen es nicht zu. Bald würde meine Luft ausgehen.
Bald würde ich vom Meer verschlungen werden.
Ich schwamm hoch an die Oberfläche und holte tief Luft.
Oh Gott ich war so weit weg! Ich konnte den Strand ganz dort hinten sehen (in ganz, ganz winzig).
Himmel ich würde ertrinken.
Wo war Pearl?
Ich tauchte ab aber ich fürchtete mich noch tiefer zu gehen.
Dann berührte mich eine Hand an meinem Oberarm und ich zuckte zusammen.
Ich drehte mich und Pearl lächelte mich an.
In ihrer rechten Hand hielt sie eine große Muschel und einen Seestern.
Ich lächelte und hob meine Hand und fuhr über die rillige Oberfläche der Muschel.
Der Seestern bewegte sich langsam auf ihrer Handfläche und kroch auf meinen Arm.
Pearl kicherte, hob den Seestern an und hielt ihn vor mein Gesicht.
All die Angst von eben war vergessen und ich war glücklich.
Also war es Pearl. Sie war der Grund für meine Ruhe und Freude.
Ich hatte nichts anderes erwartet.
Sie ließ den Seestern los und ich beobachtete wie er ganz langsam in der Strömung des Meeres nach unten taumelte. „Er tanzt," dachte ich und schaute Pearl glücklich an.
Sie nahm meine Hand und zog mich weiter.
Weiter in ihre Welt. Die Welt die ich nicht kannte. Die kein Mensch kannte wie sie.
Der Wald war riesig. Er war hoch und weit.
Die Sonne schimmerte durch die grünen und dichten Algen und Pearl bahnte sich ihren Weg durch die endlosen Passagen.
Der Sand unter uns war kühl und winzige bunte Muscheln schmückten ihn.
Größere Fische schwammen um uns und wirkten wenig erstaunt mich zu sehen.
Nach oben zu schwimmen und Luft zu holen war lustig und besonders von oben hinunter auf den Wald und Pearl zu blicken, die mir wie selbstverständlich zuwinkte.
Pearl lachte, als ich um einen buckeligen Fisch herum schwamm und ihn anzufassen versuchte.
Abertausende kleine Bläschen kitzelten meinen Bauch und ich schwamm wieder zu ihr nach unten.
Die Schwimmhäute zwischen ihren Fingern glitzerten und ihre Kiemen bewegten sich sanft in der Strömung.
Ich nahm ihre andere Hand und tat so, als würde ich um einen Tanz bitten.
Pearl lächelte, nickte und begann um mich zu schwimmen als tanzte sie.
Dann nahm sie meine Hände und zog mich weiter herab. Durch helle Sonnenstrahlen und nah am Boden wo ich Muscheln sammelte und mit ihr Fangen in den Fahnen spielte.
Dann schwammen wir hinauf und zwischen Blasen aus Luft und freien Fahnen wickelte sie ihren langen Fischschwanz um meine Beine und hielt mich so nah bei sich.
Ich hob meine Hände und legte sie auf ihre Schultern.
Pearls Augen glitzerten.
Gefährlich.
Lebendig.
Wunderschön.

Die Klausurenphase ist endlich vorbei und es ist gut gelaufen ^-^
...jetzt kommen wieder mehr Updates!
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel!
LG JCsirens

Sirens___Ein tödlicher KussWo Geschichten leben. Entdecke jetzt