Kapitel 26

499 29 4
                                    

Ilvy

Ich wachte am nächsten Morgen auf und das Erste, an das ich dachte, war Mila. Ich stand auf und ging in ihr Zimmer. Aber da sie noch nicht zurück war, krabbelte ich wieder ins Bett zurück und angelt mein Handy vom Nachtschrank. Ich hatte 6 neue Nachrichten. Alle von Gally.
Und was hast du noch geplant heute Abend?
Du musst mich jetzt aber nicht ignorieren. :(
Schläfst du etwa schon?
Wollen wir uns morgen treffen?
Naja Schlaf erst mal, kleine Maus. Ich liebe dich. Träum was schönes :*

Die letzte war wieder eins von diesen schrecklichen riesigen Herzen. Ich antwortete ihm schnell damit er nicht dachte, dass ich ihn wirklich ignoriere. Hey guten Morgen. Ja ich bin wirklich früh eingeschlafen. Tut mir Leid. Aber klar würde ich mich gerne mit dir treffen, nur leider geht das bei mir nicht, weil meine Mutter da ist. Ich weiß nicht, ob das okay ist, wenn ich zu dir komme...

Ich legte das Handy wieder an seinen Platz und stand auf, um etwas zu essen. Als ich unten war hörte ich meine Mutter in der Küche mit Geschirr klappern. "Guten Morgen.", sagte ich während ich an die Tür klopfte. "Morgen? Du bist gut. Es ist halb eins. Hast du Pläne für heute oder warum grinst du so?" Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich schon die ganze Zeit wie eine wahnsinnige am Lächeln war. "Vielleicht gehe ich zu Gally. Ich weiß noch nicht." Sie nickte und grinste dann auch ganz breit. Ich schüttelte den Kopf und schmierte mir ein Brot. "Wie geht es Mila?", fragte meine Mutter wie aus dem Nichts. Ich verschluckte mich an meinem Brot und musste husten. "Sie äh-" Ich unterbrach mich und nutze es als Vorwand, dass ich etwas trinken musste. "Sie ist abgehauen. Zu ihrem äh Freund oder Kumpel?", es klang mehr wie eine Frage. Ich hatte damit gerechnet, dass sie ausrasten würde aber sie nickte nur und drehte sich dann um, um weiter das Geschirr abzuspülen. "Tut mir Leid.", sagte ich und legte ihr eine Hand auf die Schulter, bevor ich dann hoch in mein Zimmer ging. Ich wollte langsam gehen aber ich konnte mich nicht zurück halten und rannte den letzten Teil in mein Zimmer. Dort hüpfte ich auf mein Bett und schnappte mir mein Handy. Er hatte geantwortet. Ja klar. Komm zu mir, das ist kein Problem. Komm wann immer du willst. (Aber nicht zu früh ich muss noch aufräumen :D)

Ich schnappte meine Sachen und ging ins Bad, um mich fertig zu machen. Ich würde also doch nicht bis Montag warten müssen.

Als ich fertig war, fragte ich meine Mutter, ob sie mich zu ihm fahren könnte. Die bejahte und nachdem sie fertig abgetrocknet hatte, fuhren wir dann auch los. Liebling wir sind auf dem Weg :* schrieb ich. Kurz darauf schrieb er zurück. :o du hast mich Liebling genannt *-*

Ich musste lachen und steckte das Handy wieder ein, da meine Mutter verkündete, dass wir gleich da waren. Nach einer halben Ewigkeit waren wir dann da und bevor sie noch etwas sagen konnte war ich auch schon ausgestiegen und losgelaufen. Ich sah meine Mutter aus dem Augenwinkel noch grinsen, bevor ich mich umdrehte und auf die Klingel drückte. Der Gong ertönte, drinnen polterte etwas so, als ob jemand die letzten Stufen einer Holztreppe übersehen hatte. Dann hörte ich jemanden herzlich lachen und direkt danach ein nicht so nettes Wort. Das Lachen verstummte und die Tür wurde geöffnet. "Heeeeeyyyy", quietschte mir jemand entgegen. Ich sah nach unten und schaute in das lachende Gesicht eines kleinen Mädchens. Sie hatte goldene Locken und war um die vier Jahre alt. Im Hintergrund sah ich, wie Gally sich den Kopf rieb.  "Hey Süße.", sagte ich und das Mädchen grinste noch breiter und bekam rote Wangen. "Lucy Schätzchen, gehst du bitte ins Wohnzimmer und lässt den Gally und die Ilvy allein? Ja? Okay, Los geht's." Vorsichtig schob er sie in die entgegengesetzte Richtung der Tür und schaute ihr lächelnd hinterher. "Man könnte meinen, es sei deine Tochter.", sagte ich und er zog mich in seine Arme. Er ließ einen Arm sinken und zog mich an seine rechte Seite, damit ich aus der Tür sehen konnte. Mit dem anderen Arm holte er aus und winkte schwungvoll. Ich blickte auf und sah, dass meine Mutter noch immer im Auto saß und uns angaffte. Ich wank auch einmal kurz und dann schloss Gally zum Glück die Tür. Wie peinlich.

Ein ganz normales Leben?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt