Ein ganz normales Leben?

Kapitel 40

Ilvy

"Guten Morgeeeen, ihr Süßen!", grölte Mama. Mila warf ein Kissen und ich drehte mich noch einmal um. "Ich gehe jetzt joggen und wenn ich wiederkomme dusche ich und dann gehts an den Strand!", rief sie fröhlich. Ja, uns allen tat dieser Urlaub schon jetzt gut. "Wie bist du hier reingekommen?", nuschelte Mila in das Kissen, das sie mittlerweile wieder bekommen hatte. Wir teilten uns ein Doppelzimmer und Mama hatte ihr eigenes. "Zweitschlüssel.", sagte sie und ging. "Ilvy Dein Handy tanzt Samba.", sagte Mila und ich schaute neben mich zum Nachttisch. Tatsächlich. Es vibrierte wie verrückt und drehte sich dabei im Kreis. "Wer ruft mich denn an?" Meine Schwester zuckte die Schultern und schlief weiter. "Hallo?", fragte ich vorsichtig. "Prinzessin, du lebst!", rief er. "Ja, wieso sollte ich nicht?" "Weil du gestern nichts geschrieben hast und ich hab mir Sorgen gemacht." "Awww bist du süß. Aber wir sollten lieber auflegen. Das telefonieren ist doch viel zu teuer." "Okay ich schreib dir gleich. Ich liebe dich." "Ich dich auch.", sagte ich und legte auf. "Wer wars?", fragte Mila. "Gally." "Oh okay." Sie klang traurig. "Newt hat uns gestern viel Spaß gewünscht. Und er hat äh.." "Ja?" "Er hat mir was für dich gegeben. Warte..." Ich zog meine Tasche unter dem Bett hervor und holte den Zettel raus. "Hier." Ich überreichte ihr den Zettel und sie nahm ihn etwas misstrauisch aber auch neugierig entgegen.  "Was steht da drin?", fragte sie und drehte ihn in den Händen. "Ich weiß nicht. Er meinte es sei nur für dich und deswegen hab ich ihn nicht geöffnet. Aber sonst hätte ich ihn auch nicht geöffnet und das weißt du auch."

Sie nickte und öffnete den Brief. Ihr Gesichtsausdruck wurde unergründlich und Tränen sammelten sich in ihren Augen. Aber ich traute mich nicht, zu fragen. Deswegen nahm ich mein Handy und antwortete Gally, der mir schon wieder acht Nachrichten geschrieben hatte.