A Baptism of Fire - Hawk's Eyes Serie

FINALE: Und der Plan eines Schattens deckt sich auf; part 55

Datenübertragung: Kaya Cuano (POV)

»Rose?«

Ihren Namen formten meine Lippen immer wieder, sobald ich für einen winzigen Moment zurück ins Bewusstsein dämmerte. Es war auch ihr Name, nach dem ich in einem leeren Raum fragte, als sich meine Lider hoben, doch dort, wo ich war, war ich allein und keiner antwortete.

Meine schwachen Herzschläge pulsierten unter der schmerzenden Brust. Mein Rücken fühlte sich gebrochen an. Jeder Atemzug stach mich. Ich schwitzte nicht, man hatte mich in diesem Bett gewaschen. Die Laken waren weiß und dufteten minzig. Ich konnte nicht aufstehen, versuchte es – es tat zu sehr weh. Warum tat es weh?

Und meine Erinnerung kehrte zurück. Ich war angeschossen worden, weil Rose mich für Kazaka in eine Falle gelockt hatte, und ich war so dumm gewesen, ihr zu glauben. Fuck, ich hätte mein Leben, meine Pläne für sie aufgegeben! Meine Welt war in Scherben zerschellt, als ich dagelegen war – hilflos, schwach – und sie nichts getan, nur zugesehen hatte, wie Kazaka über meine Eltern lästerte, meine Mutter unwichtig nannte, mich einer Existenz nicht wert. Rose hatte nichts getan! Nichts gesagt! Sie hatte nur ihre Rolle gespielt! Mal wieder!

Obwohl es schmerzte, beschleunigte sich meine Atmung rasant, und ich wurde zornig, so sehr, dass ich das Gefühl hatte, rot anzulaufen. Die Maschine, die meine Werte kontrollierte, begann wild zu piepsen. Ich stützte mich trotz der Schmerzen auf, und ich bemerkte den an der rauchgrauen Wand hängenden Fernseher. Dieser rauschte, der Raum brummte. Ich befand mich in einem Flugschiff, das Fenster schwarz vom Himmel, Kabel und Knöpfe überall und kein Stern, keine Wolken, nur Lichter in der Decke. Das Zimmer war voll Ausstattung, aber für mich zählte nur der Fernseher. Der Bildschirm. Das, was er mir zeigte und mich schürte wie Brennholz.

Kazaka kündigte FIRMA, Increase Industries und M.U.G.D. den Krieg an, irgendwie hatte sie den Kanzler auf ihre Seite gezogen, was ihre Macht über den Staat Francis erklärte. Ihre beschissene Visage machte mich rasend. Am liebsten würde ich aufspringen, sie anfallen und mit Gewalt erzwingen, dass sie die Worte über meine Eltern zurücknahm. Sie hatte kein Recht, so über sie zu reden! Oder über mich! Oh, ich würde sie dafür bezahlen lassen! Ich würde sie töten!

Die Kamera schwenkte, und sie blendete die anderen Leiter der Organisation Firewalk ein. Cryblood im Rollstuhl – verdient! Mistkerl! Den dämlichen Wichser Aiden in einer maßlos übertriebenen Kluft. Michael Phynx, fuck, wie oft hatten Rose und ich uns seinetwegen gestritten? Und natürlich kam das Beste zum Schluss: Rose selbst.

Die größte Lügnerin von allen. Sie hatte mich verarscht, mich in diesem Klassenzimmer hingehalten und mich ihr wieder vertrauen lassen, kurz, aber heftig. Sie hatte mich manipuliert. Sie hatte mich ein ganzes Jahr lang Kazakas Tuch mitschleppen lassen, wieso?! Was hatte sie sich dabei gedacht? Ich hatte den Gedanken romantisch gefunden, dass darin ihr Atem, ihr Leben steckte und ich es bei mir tragen durfte, nur ich, dass ich jemand war, dem sie ihren Fehler gestanden hatte. Scheiß Lüge! Sie hatte nie geraucht, der Fleck war nicht von ihr gewesen. Aber warum? Wie hatte sie davon profitiert, einen ihrer Studenten zu vögeln? Mich zu hintergehen? Ich war niemand, was sollte man denn von mir holen? Ich verstand es nicht. Diente ich ihr nur zum Spaß? Gefiel es ihr, ein Herz aufzubauen, um es im Nachhinein zu zerstören? War es das? Und Kazaka war eifersüchtig geworden? Hatte sie deshalb auf mich herumgehackt? Schlampe!

Ich konnte mir die Rede nicht länger anhören, selbst als die Stimme des Kanzlers erklang, und ich konnte mir Rose in diesem perfekten Kleid mit den perfekten Haaren und den perfekten Augen nicht mehr anschauen! Wo war die Fernbedienung? Oder musste der Befehl akustisch erfolgen? »Ausschalten!«, brüllte ich. Nichts passierte. »Ausschalten, verdammt! Schalte den verkackten Fernseher aus! Los! Ausschalten!« Ich drehte durch. »AUSSCHALTEN!«