Datenübertragung: Kaya Cuano (POV)
So früh am Morgen hatte mich Ellie in die Schule bestellt, nur um mich draußen warten zu lassen. Es war 7:30 Uhr. Sollte ich erfahren, dass sie verschlafen hatte, würde ich ihr das heimzahlen. Ich war verdammt müde.
Ich hatte gestern so hart für den Wirtschaftstest gelernt, dass ich kaum Schlaf gefunden hatte. Okay, ich hätte es, hätte ich nicht die vier Energy-Drinks hintereinander heruntergekippt. Im Einschränken meines Konsums war ich echt eine Niete. Wenigstens war ich schlau.
Mein Handy vibrierte. Eine Nachricht von Ellie bat mich, ins Schulhaus in den Musikraum zu kommen. Ich legte meine Stirn in Falten. Sie war schon da? Wie lange? War ich umsonst in der Kälte gestanden? Hoffentlich hatte sie eine gute Erklärung. Für ihre Scherze hatte ich heute nämlich keinen Nerv. Oder für sonst irgendwas.
Ich brauchte so dringend Schlaf, dass mir auf dem Weg ständig die Lider zufielen. Mein Gang war eher schleppend als munter und ich war mir nicht sicher, aber ich glaubte, ich hatte jemanden versehentlich angerempelt.
Das richtige Stockwerk erreicht, erfasste ich Ellie, die hektisch mit ihren Armen wedelte. »Warte noch kurz! Bleib da stehen, okay? Beweg dich nicht!«, befahl sie mir, verschwand im Musikzimmer und knallte hinter sich die Tür zu.
Sie ließ mich mit Verwirrung zurück, und ein wenig wütend war ich zudem. Ich stürmte ihr hinterher und hämmerte gegen die Tür, ärgerlich rufend: »Ellie, fuck, was soll das? Lass mich nicht hier hängen! Ellie!« Ich begann zu treten. »Ellie, hey!«
Ich war dabei, mich zornig umzudrehen und abzuhauen, als sich die Tür plötzlich öffnete, jemand mich am Kragen meines schwarzen Oversize-Pullis packte und mich in den Raum zog.
Ich fuhr herum, um mich zu wehren, als mich ein tiefer, langer Ton erschrak und qualvoll in meinen Ohren nachdröhnte. Mir war, als platzte mein Trommelfell. Reflexartig hielt ich sie mir zu, verzog meine Miene und raunte: »Was zum Teufel?!«
Aiden grinste mich breit an, seine Lippen an einer goldenen Trompete. Seine Augen wichen hinüber zu Ellie, die buntes Konfetti in die Luft schmiss. Es schwebte hinab zum Schokoladenkuchen, den mir Lay entgegenstreckte, während Amelie und Ben mich auslachten.
»Happy Birthday!!!«
Ich rieb mir die Stirn, analysierte die Lage und kapierte nichts. »Hä?«
Ellie schloss mich fest in die Arme, schwenkte mich wie ein Weinglas. Mir wurde etwas schwindlig von der Schaukelei. »Mein Grumpy hat Geburtstag! Alles Gute!«
Hatte ich Geburtstag?
Oh. Ja. Hatte ich.
»Woher weißt du das?«, fragte ich verschlafen und zupfte an meinem Ohr, das noch taub vom Trompetenlaut war.
»Du hast es mir erzählt, du Dummerchen!«, meinte Ellie fröhlich. Seit ihr glattes Haar in Rosa erstrahlte, erschien sie mir noch manischer.
»Ach ja«, murmelte ich. »Wieso die Trompete?«
»Du sagtest, du hättest als Kind Trompete gespielt. Die ist für dich. Na, wie findest du sie?«, drängte mich Ellie, worauf Aiden ein zweites Mal blies und mir einen Schrecken einjagte.
Mein Herz musste sich zuerst von dem furchtbar schrillen Ton beruhigen. »Verdammt, hör auf!«, zischte ich. Ruhiger wendete ich mich an sie. Ich wusste, sie hatte es gut gemeint, auch wenn ich solchen Feiern abgeneigt war. Insbesondere jenen, die mir galten. »Ein Saxophon ist keine Trompete, Ellie, aber ... danke.«
»Oh ... was?«
»Ich habe als Kind Saxophon gelernt, nicht Trompete. Darin liegt ein Unterschied.«
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A Baptism of Fire - Hawk's Eyes Serie
Science Fiction"Schockierend, düster, romantisch" Vor sieben Jahren hat Kaya ihre Eltern bei einem Anschlag verloren. Seitdem ist sie besessen von dem Ziel, sich an den Terroristen zu rächen, die dafür verantwortlich sind. Ihr Plan, eine Zukunft bei FIRMA anzufang...