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Jimin

Völlig aufgebracht und absolut verheult gehe ich mit Taehyung zu diesem Haus. Taehyung versucht mich ruhig zu halten, legt immer mal wieder eine Hand auf meinen Rücken, aber ich schlage sie immer und immer wieder brutal weg. Ich will ihn nicht hassen, er hat damit nichts zu tun, aber mein innerer Instinkt ist einfach nur sauer auf ihn. Weil sein Ex meinen Sohn hat und uns ernsthaft erpressen will. Hätte er lieber mich zu Tode quälen sollen statt Jungkook sich zu krallen, aber nein, dieser verfluchte Bastard vergreift sich ehrlich an meinen Kleinen.

„Jimin warte." Tae greift nach meiner Hand und hat sie fest im Griff, dreht mich zu sich um. Ich schaue ihn mit verheulten Augen an, kann es nicht fassen das er mich ernsthaft aufhält. „Es tut mir leid was mit Jungkook passiert... ich hasse mich selbst dafür. Ich will dir aber eins sagen... ich hole ihn dir wieder, egal was ich dafür tun muss. Er ist mir ans Herz gewachsen und er soll das alles nicht erleben." Ich verziehe meine Lippen zu einem Strich. Ich will es nicht sagen, meine Gedanken... es wird ihn verletzten, aber ich kann sie nicht aufhalten. „Das ist alles deine Schuld." Meine Stimme ist weinerlich, trifft ihn aber mitten ins Herz, ich sehe es. Und dennoch lässt er nicht meine Hand los, zieht mich hinter sich her.

Ich will mich entschuldigen, ich will meine Worte zurück nehmen, aber ich kann nicht. Alles in mir schreit danach, dass ich ihn nicht dafür verantwortlich machen soll, dass er hier keine Schuld hat, aber irgendwas hindert mich daran. Am liebsten würde ich meine Arme um ihn schlingen, ihm sagen dass es nicht seine Schuld ist und das ich es ihm nicht übel nehme, aber ich mache das absolute Gegenteil.

Ich entreiße mich seiner Hand, mein Blick ist Richtung Boden gerichtet. Wir sind fast da, wir sind fast bei Jungkook angekommen und dennoch halte ich an. Mein Inneres will Taehyungs am liebsten dafür schlagen, was dieser Psychopath meinem Kleinen angetan hat, aber ich kann es unterdrücken. Ich unterdrücke meinen Hass auf Tae, denn es ist kein Hass. Es ist die Angst und die Zweifel die ich in mir trage, die Trauer...

Ich schaffe es letztendlich doch mich auf ihn zuzubewegen, meine Arme um ihn zu legen. Es fehlt nur noch „tut mir leid" oder ein „Ich vertraue dir" aber genau das kommt nicht über meine Lippen. Nur ein verzweifeltes, schmerzerfülltes wimmern verlässt meine Lippen, aber dieser kleiner Laut, er sagt so viel, dass auch Tae versteht. Tae versteht mich, meinen Körper und meine Zweifel, er versteht es einfach.

Protection || 𝙰 𝚅𝚖𝚒𝚗 𝚂𝚝𝚘𝚛𝚢 ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt