Kapitel 35

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Mila

Wir suchten uns einen schönen Platz im Bus, soweit ein ekliger,dreckiger Platz schön sein kann. "Lass uns heute bitte ein bisschen Abstand von Ilvy halten okay? Ich habe keine Lust auf eine Predigt der feinsten Art.", unterbrach ich das Schweigen von uns beiden. Er schaute mich an und nickte nur stumm. Der Bus hielt und Newt schnappte sich meine Hand und wir liefen zum Schulgelände. Dort angekommen sah ich auch schon Ilvy schnurstracks auf mich zulaufen. Ouh Shit. Ich wollte Newt gerade mitzerren da fing Ilvy auch schon an über ein geplantes Wochenende zu reden.... Wow keine Predigt. Aber das Wochenende hörte sich ja nicht gerade verlockend an. Wir diskutierten und kamen zu dem Schluss, dass nur sie, meine ach so tolle Person von Mutter und ich mitfahren. Aber die Höhe war ja noch, dass Newt auf Ilvys Seite war. Klar ich konnte +verstehen, dass ich nicht ewig bei ihm bleiben konnte, aber doch nicht jetzt. Die Klingel riss mich aus meinen Gedanken und wir setzten uns in Bewegung. Ich pflanzte mich auf meinen Platz und packte meine Sachen aus. Ich verspürte Hass und Traurigkeit. Hass auf meine Mutter und Ilvy und war traurig wegen Newt. Er hat bei seiner Erklärung freudig geklungen, als ob er mir etwas verheimlicht und seit dem Zwischenfall mit Ilvy hat er nichts mehr zu mir gesagt. Ein grausames Schweigen entstand. Rattenmann betrat das Zimmer und erzählte etwas von Klassenfahrt und Kosten und wann und wo aber ich war nicht wirklich bei der Sache. Mir ging immer noch der Gedanke durch den Kopf, warum er auf Ilvys Seite war. Es klingelte und die nächste Stunde begann und wieder passte ich nicht auf. Ich verstand nur die Worte Arbeit und 50% der Note. Ich konnte mir zwar ausmalen, was das zu bedeuten hatte, hatte aber dann schließlich doch keine Lust weiter darüber nach zudenken. Plötzlich spürte ich etwas Warmes an meiner Hand und ein Zettel wurde mir hineingeschoben. Ich faltete ihn auf und las.
Mila es tut mir leid. Ich weiß, ich hätte auf deiner Seite stehen sollen, aber ich konnte nicht. Ich kenne dich nicht lange und habe wohl zu eilig beschlossen, was ich will. Bitte versteh mich jetzt nicht falsch... du bist toll und das weißt du aber... ich glaube ich kann das noch nicht. Ich kenne dich noch nicht mal richtig.

Da war es, was er mir verheimlichte. Mir kamen die Tränen, die ich aber schnell wieder wegwischte. Ich konnte im Augenwinkel erkenne, dass Newt mit Schreiben beschäftigt war. Er nahm gar nicht zu Kenntnis, dass ich weinte... wegen ihm. Ding Dong. Die Klingel war meine Erlösung. Ich nahm meine Sachen und stürmte aus dem Raum. Ich konnte die verwunderten Blicke von Ilvy in meinem Rücken spüren. Und ich hörte noch die Stimme von Newt "Mila. Warte. Was ist denn?" Ich ignorierte ihn und schloss mich auf dem Klo ein. Wieso tat er mir das an. Wieso? Ich verstand es nicht. Die Tür wurde aufgeschoben und man konnte Ilvys Stimme erkennen. "Mila bist du hier? " Ich schluchzte. Ich hatte sie doch lieb. "Hier." Erleichtert atmete sie auf und klopfte. "Komm raus. Sag mal, was ist denn?" Ich öffnete die Tür und gab ihr den Zettel. Die Augen studierten den Zettel. Sie schaute verwundert auf. "Ist der von Newt?" "Von wem denn sonst?" Sie zuckte mit den Schultern und gab mir den Zettel zurück. "Weißt du was Mila? Ich glaube nicht, dass der von Newt ist." Wie bitte was? "Hä?" Sie zeigte auf die Schrift und meinte: "Newt schreibt anders. Und soll ich dir was sagen. Gerade als du rausgegangen bist sah er verwundert aus und ich glaube, man sah auch was in seinen Augen glitzern. Glaub mir, du bildest dir nur was ein." Ich schaute sie verwundert an und nickte dann nur stumm.

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