XXXIV

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Ich wollte nicht mehr den ganzen Tag gelangweilt in meinem Zimmer sitzen. Deswegen rappelte ich mich auf, ging zu meiner Tür und öffnete sie. Ich werde mir bei einer lokalen Eisdiele einen Eisbecher kaufen und mich dann friedlich in den Stadtpark setzen und Vögel beobachten. Eigentlich ist das ziemlich langweilig und Sukuna würde bestimmt sehr böse auf mich sein, wenn er mitbekommt, dass ich nur faulenze. Allerdings muss ich meinen Stolz bewahren und muss beraten, bis sich Satoru auf Knien bei mir, flehend entschuldigt.
Wortlos ging ich an den weißhaarigen, stummen Mann in der Küche vorbei und öffnete die Haustür. Natürlich beobachtete er mich aufs genauste und konnte meine Aktionen nicht ignorieren. Das heißt allerdings nicht, dass er mit mir sprechen muss. Als ich nämlich das Haus verlassen hatte, folgte er mir ohne nur einen Ton von sich zu geben. Er ist eben wie mein Schatten. Nervig und anhänglich. Ich kann keine Minute ungestört sein.
Ich ging also zur Eisdiele und bestellte mir wie geplant einen großen Eisbecher mit viel Sahne und frischen Erdbeeren. Irgendwie erinnerte mich der Anblick der kühlen Süßigkeiten an Yuji. An unser erstes Treffen. Ich spielte ihm etwas vor. Ein Mädchen, das vor Sensibilität kaum noch laufen kann und sich an den Jungen der ihren verstorbenen Bruder gleicht klammert. Umso mehr ich darüber nachdachte, umso mehr wurde mir klar, wie falsch das eigentlich von mir war. Mission hin oder her, wäre es wirklich nötig gewesen Yuji auf diese Art und Weise zu quälen? Hab ich übertrieben?
Langsam löffelte das Eis ich meinen Becher. Doch er schmeckte nicht. Er erinnerte mich an zu viele Dinge, die ich angerichtet hatte. Außerdem hatte ich immer noch Satoru am Hals. Irgendwann stoppte ich. Ich brachte die Speise nicht mehr hinunter. Es ist abartig zu essen und gleichzeitig an Betrug und Schauspiel zu denken.
Eigentlich wollte ich den Becher wegwerfen. Doch ich habe dafür bezahlt und er war nicht gerade günstig. Frech drehte ich mich zu Satoru hin, drückte ihn den halb leeren Becher in die Hand und machte mich auf den Weg in den Park. Da er nicht mehr mit mir sprechen kann, konnte er nämlich auch nichts dagegen tun und musste das Eis essen.
Ruhig ging ich also durch den Park. Ein Ort zum entspannen. Hier sollte man loslassen können und den Stress des Alltags vergessen. Eigentlich ein grauenhafter Ort für Flüche. Die hohen Bäume, das duftende Gras und der plätschernde Fluss rundeten das Gesamtbild perfekt ab.

„Ah Suka! Dich hab ich ewig nicht mehr gesehen!"

Sukuna's SisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt