II

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„Warum ignorierst du uns? Hast du dich in Yuji verschossen?", fragte mich eine ziemlich freche Frau mit kurzen, braunen Haaren und einen starren Gesichtsausdruck. Sie trug eine blaue Uniform, die meiner und Yujis ähnelte. Dem Anschein nach, gehört sie ebenfalls zum ersten Jahrgang der Jujutsu Kaisen und wird mit mir in Zukunft viel Zeit verbringen. Wir werden ein Team bilden und zusammen Flüche austreiben müssen. Eine ziemlich ätzende und vor allem unnötige Arbeit. Ich werde ihr allerdings keine Aufmerksamkeit schenken. Sie ist weder mein Ziel noch mein Beuteschema. Es gibt nur einen Grund für meinen Aufenthalt auf dieser Schule. Es hat höchste Priorität Sukunas Auftrag zu erfüllen. Ich habe keine Zeit für Gespräche mit unerzogenen Weibern.
„Mein Name ist Yuji, freut mich Suka", antwortete der Junge ziemlich gelassen und nahm meine Hand an. Auch er ignorierte das störende Weib an unserer Seite. Zuerst sollte sie lernen, sich anständig aufzuführen. Vielleicht werde ich dann Gnade walzen lassen und ihr ein bisschen Zuwendung schenken. Auch wenn das pure Zeitverschwendung ist.

„Die beiden sind Nobara und Megumi. Wir sind alle im gleichen Jahrgang", erklärte Yuji mit einem ehrlichen Lächeln auf seinem Wangen. Er wirkt wie ein völliger Optimist. Ein Trottel der nur an das Gute glaubt und fest davon überzeugt ist. Es ist mir ein Rätsel, wie genau er Sukunas Gefäß sein kann. Sein Charakter passt überhaupt nicht zu meinem Bruder. Sie sind wie Tag und Nacht.
„Lass uns ein Eis essen gehen Yuji", gab ich nur stumpf von mir und zog seine Hand an mich. Eine gute Freundschaft ist die Basis des Vertrauens. Und genau dieses muss ich im richtigen Moment ausnutzen. Die anderen interessieren mich eigentlich nicht.
Wortlos zog ich Yuji mit.
„Hä?! Die spinnt doch?!", schrie das ungezogene Weib nach. Die beiden waren mir so gleichgültig, dass ich mir nicht einmal ihre Namen gemerkt hatte. Alles was für mich zählt ist Sukuna. Meine Gedanken werden völlig von ihm eingenommen und mein handeln entspricht seinen Vorstellungen.
„Ich dachte Nobara wäre schon direkt. Aber ich glaube du übertriffst sie", lachte Yuji etwas nervös und kratze sich an seinen rosafarbigen, glänzenden Haaren. „Ich will mit den anderen nichts zu tun haben", antwortete ich nur leise.
„Warum bist du so Gefühlskalt?."

Es wäre dumm ihn die Wahrheit zu erzählen. Ihm zu erklären, dass ich eigentlich ein Fluch bin, der es nur darauf abgesehen hat seine Seele einzunehmen und den König der Flüche, Sukuna zu beschwören. Er hat Recht. Ich bin ziemlich gefühllos. Gefühle und Emotionen sind Dinge, die ich nie gelernt habe. Deshalb kann ich mich nur an dem Verhalten der anderen orientieren.

Sukuna's SisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt