IlvyIch wachte auf, weil mir kalt war. Wie konnte das sein? Ich hatte mich doch gestern nach dem Umziehen wieder eingemummelt und war meines Wissens nach auch so eingeschlafen. Nein, mir war warm. Das einzige, das kalt war, waren meine Arme. Aber ich hatte doch einen Pulli an. Oder nicht? Ich öffnete ein Auge und sah, dass der rechte Ärmel hochgeschoben war. Gally war darüber gebückt und schaute ihn ganz genau an. Ich stöhnte, was ihn aufblicken ließ. "Was machst du da?", sagte ich und zog meine Arme an mich. Erst den noch eingepackten linken. Dann legte ich den rechten darüber und drückte sie fest gegen meine Brust. "Lass mich den anderen sehen.", forderte er, ohne auf meine Frage einzugehen. Ich biss mir auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf. "Ich werde ihn sowieso sehen. Egal ob du ihm mir jetzt freiwillig zeigst oder nicht.", versuchte er mich zu überreden. Wenn ich es ihm zeigte, dann kannte er meine Schwachstelle. Aber was hatte ich schon zu verlieren? Widerwillig löste ich meine Arme von meinem Körper. Dann zog ich langsam den linken Ärmel hoch. Aufmerksam verfolgte er das Spiel mit den Augen. Dann fiel ihm alles aus dem Gesicht. Er erstarrte und Tränen traten in seine Augen. Mit den Lippen formte er das Wort Nein.
Dann sah er mich an. "Warum? Warum hast du dir das angetan?" Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass er jetzt wegen mir weinte. "Ich.. Ich.. Es tut mir Leid." Jetzt schaute auch ich auf meinen Arm und war erstaunt, wie stark man die weißen Linien noch sah. "Wurdest du gemobbt? Stress mit eurer Mutter? Mit Mila? Wer auch immer dafür verantwortlich ist, wird dafür büßen müssen." Ich stieß ein Geräusch aus, das eigentlich ein kleines Lachen hätte werden sollen, aber von dem ganzen Schnodder aufgehalten wurde. Ich lächelte trotzdem und es musste erbärmlich aussehen. "Ich habe mich selbst gehasst, Immer mit den anderen verglichen - natürlich nur das, was ich an mir bemängelt habe. Ich fand mich fett, hässlich, unfähig. Irgendwann hab ich mich viel zu sehr da rein gesteigert und dann meinen Körper für das bestraft, was er ist." "Aber dann macht man das doch nicht. Sicher, dass da nichts anderes ist?" Ich schaute ihn an und nickte aufrichtig. "War der Selbsthass so schlimm?" Wieder nickte ich nur, unfähig zu sprechen.
Er krabbelte zu mir hoch und wir lagen und sehr lange in den Armen. Als ich schließlich aufhörte zu weinen, schaute ich neben mich und sah mein Handy blinken. Ich griff neben mich und nahm es in die Hand. Ich hatte 9 verpasste Anrufe von Mama und Mila. Und 5 Nachrichten. Die aktuellsten las ich mir zuerst durch. Sie waren von Mama. Nachricht 1: Wo seid ihr? Ihr könnt doch nicht einfach verschwinden!
Nachricht 2: Ich hoffe, ihr genießt die Zeit nochmal. Ihr habt nämlich Hausarrest.
Nachricht 3: Okay du bist angekommen. Ich habe gerade mit Gallys Mutter telefoniert. Was ist mit Mila?
Nachricht 4: Komm ganz schnell ins Krankenhaus!
Die fünfte Nachricht war von Mila.
Schwesterchen ich bin fast da. Aber hier stimmt was nicht!Sofort sprang ich auf und rannte die Treppen runter. Auf dem Weg band ich meine wirren Haare zusammen. Gally kam hinter mir her. Ich ignorierte die Klamotten, die ich trug und rannte ins Wohnzimmer zu Gally Mutter. "Kannst du uns ins Krankenhaus fahren?" Sie schaute mich zwar geschockt an, nickte dann aber und lief auch sofort los. Meiner Mila war etwas passiert.
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Ein ganz normales Leben?
CasualeWas wäre, wenn die Maze Runner ganz normale Schüler wären, die ein noch normaleres Leben führen würden und es den Brand, ANGST und das Labyrinth nie gegeben hätte? Mila und Ilvy kommen neu zu ihnen in die Klasse und haben zuerst ein Problem, sich i...