XII

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Ich stecke in einer aussichtslosen Lage. Brav muss ich die Befehle von diesen schleimigen Kerl befolgen, währenddessen ich nur von Sukunas Wiederauferstehung träumen kann. So gerne würde ich sein breites, verrücktes Lächeln sehen. Seine Boshaftigkeit und sein starker Ausdruck bringt mich immer in einen Zustand des Neides. Nein. Der Beachtung. Ich schenke ihn meinen vollsten Respekt. Und das nicht nur, weil er mein großer Bruder ist.
Allerdings sitzt seine kleine, unfähige Schwester nun mit Satoru Gojo fest.
„Du hast meine Frage immer nicht beantwortet. Wie hast du es geschafft, dass dich alle Menschen sehen können, obwohl du ein Fluch bist?", fragte er grinsend.
„Das geht dich nichts an", antwortete ich nur mürrisch. Im Vertrag stand nicht, dass ich ihm alle seine Fragen beantworten muss. Außerdem muss dieser gerissene Kerl nicht alles von mir wissen. Um so weniger, umso besser.
„Nobara geht heute mit den anderen in die Stadt. Willst du mitgehen?", fragte er plötzlich, währenddessen er entspannt die Blätter seiner faltigen Zeitung umblätterte und nach Schnäppchen suchte. Wieso sollte ich mich mit bedeutungslosen Menschen abgeben? Welche Vorteile gäbe es denn, meine Zeit mit ihr zu verschwenden? Unnötige Dinge werden abgelehnt. Sukuna hat mir das so beigebracht.

„Yuji ist auch dabei", fügte er noch hinzu. Ich konnte erkennen, dass er etwas in Schilde führte. Seine Mimik war erschreckend selbstbewusst und sicher. Als würde er genau wissen, was er gerade tut. Ich hasse diesen Kerl so sehr, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Doch sollte Yuji wirklich auch dort sein, muss ich wohl auf Satorus Angebot eingehen und die Stadt mit den anderen besuchen.
„Mein Gott. Wenn es unbedingt sein muss", sagte ich schließlich und versuchte so abgeneigt wie nur möglich zu klingen. „Sei aber nett zu den anderen. Und solltest du versuchen, Yuji wieder zu verarschen, kannst du das gleich vergessen. Denn ich werde auch mit euch kommen"

Das war mir bewusst, bevor er es gesagt hatte. Er würde mich niemals alleine laufen lassen. Manchmal fühle ich mich wie sein Hund. Ich darf nur mit seiner Erlaubnis nach draußen, und selbst dann muss ich ihm folge leisten. Diese Lage kotzt mich an. Ich muss irgendeinen Weg finden, Satoru Gojo auszuschalten und danach Yuji Itadori hinters Licht zu führen. Doch wie?
Meine Kräfte reichen im Moment nicht. Ich bin zu schwach und hätte in einem Kampf keine Chance. Es scheint aussichtslos zu sein.
„Na dann! Lass uns losgehen. Dann kannst du endlich erleben, wie normale Menschen ihren Alltag gestalten."

Sukuna's SisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt