Kapitel 42

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Gally

Sie war gerade erst weg und schon vermisste ich sie. Wie gerne wäre ich mitgekommen. Aber natürlich ging das nicht, denn es war ein Familienurlaub. Ich hoffte nur, dass sie die Zeit wenigstens genießen könnte.

Auf dem Weg nach Hause kam Winston zu mir. "Was Gibt's?", fragte ich und versuchte nicht zu genervt zu klingen. "Willst du mich verarschen? Was willst du mit der Schlampe?", rief er und fuchtelte mit den Armen vor meinem Gesicht herum. Ich ballte die Hände zu Fäusten und musste mich richtig beherrschen. "Wenn du wen knallen willst, kannst du das auch anders machen und musst ihr nicht die große Liebe vorspielen!" "Bist du bescheuert, Winston verpiss dich! Es gilt immer noch was ich sagte und ich will, dass ihr sie nicht anfasst. Und auch ihre Schwester nicht. Hast du das verstanden?!" Es war keine Frage gewesen, aber als er nichts erwiderte brüllte ich ihn noch mal an. "OB DU DAS VERSTANDEN HAST WILL ICH WISSEN!!!" Er schob den Unterkiefer vor und spannte sich an. "Ja schon klar.", keifte er zurück und ging dann weg.

Kopfschüttelnd ging ich weiter und war erleichtert, als ich endlich zu hause war. "Gally ist wieder da! Hallo Gally", quietschte Lucy. "Ah gut, dass du da bist! Ich muss noch mal weg. Hast du ein Auge auf die Kleine?", fragte meine Mutter und hatte schon den Autoschlüssel in der Hand. Ich nickte und sie bedankte sich schnell und ging dann.

Das auf Lucy aufpassen sah dann so aus, dass ich ihr eine von ihren Prinzessinnen DVDs einlegte und sie vor den Fernseher setzte. Währenddessen schrieb ich Ilvy minütlich Nachrichten, weil sie eigentlich schon am Flughafen sein sollte und mir versprochen hatte, mir zu schreiben, bevor sie losflogen. Aber scheinbar hatte sie das vergessen.

Später kuschelte Lucy sich dann an mich und schlief kurz danach ein, weshalb ich ans Sofa gefesselt war. Ilvy sollte eigentlich schon wieder gelandet sein aber ich hatte noch immer nichts von ihr gehört. Langsam fing ich also an mir Sorgen zu machen und rief sie mehrfach an. Doch sie ging nicht ran.

Müsste ich bis Dienstag warten? Viel länger würde ich jetzt schon ohne sie nicht mehr überleben und überlegte mir eine Überraschung, um sie so früh wie möglich wiederzusehen und ihr eine Freude zu machen: ich würde sie mit dem Zug vom Flughafen abholen und wenn er wollte, könnte Newt auch noch mit.

Ein ganz normales Leben?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt