Datenübertragung: Kaya Cuano (POV)
Ich beeilte mich. Es war kurz vor der Ausgangssperre, als ich den Parkplatz verließ, über Stockwerke rannte und Stufen erklomm, um an Ellies Zimmertür zu hämmern.
Nichts.
»Ich breche ein, wenn du mir nicht aufmachst!«, warnte ich sie und nahm bereits Anlauf, als sie mir erschien und ich gegen sie rempelte. Wir landeten hart auf dem Boden, dank unserer Drehung sie auf mir. Der Aufprall tat so weh, dass ich einen Moment die Augen vor Schmerz schließen musste.
Ellie kicherte, obwohl ihr zartes, ovales Gesicht verheult und ihre arglosen braunen Augen vor Tränen aufgequollen waren. Sie kletterte von mir herunter, schloss die Tür und bot mir ihre Hand zum Aufstehen. Ich nahm ächzend an. So fest hatte ich mir den Schädel seit Wochen nicht gestoßen. Hoffentlich durfte ich nicht wieder mit einer Gehirnerschütterung rechnen. Das würde mir gerade noch fehlen. »Bist du okay?«
Ich rieb mir den Hinterkopf, dort, wo ich aufgeschlagen war. »Ich denke schon, ja. Warum heulst du?«, kam ich zum Punkt. Ich klang nicht so sanft wie geplant. Eher grob, schroff.
Ihr Zimmer roch frisch, diesmal nach Aprikose und auf ihrem verboten pinken Bett lag eine ausgefressene Tüte süßer Bonbons. Hatte sie die alle alleine gegessen? Ich entdeckte verschmierte Wimperntusche auf ihrem übergroßen Plüschhasen Usagi. Die anderen Kuscheltiere waren auf den Boden geschmissen worden. Einmal hatte sie mir erzählt, dass nur Usagi sie trösten konnte, sofern etwas Schlimmes bevorstand. Ihr Herz Minako stand ihr bei Liebeskummer bei, ihre Wolke Haruka zu stürmischen Zeiten und der Wal Ami bei Nostalgie. Wann hatte ich mir das bitte gemerkt? Und wieso beschlich mich das Gefühl, diese Dinger starrten mich an wie Matrosen, die sich nach Land sehnten?
»Bist du wegen mir hier?«, schniefte Ellie lächelnd. Sie trug ihre Schlafsachen, die weißen mit den roten Pünktchen.
»Wieso sollte ich nicht ...« Ich stockte. Ich hörte mich schon wieder gemeiner an, als ich beabsichtigte. »Sorry. Ellie, ich ... ich vermisse dich und ich brauche dich und was immer du gerade durchmachst, lass mich für dich da sein. Okay?« Ich holte tief Luft. Das war vielleicht schwer gewesen.
»Du brauchst mich?« Sie klimperte unschuldig mit den Wimpern.
»Natürlich«, gab ich bedrückt zu. Ich schenkte ihr den ehrlichsten Blick, den ich je benutzt hatte. Er war für sie bestimmt, denn sie war die Erste, die sich ihn verdient hatte. »Ich habe Scheiße gebaut. Ich war nicht nett zu dir und ich leide unter ernsthaften Problemen, anderen zu vertrauen. Doch du bist mir wichtig, die Zeit mit dir bedeutet mir extrem viel und ich will das zurück. Du fehlst mir. Bevor du in mein Leben getreten bist, hatte ich niemanden. Ich war ein einsamer Wolf und tat, als würde es mich nicht stören, aber das hat es. Ich will nicht allein sein. Nicht immer jedenfalls. Und wenn ich für jemanden meine Lernzeiten unterbreche, dann für dich. Kannst du mir jetzt bitte sagen, was mit dir los ist, damit wir wieder Freunde sein können?«
»Oh Kaya ... wir sind doch Freunde!« Ellie riss mich mit einem Schwung aus der Balance, doch sie hielt mich so fest, dass wir nicht fallen konnten. Es war schön. Ich umklammerte sie, und sie schluchzte in meine Schulter.
Ich wünschte, ich könnte das besser. Jemandem beistehen.
»Es tut mir leid«, sagte ich.
Sie entfernte sich von mir, um sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Es war fleckig von ihrem Make-up. »Du hast nichts getan«, greinte sie.
Ich hasste es, sie so zu erleben. »Okay, nenne mir seinen Namen und ich prügle ihn windelweich.« Ich ballte demonstrativ die Fäuste. Ein Teil von mir hoffte, es wäre Aiden. Keine Ahnung, wieso. Ich hatte einfach Lust.
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A Baptism of Fire - Hawk's Eyes Serie
Science Fiction"Schockierend, düster, romantisch" Vor sieben Jahren hat Kaya ihre Eltern bei einem Anschlag verloren. Seitdem ist sie besessen von dem Ziel, sich an den Terroristen zu rächen, die dafür verantwortlich sind. Ihr Plan, eine Zukunft bei FIRMA anzufang...