Datenübertragung: Rose D. Hawk (POV)
Nachdem sie gestern nicht mehr auf meine Nachricht eingegangen war, simste mir Kaya diesen Morgen, ob sie nächsten Freitag vorbeikommen könne. Natürlich antwortete ich Ja. Dann wiederum stellte ich mir die Frage, wie ich ihr erklären sollte, dass ich plötzlich einen Fuchs als Haustier hielt. Einen, der fast als Markenzeichen für Firewalk galt.
Ich war eine gute Rednerin. Das würde ich nutzen müssen.
Ich kochte mir Jasmintee auf, richtete mir eine Schale voll Obst mitsamt Haferbrei her. Die neugierigen Kore legte ich einen Teller Blaubeeren hin. Hätte ich gewusst, dass mir Phynx einen Fuchs bringen würde, hätte ich geeignetes Tierfutter auf meine Einkaufsliste gesetzt. Bis Montag würde sie sich mit Früchten zurechtfinden müssen. »Na?«
Kore wackelte mit den Ohren beim Klang meiner Stimme. Sie war zauberhaft – und so fein! Ihr Fell war nachts weicher gewesen als meine Kissen, außerdem war sie anhänglich. Ob sich Kaya überwinden würde, mit mir zu schmusen wie der Welpe? Ich seufzte verträumt. Wahrscheinlich nicht. Kaya war zu distanziert und nicht der Typ für viel Nähe. Ohnehin war ich überrascht, dass sie sich auf mich einließ, ohne bald mit Sex zu rechnen.
Obwohl ich mich entsann, wie anders sie sein konnte. Nach meinem Drogenrausch – danke, Phynx! – hatte sie sich zu mir gelegt und mich getröstet. Ich hatte ihr erlaubt, mich zu verlassen. Doch sie hatte es nicht. Sie war geblieben, ganz von allein, ohne jegliche Erwartungen, und das ... das war ... romantisch gewesen. Unglaublich fürsorglich. Um ehrlich zu sein, hätte ich ihr das nicht zugetraut.
Manchmal konnte ich mich eben auch täuschen.
Ihre sensiblen Momente waren für mich die schönsten. Wie bei unseren intimeren Gesprächen oder ihren Anflügen von Mitgefühl, wenn ich ihr etwas über mich erzählte. Ich erinnerte mich an den herzförmigen Stein, den sie mir süß und unbeholfen geschenkt hatte. Seitdem lag er neben meiner Tür bei dem Schlüssel ... Halt, dort war er nicht.
Wo war er?!
Ich stellte meine Wohnung auf den Kopf. Ich suchte auf meinen Möbeln, unter ihnen, in meinem Bett, in meinem Rucksack, meinen Taschen, im Schrank, in der Küche, ja sogar im Bad, doch egal, wo ich nachsah, ich fand ihn nicht. Panisch raufte ich mir die Haare. Da es morgens war, hatte ich sie noch nicht gewickelt und sie waren deshalb lediglich wellig. Kore hüpfte neben mich, zappelte mit einem Ohr. Die Kleine verstand nichts von dem Chaos, das ich anrichtete. »Er war Kayas erstes Geschenk an mich«, erläuterte ich ihr. Azura hatte auch immer mit ihnen gesprochen, als wären sie Menschen. »Der Stein. Sein Wert ist für mich unbezahlbar. Du hast ihn nicht zufällig ... ähm, verschluckt, oder? Bitte sag mir, dass du meinen Stein nicht gegessen hast.«
Kore starrte mich nichtssagend an. So viel dazu.
Okay, ich musste überlegen. Selten hatte ich den Stein mit mir geführt, in meinen Hosen und Taschen. Aber den Schrank und seinen Inhalt hatte ich bereits durchstöbert. Und wenn ich ihn beim Ausgehen verloren hatte? Wann hatte ich zuletzt ...
Mir rutschte das Herz in die Hose. Phynx! Das letzte Mal hatte ich den Stein mitgenommen, bevor mich dieser verrückte Mistkerl entführt hatte. Ich hatte ihn in meine Jacke gesteckt. Ich wählte seine Nummer auf meinem Handy. Er hatte sie mir gestern eingespeichert.
»Baby, was los?«, meldete sich seine raue Stimme.
Ich fauchte: »Wo ist mein Stein?«
»Was?«
»Mein Stein, Phynx. Als du mich verschlepptest, befand er sich in meiner Kleidung und ich erinnere mich, am nächsten Tag nicht dieselbe getragen zu haben. Wo sind meine Sachen?«
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A Baptism of Fire - Hawk's Eyes Serie
Ciencia Ficción"Schockierend, düster, romantisch" Vor sieben Jahren hat Kaya ihre Eltern bei einem Anschlag verloren. Seitdem ist sie besessen von dem Ziel, sich an den Terroristen zu rächen, die dafür verantwortlich sind. Ihr Plan, eine Zukunft bei FIRMA anzufang...