Protokoll: Firewalks Vermächtnis III; part 4

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Ich war in meine weiche Bettdecke gesunken, steif wie ein Brett, starrte an die Decke und versuchte irgendwie schon seit Stunden, meine zitternden Hände stillzuhalten.

Der Schock vom heutigen Kunstunterricht hallte in meinem Körper nach. Ich pulsierte, oder fühlte mich nur so. Ich hatte seitdem nicht schlafen, nicht essen, nicht einmal lernen können. Meine Arbeitsblätter waren neben mir auf dem Bett verstreut, Notizen und Anmerkungen hier und da und ich brachte es nicht fertig, mir etwas davon zu merken, weil ich so aufgewühlt war. Alles dank Miss Hawk. Hätte ihr kleines Spiel mich nicht so aus der Ruhe gebracht, hätte ich meine Probleme jetzt nicht, und das nervte.

Wie früher hatte ich die Kontrolle über meine Impulse verloren und sie dann nicht mehr bändigen können. Ich wurde brutal und gefährlich und suchte den Kampf, denn lediglich er schien mich in diesen Momenten auszufüllen.

Fuck, ich brauchte unbedingt Alkohol.

Warum hatte mich Miss Hawk so reizen müssen? Ich hätte gehen können, ohne dass irgendetwas davon passiert wäre. Dieses dämliche Bild hatte mich meine Selbstbeherrschung gekostet, und meine Nerven waren zerkratzt wie eine Autoscheibe. Ich hatte Schafe gezählt, meinem Herzschlag gelauscht, ein Gummiband gegen meine Arme geschnippt, sogar einen verdammten Stressball hatte ich gequetscht und geknetet, bis ich ihn an den Kaktus geheftet hatte. Nichts half und seltsamerweise war der einzige hilfreiche Gedanke von mir: ich muss Miss Hawk sehen. Obwohl sie diesen Schlamassel verursacht hatte! Was stimmte nicht mit mir? Hatte sich meine Logik vorhin in der Dusche etwa ertränkt?

Ich knurrte wie ein Tiger, dessen Revier bedroht wird. Miss Hawk sollte sich zukünftig aus meinem Leben heraushalten und sich um ihren eigenen Kram kümmern. Diese Frau war Gift war für mich. Ich musste mich für die Schule konzentrieren und das verhinderten ihre schönen blauen Augen. Halt, was? Ach, das konnte doch nicht wahr sein!

Ich schnappte mir einen meiner fünfundzwanzig Kaffeebecher und trank einen großen Schluck von der schwarzen, bitteren Brühe. Er war kalt geworden, seit ich ihn aufgekocht hatte. Das war ebenfalls Miss Hawks Schuld.

Scheiße, alles war ihre Schuld!

Ich hatte mich an dieses College angemeldet, da es privat und somit ohne Zugriff für FIRMA war. Hier sollte ich Selbstständigkeit und Unabhängigkeit entwickeln ohne Irons. Andernfalls hätte er mich weiterhin behütet wie ein Kätzchen und ich hätte mein Nest nie verlassen können. Und was geschah natürlich? Kaum war ich losgelöst von seinem Einfluss, hatte ich Miss Hawk getroffen. Ich wollte allein sein und meine Ruhe haben, doch mich beschlich die schreckliche Vorahnung, dass ich das von meiner Liste streichen konnte.

An meiner Zimmertür hämmerte es. Ich wusste sofort, dass es Ellie war, denn nur sie klopfte so hektisch. Ohne auf meine Einladung zu warten, platzte sie herein. Warum klopfte sie eigentlich überhaupt?

Sie trat die Tür hinter sich mit ihren hohen Absätzen zu. Sie hatte ihre Kleidung für den Abend gewechselt: ein samtenes, rotes Korsett, Schmuck aus Sterling-Silber, ein dunkler Spitzen-Rock und ein süßes kleines Hütchen, das sich irgendwie auf ihrem Kopf hielt. »Uff!« Sie wedelte mit der Hand und klemmte sich die Nase zu. »Hier schwebt ja überall Rauch! Wie viele Zigaretten hast du verbraucht?«

Ich antwortete nicht und blickte wieder zur Decke. So aufgetakelt wie Ellie war ich nie. Ich zog meine engen Jeans, meine Sweatshirts und Pullis in Schwarz vor. Ich war ein einfacher Typ und mochte zu viel Kram nicht.

Ellie sprang neben mich aufs Bett, räkelte sich. »Warum hast du mir auf meine Nachrichten nicht mehr geantwortet?«

Ich erwiderte ihren Blick nicht. »Keine Zeit.«

»Das sehe ich.« Sie stützte sich auf, sammelte ein paar meiner Zettel ein und schien überfordert. »Du bist krank! Wie viel lernst du? Ich habe nicht mal einen Viertel davon geschafft oder es hingekriegt, mir Dinge zu notieren.«

A Baptism of Fire - Hawk's Eyes SerieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt