Datenübertragung: Kaya Cuano (POV)
Die Masse verdichtete sich wie ein sich einziehender Igel, wo sein kleiner Bruder beizte. Dieser pirschte wie ein Raubkatze in seinem schwarzen Gewand, die Augen grün und lauernd, Irrsinn glühte in ihnen. Ich erkannte sie genau wieder.
Der Entzug mitsamt der Anspannung der Situation kribbelten in mir wider. Ich atmete flach, wenn auch angestrengt leise, ich schwitzte und biss die Zähne zusammen, um den Druck in mir zu erhöhen, obwohl er dadurch wuchs. Ich war wütend. Wütend auf Aiden, auf Firewalk, auf Kazaka, auf Rose und vor allem auf mich. Hätte ich nur besser achtgegeben, hätte ich das verhindern können. Bestimmt. Gott, es war direkt vor mir passiert, die ganze Zeit, und ich war zu beschäftigt damit gewesen, verliebt zu sein. Das würde ich mir nie verzeihen. Ich war ja so ein Idiot!
Das alles war meine Schuld.
Nachdem ich von Kazakas Aufenthaltsort erfahren hatte, hatte ich mich sofort an Sandrilla gewandt. Wenngleich ich noch nichts hatte sagen müssen, wusste sie, dass es zu spät war, um noch eingreifen zu können. Sie hatte mir aufgetragen, alle Hinweise zu sammeln, auf die ich stoßen konnte, und ihr jeden verdammten Bericht zu schicken. Dann hatte sie Irons nach Francis geschleust. Er sollte mir beistehen, weil mir eine Mission zu erfüllen hatten. Und wir hatten uns tagelang auf das Schlimmste vorbereitet. Und es war eingetreten. Natürlich.
Falls wir erfolgreich würden, hatte Sandrilla mir versprochen, mich zum Tilikum ausbilden zu lassen. Das war mein Traum und zugleich eine große Ehre. Die Tilikums waren die Elite unter den Polizisten, sie waren FIRMAs Wächter, und mein Vater war einst einer von ihnen gewesen. Ich klammerte mich an diese Hoffnung statt an den Schmerz, der tief unter meiner Brust brannte. Es war nicht die Zeit zu fühlen. Es war die Zeit zu handeln und das Richtige zu tun: Firewalk saftig in den Arsch zu ficken.
Irons und ich hatten Francis unterwandert. Wir hatten zwei Flames überwältigt und uns deren Uniform übergezogen, um weniger leicht entdeckt zu werden. Die ausgewaschene blaue Jeansjacke hing an mir wie Schmutz. Ich schämte mich dessen, selbst wenn es nur Tarnung war. Die Kapuze spannte sich um meinen geduckten Kopf, wo ich stand, dort unter den Leuten in der Turnhalle, Elle neben mir. Ich hatte mich eingereiht, benahm mich unauffällig. Irons befand sich woanders.
Wir hatten uns getrennt, bevor wir losgegangen waren, denn wir hatten zwei Gründe, weswegen wir noch nicht aus Francis geflüchtet waren. Firewalk hatte FIRMA beim Überfall auf ein Lagerhaus in Galloneya etwas Essentielles gestohlen, und das brauchten die Icons. Der Präsident selbst war in den Bildschirm getreten, während ich im Hintergrund gewesen war, und hatte nochmal vor Irons betont, wie wichtig das Gelingen der Mission war. Scheiterte er – wir – wären die Folgen dermaßen fatal, dass wir Francis nicht retten könnten. Ich musste nicht exakt informiert werden, um zu verstehen, dass nun auch ich alles in meiner Macht stehende täte, um das Diebesgut zu sichern. Ich würde sogar dafür sterben.
Der zweite Grund war Rose.
Irgendwie war es Kazaka gelungen, sich den ganzen Staat untertan zu machen. Die Polizei gehorchte ihr, die Feuerwehr, jeder, Flames, Flames über-fucking-all. Es machte mich krank. Die Übrigen zwang sie, sich ihr anzuschließen. Die Menschen hatten ihre Freiheit verloren, und auf einem Möchtegern-Thron saß ein Größenwahnsinniger, der über Kinder richtete, die vor Angst schlotterten und alles sagen würden, was er wollte, um nicht öffentlich massakriert zu werden. Es war mir peinlich, mich so sehr in einem Menschen geirrt zu haben, in Rose. Sie hatte dabei mitgewirkt. Sie hatte das zugelassen. Und wahrscheinlich hatte sie die vielen Monate über mit Kazaka an diesem Plan gefeilt. Ich war ... Gott, ich ... Nein, ich darf nicht emotional werden. Ich muss was tun.
Als dem Studenten auf dem Podium eine Häutung angedroht wurde, konnte ich es nicht aushalten, untätig dazustehen. Ich wagte einen Schritt vor.
Ellie hatte mich am Handgelenk gepackt. »Nicht«, flüsterte sie mit feuchten Augen.
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A Baptism of Fire - Hawk's Eyes Serie
Science Fiction"Schockierend, düster, romantisch" Vor sieben Jahren hat Kaya ihre Eltern bei einem Anschlag verloren. Seitdem ist sie besessen von dem Ziel, sich an den Terroristen zu rächen, die dafür verantwortlich sind. Ihr Plan, eine Zukunft bei FIRMA anzufang...