Minho:
Nachdem ich mich von Jisung, Hyunjin, Jeongin, Felix und Seungmin verabschiedet habe, begebe ich mich auf direktem Wege zu meinem Klassenraum, in welchem Changbin schon sehnsüchtig auf mich wartet.
„Da bist du ja endlich, Hyung." sagt er erleichtert, als er endlich seine Chance sieht, sich aus dieser Gruppe an Mädchen, die ihn umrunden, zu befreien.
Changbin ist ebenso wie Jisung und Chan Gesprächsthema Nummer eins an unserer Schule. 3RACHA ist hier groß im Gespräch. Jisung wird weitestgehend von den ganzen Menschen in Ruhe gelassen, was vorrangig an den anderen unserer 00er Line und Jeongin liegt.
Niemand an der Schule weiß von Jisung's Sozialen Phobie. Das wissen nur wir. Seine engsten Freunde.
Aus diesem Grund geben wir sieben — beziehungsweise hier in der Schule nur wir sechs, da Chan seinen Abschluss bereits hat — auch immer unser bestes, unseren Viertjüngsten soweit zu beruhigen, sodass er keine Panikattacke bekommt.
Doch Changbin ist völlig auf sich alleine gestellt, wenn ich nicht wäre. Vor mir haben viele Leute hier an der Schule Respekt, was laut Jisung und den anderen an meiner kalt wirkenden Art liegt.
Noch immer schmerzt es mich etwas, wenn jemand mich als gefühlskalt abstempelt, ohne mich zu kennen. Doch ich habe unsere Clique und sie zeigen und sagen mir immer wieder, dass ich nicht so gefühlskalt bin, wie ich auf andere wirke.
Außerdem habe ich dank dieser Clique sogar auch Gefallen an meinem Auftreten gegenüber anderen gefunden, weil sonst könnte ich weder Jisung mit seiner Sozialphobie noch Changbin von den neugierigen Augen der anderen abschirmen.
„Ja, du Nervensäge. Lass uns uns einfach hinsetzen." entgegne ich jedenfalls auf die Worte Changbin's, woraufhin wir uns nun auch hinsetzen. Noch immer stehen einige nervige Mädchen hier um den Tisch herum. „Wollt ihr noch irgendwas?" sage ich genervt an sie gewandt, woraufhin sie den Kopf schütteln und sich schwach verbeugen, ehe sie an ihre Plätze zurück gehen.
„Danke, Minho." nuschelt Changbin zu mir. „Du bist in diesem Punkt einfach zu gutherzig, Changbin. Wenn dich die Leute nerven, dann sag es ihnen doch auch. Was würde Felix denn denken, wenn er wissen würde, dass du jeden Morgen von ein Dutzend Mädels angesprochen wirst?" „Mach dir darüber mal keine Gedanken, Hyung. Erstens weiß Felix, dass ich totally gay bin, genau so wie diese Mädchen wissen, dass ich mit Felix zusammen bin und zweitens vertraut mir mein Freund."
Genervt verdrehe ich meine Augen, ehe unser Lehrer, Herr Kim, nun mitsamt eines Mädchen den Raum betritt.
„Guten Morgen, liebe Schüler." lächelt er überfreundlich, weshalb ich mir ein Schnauben echt unterdrücken muss. „Wie ihr seht haben wir ab diesem Jahr eine neue Klassenkameradin. Stell dich doch mal kurz vor."
„Okay, also mein Name ist Hwang Yeji und ich bin am sechsundzwanzigsten Mai zweitausend geboren. Ich habe eine Klasse übersprungen, weshalb ich nun in eurer bin. Ich bin vor kurzem erst hierher gezogen." stellt sich das zugegeben schon hübsche Mädchen vor.
„Danke, Yeji. Setz dich doch neben Minho." bedankt sich unser Lehrer und ich muss mir erneut ein genervtes Schauben unterdrücken. Na wunderbar. Dann bin ich jetzt also dazu gezwungen, ihr Ansprechpartner zu sein.
Und ich hab Changbin noch gesagt, dass er sich doch eine stinknormale Einzelbank schnappen soll und nicht eine Vierer Bank für sich und mich beanspruchen soll, nur weil wir dann ja mehr Platz haben.
Und was habe ich jetzt davon?
Jetzt darf ich Babysitter spielen. Vielen Dank auch, Seo Changbin.
Während sich diese Yeji nun also auf den freien Platz links neben mir zu bewegt, bedenke ich Changbin mit einem tötenden Blick, welcher mich daraufhin nur irritiert ansieht. „Ich hasse dich so sehr." sage ich, während ich hören kann, wie sich das Mädchen nun tatsächlich neben mir niederlässt und dann auch noch so übertrieben freundlich „Hey!" sagt.
Genervt verdrehe ich meine Augen, ehe ich ein gekünsteltes Lächeln aufsetze und mich ebenfalls ihr zuwende. „Hey. Ich bin Lee Minho." stelle ich mich also, wenn auch widerwillig, vor, während ich ihr meine Hand entgegen halte. Sie nimmt sie und sagt dabei lächelnd: „Hwang Yeji. Aber das weißt du ja schon." Ich nicke es einfach nur ab und wende mich wieder dem Lehrer zu, der bereits begonnen hat, uns über einiges im neuen Schuljahr aufzuklären.
Stundenplan, Fachlehrer, Räume und dieser ganze Schwachsinn eben.
Ich bin so unglaublich erleichtert, als es endlich zur Pause klingelt, da ich dann endlich wieder einfach nur im Kreise meiner Freunde sitzen und entspannen kann.
Doch da habe ich die Rechnung wohl ohne Yeji gemacht.
„Hey, Minho. Ähm...Ich wollte nur mal fragen, ob ich...Naja, ob ich eventuell heute noch bei dir bleiben kann. Ich kenn hier niemanden bis auf dich und bin zu schüchtern, um mich unter Leute zu mischen."
Ich unterdrücke ein genervtes Augenverdrehen.
„Okay. Aber nur für heute." mahne ich sie, was sie abnickt.
Also begebe ich mich nun zusammen mit Changbin und unserem Neuzugang zum Treffpunkt von den Jungs und mir.
Doch was soll ich machen?
Hoffentlich übersteht Jisung das. Es ist für ihn immer wieder aufs neue eine Überwindung, neue Menschen kennenzulernen.
Als wir nun um die Ecke biegen, springen Jisung, Felix und Seungmin direkt von der Mauer, auf welcher sie es sich zuvor bequem gemacht haben.
Augenblicklich geht Changbin auf Felix zu und haucht ein: „Hallo, Baby." ehe er ihm einen Kuss auf die Wange gibt. Anschließend verhaken die beiden ihre Hände ineinander und auch wir anderen begrüßen uns.
„Jungs, das ist Hwang Yeji. Sie ist ab diesem Jahr mit in unserer Klasse." stelle ich Changbin's und meine neue Klassenkameradin vor. Während sich die anderen Jungs bereits ebenfalls vorstellen, merke ich wie Jisung wieder schwitzige Hände bekommt, weshalb ich mich auf ihn zu bewege und flüsternd frage: „Hey. Alles okay?" Er antwortet nicht, weshalb ich zur Beruhigung seine etwas schwitzige Hand in meine nehme und sie zuversichtlich drücke, während ich ihm ein Lächeln schenke, welches er schwach erwidert.
„Entschuldige. Ich wurde dazu gezwungen, ihr Ansprechpartner zu sein, da sie niemanden hier kennt." flüstere ich noch in sein Ohr. „Ist schon okay, Minho. Das wird schon." entgegnet er.
„Und du bist?" fragt Yeji meinen besten Freund, nachdem sich alle anderen bereits vorgestellt haben. „Ähm...Jisung. Han Jisung." stellt er sich stotternd und mit einer leichten Verbeugung vor. „Freut mich dich kennenzulernen."
So unterhalten wir uns über alles mögliche, wobei Jisung sich eher zurückhält.
„Yeji, du sagtest du hast eine Klasse übersprungen, richtig?" „Richtig." nickt die Angesprochene auf die Frage Seungmin's hin. „Ich denke, du könntest dich gut mit jemandem aus unserer Klasse verstehen. Soll ich euch mal vorstellen?" fragt der Zweitjüngste unserer Jungs-Clique weiter, woraufhin Yeji wieder nickt.
„Hey! Chaeryeong!" ruft Seungmin, woraufhin sich das Mädchen und ihre Freundinnen umdrehen. „Hey, Seungmin. Was gibt's?" fragt sie lächelnd. „Kommt mal mit. Ich würde euch gerne jemanden vorstellen." sagt er, woraufhin die drei Mädchen folgen. „Das ist Hwang Yeji. Sie ist seit heute hier auf der Schule und kennt noch niemanden." „Ahh. Schön dich kennenzulernen, Yeji. Ich bin Chaeryeong und das sind meine besten Freundinnen Ryujin und Jisu. Aber wir nennen sie immer Lia. Von wo kommst du denn?" verwickelt Chaeryeong Yeji in ein Gespräch, während ich bemerke, dass Jisung neben mir im Moment eher schlecht als recht Luft kriegt.
Kein Wunder. Das ist ihm alles ein bisschen zu viel auf einmal. Ansonsten waren es immer nur wir sieben, doch jetzt sind wir elf. Das sind einfach zu viele Menschen auf einmal für Jisung. Vor allem weil er eine Person davon noch nicht kennt und mit den anderen dreien immer nur flüchtig gesprochen hat. Und das aber auch nur, weil sie in einer Klasse sind.
„Ich...Ich bin gleich wieder da." stottert Jisung sichtlich um Ruhe bemüht, ehe er schnellen Schrittes weg geht.
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Awkward Silence {MinSung}
FanfictionLee Minho und Han Jisung sind die besten Freunde. Sie erzählen sich alles und sind immer für einander da. Zusammen mit ihren Freunden Chan, Hyunjin, Changbin, Felix, Seungmin und Jeongin bilden sie eine der wohl verrücktesten Cliquen ihrer Schule. I...