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„Weißt du- ich bin so anhänglich weil du meinem Bruder so ähnlich siehst. Und-
es ist mir wirklich peinlich davon zu erzählen. Ich wurde damals in der Mittelstufe hart gemobbt. Meine Mitschüler haben mich geschlagen, getreten und beschimpft", fing ich an in einen trauernden Ton von mir zu geben.
„Jeden Tag haben sie mir mein Geld geklaut und gesagt ich solle doch verrecken. Ich war am Ende. Ich wusste nicht mehr, was ich machen sollte. Manchmal wollte ich mich sogar selbst umbringen. Doch da war dann mein Bruder. Er hat alles mitbekommen und mich stets getröstet. Er hat meine Wunden versorgt, mich zum Lachen gebracht. Und eines Tages machte er sich auf und wollte mit meinen Mitschülern sprechen", fuhr ich fort, meine Stimme wurde immer zittriger und verzweifelter. Ich war stolz auf mein Spiel.
„Er wurde in eine Schlägerei verwickelt und einer hatte ein Messer. Er hatte keine Angst- k- keine Angst...", wimmerte ich schon leise vor mich hin und ballte meine Hände zu Fäusten. In meinen Augen bildeten sich Tränen. Das übte ich schon vor langer Zeit.
„Sie hatten keine Angst es zu benutzen. Bruder musste wegen- wegen mir sterben. Ich vermisse ihn so sehr", und nun heulte ich los. Wie ein kleines Kind schluchzte ich und täuschte einen emotionalen Zusammenbruch vor. „Er war ziemlich mutig", antwortete Yuji darauf. Seine Augen glitzerten. Leichte Tränen erfüllten auch ihm. Ich hätte Freudensprünge machen können. Denn er ist tatsächlich auf meine Geschichte hereingefallen. Alles was ich erzählte war gelogen. Kein einziges Wort, welches meine unschuldigen Lippen verlassen hatte, entspricht der Wahrheit. Niemals würde ich mich mickrigen Menschen fertig machen lassen.
Yuji rückte näher an mich. Vorsichtig nahm er mich in seine Arme. Er war warm. Und sein angenehmer Duft erfüllte die Zweisamkeit. Ich werde dafür sorgen, dass er sich wie mein großer Bruder um mich kümmern wird. Und irgendwann wird er seine Leichtsinnigkeit, seine Empathie bitter bereuen müssen.
Vielleicht würden mich die Menschen für diese Aktion als Teufel bezeichnen. Aber sowas ähnliches bin ich sowieso. Ich habe keine Gefühle und handle deshalb nur zu meinen eigenen Vorteilen.
Weinend drückte ich mich näher an Yuji.

Doch plötzlich durchbohrte eine bekannte Stimme meinen Kopf.
„Du gerissenes, sündiges, kleines Mädchen."
Mir war sofort klar, dass Sukuna zu mir gesprochen hatte. „Unglaublich auf welche Ideen du kommst. Der Junge ist ja fast zum Leid tun. Ich bin ziemlich stolz darauf, dass meine Kreation so gerissen ist."

Sukuna's SisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt