Weihnachtsspecial feat. Martyxwrar

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ACHTUNG: schwarzer Humor, Sarkasmus und Lektionen, an denen man sich nicht orientieren sollte! Vertraut nicht dem Teufelchen auf eurer Schulter.

Es ist typisch, dass Weihnachtsgeschichten kitschig-romantisch mit Happy End sind. Meist ist der Protagonist einsam, verloren, traurig, dann kommt irgendwer, der ihm den Sinn von Weihnachten beibringt und dafür sorgt, dass es ein gutes Ende gibt, er den perfekten Partner findet, sich mit seiner Familie versöhnt, irgendein Wunder passiert, bla, bla.

Nein. Einfach nein. So läuft das im echten Leben nicht.

Dieses Kapitel ist für die, die wirklich allein sind, die wirklich niemanden haben und die genau wissen, dass sie vorerst alleine bleiben werden oder sich zumindest so fühlen, selbst wenn sie Menschen um sich herum haben (wie Kaya). Denn ich habe das Gefühl, dass in diesen unzähligen Weihnachtsgeschichten niemand an Euch denkt. Daran, wie es in der Realität ist. Daran, dass Ihr die Feiertage in Einsamkeit verbringen müsst.

Egal, ob Du zu dieser Personengruppe gehörst oder nicht: Du hast mein Herz und ich wünsche Dir das Beste und natürlich (hoffentlich) fröhliche Feiertage :)

So, aber da ich gern Dinge verarsche, wird dieses Kapitel eine Parodie dessen, was ich im zweiten Absatz als typische Weihnachtsgeschichte beschrieben habe - auf eine sehr, sehr morbide, düstere Weise. Viel Spaß!





Datenübertragung: ???



»Nein, bitte tu mir nichts!«, flehte die junge Frau, die sich auf einer Brücke verirrt hatte, und beschirmte sich zitternd mit den Armen vor dem Räuber, der sich ihr mit gezogenem Messer näherte. »Ich bin süß und unschuldig und wehrlos und ich habe solche Angst! Bitte! Gnade!«

Der Mann marschierte auf sie zu, über sein Gesicht war eine Verdeckung gezogen, nur seine dicken Lippen waren zu sehen und blafften: »Halt die Klappe!«

Die Frau war ans Geländer gedrängt, darunter hetzte eine Menge durch die Straße, die sich nicht um den Raubüberfall scherte. In Galloneya war das Brauch, und niemand unternahm etwas, weil niemand Ärger auf sich selbst ziehen wollte. Drum bibberte die Frau, bettelte weiter, und als der Mann nah genug war, um seinen stinkenden Mundgeruch zu riechen ...

... rollte die junge Frau die Augen, wandelte ihre Gestalt noch mit dem Rollenwechsel und entwendete dem Räuber das Messer mit Leichtigkeit. »Was? Du erblickst eine zierliche, kleine Frau und denkst, du hättest leichtes Spiel? Dass sie schwach sei? Ha! Wie kann man denn so schlampig arbeiten? Mal ehrlich, jeder Depp hätte dir das Buttermesser wegnehmen können. Soll das eine Klinge sein? Oh, bitte! Wo Wir herkommen, sind die dreimal so groß.« Und sie rammte die Spitze in seinen Magen. »Ein Messerstich, zwei Messerstiche, drei – wie weit kann ich wohl zählen? Ups, du verblutest. Was für eine Sauerei. Der Mantel war neu! Nein, eigentlich nicht.« Sie schubste ihn von der Kante, zwinkerte und winkte dem fallenden, blutenden Leib zu. Die Menschen unten erschreckten sich, sprangen aus dem Umkreis und fingen an, hysterisch zu schreien. Die Frau verzog das Gesicht. »Ih, der ist ja geplatzt wie 'ne Wassermelone. Hm.« Sie zuckte die Achseln, wandte sich ab. »Theoretisch könnte man noch das Blut von der Straße lecken. Aber diese Straßen sind so eklig! Bäh! Was hat man sich nur dabei gedacht, diese Welt derart zu verunstalten?« Sie seufzte.

Die Frau – oder eher das Reptil mit den Haifischzähnen im zerfledderten Gewand – sog die schmutzige, toxische Luft ein, breitete feierlich die Arme aus und stieß ein wohlwollendes Geräusch aus. »Oh, zerstörte Welt! Du bist voller Sünder, und dafür liebe ich dich.« Sie lächelte dem Leser entgegen. »Weißt du, in meiner Welt sind wir längst nicht so fortgeschritten, dass Gase aus Maschinen treten – oder Maschinen als solche, wie ihr sie kennt, existieren. Wir kommen aus einem anderen Universum und Unser Name? Ach, den erfährst du gleich. Wichtig ist jetzt nur: Feststimmung zu verbreiten!

A Baptism of Fire - Hawk's Eyes SerieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt