Awkward Silence {MinSung}

Kapitel 47: Das gefährlichste Land (1.208)

Hyunjin:

Unglaublich fertig liege ich nun also hier in meinem Bett und vermisse diese vier Idioten schon jetzt, obwohl ihr Flug noch nicht einmal gestartet ist und sie sich jetzt vielleicht gerade mal auf den Weg zum Flughafen begeben.

Ein Klopfen an meiner Tür reißt mich aus meinen Gedanken.

„Herein." sage ich, woraufhin mein Vater rein kommt. „Hey, Hyunjin. Na? Wie geht's dir, jetzt wo Jisung, Chan, Changbin und Felix weg sind?" fragt er mich, als er sich zu mir auf den Bettrand setzt. „Ich vermisse sie jetzt schon. Aber das wird schon. Wir werden ja trotzdem noch Freunde sein und noch immer Kontakt haben. Das beruhigt mich. Außerdem habe ich noch Innie und Minnie bei mir." beantworte ich lächelnd, was auch meinen Vater zum Lächeln bringt.

„Danke übrigens, dass ihr auch was beigetragen habt, um Jisung das zu ermöglichen." füge ich noch lächelnd hinzu. „Ist doch klar. Jisung ist dir wichtig und dadurch ist er auch uns wichtig. Außerdem ist er echt ein guter Junge." lächelt mein Vater.

„Wann kommen Jeongin und Seungmin eigentlich?" „Ähm..." will ich gerade anfangen, als es schon an der Tür klingelt. „Jetzt." beantworte ich lächelnd, was meinen Vater zum Lachen bringt. „Ja. Das glaube ich auch. Na dann los." sagt er noch, woraufhin er und ich nach draußen gehen, wo meine Mutter bereits die Tür aufgemacht hat und Jeongin und Seungmin mit einer Umarmung begrüßt.

„Wie geht's euch?" fragt sie die Beiden auch sogleich. „Ein wenig traurig, dass Jisung, Chan, Changbin und Felix jetzt weg sind. Aber ansonsten geht es uns gut." beantwortet Seungmin. „Verständlich. Na dann bringt mal eure Sachen in Hyunjin's Zimmer." sagt sie lächelnd, woraufhin Seungmin und Jeongin sich leicht verbeugen und dann zu mir kommen, sodass auch ich sie begrüßen kann und wir anschließend zusammen in mein Zimmer gehen und mal wieder über jeden erdenklichen Schwachsinn labern.

Man sollte meinen, dass wir eigentlich kein Gesprächsstoff mehr haben, weil wir uns schon so lange kennen, aber dem ist nicht so. Wir reden gefühlt noch immer so viel, wie damals, als wir uns erst kennengelernt haben.

„Ihr Flugzeug müsste jetzt gestartet sein." murmle ich leise, als ich einen Blick auf die Uhr erhasche. „Hyunjin? Habt ihr eigentlich schon gegessen?" ruft meine Mutter. Nein, haben wir nicht. Wie konnten wir das nur vergessen?

Jetzt wo Eomma mich das gefragt hat, knurrt auch schon mein Magen und scheinbar beginnen auch die Mägen von meinem Freund und Seungmin zu knurren.

„Nein, Eomma!" beantworte ich ihre noch unbeantwortete Frage, während wir auch schon aufstehen und uns auf den Weg in die Küche begeben.

„Es ist nach zehn Uhr, ihr Schlaumeier. Wie konntet ihr nur das Essen vergessen?" fragt meine Mutter amüsiert, als sie uns auch schon Schüsseln mit ihrer Suppe füllt. „Ja, wir haben einfach nicht dran gedacht, Eomma. Kann doch mal passieren. Schließlich müssen wir die anstehenden Herbstferien ohne vier — naja, ohne fünf — unserer besten Freunde überstehen." gebe ich zurück und bin automatisch wieder ein wenig bedrückt.

Ich weiß, dass es gut ist, dass Jisung nach Sydney gereist ist und das Felix und Changbin, sowie Chan auch dort sind. Schließlich könnte diese Therapie meinem besten Freund helfen, aber dennoch vermisse ich ihn schon jetzt. Genau so, wie die anderen drei.

Und Minho?

Kaum vorstellbar, aber auch ihn vermisse ich noch immer, obwohl er uns so verletzt hat. Das Vertrauen zu ihm ist auf jeden Fall hin. Selbst wenn er jetzt auf uns zukommen sollte — was er zwar eh nicht wird, aber trotzdem — würde es schwer sein, ihm wieder zu vertrauen.

„Tut mir leid, ich wollte euch nicht traurig machen. Esst erstmal und versucht euch auf andere Gedanken zu bringen, okay?" sagt meine Mutter mitfühlend und lächelt uns zuversichtlich an, während sie mir durch meine Haare streicht. Instinktiv lächeln auch Seungmin, Jeongin und ich und nicken ihre Worte ab, während wir nun auch schon anfangen ihre Suppe zu essen.

Als wir nun auch endlich was im Magen haben, machen wir drei uns bettfertig und lassen uns dann anschließend alle drei in mein Bett fallen, wo wir noch ein wenig zocken und dann so langsam in einen Schlaf driften.

Am nächsten Morgen reißt uns der Wecker unsanft aus unserem Schlaf, den wir extra gestellt haben, um auch wirklich wach zu sein, wenn Chan, Jisung, Felix und Changbin sich melden sollten.

„Das ist viel zu früh für die Ferien, um aufzustehen." murmelt Jeongin verschlafen, während er sich noch ein bisschen mehr in meine Brust kuschelt. „Ich stimme dir vollkommen zu, Innie, aber wir wollen doch wach sein, wenn unsere Freunde uns anrufen, oder?" entgegne ich. Meine Frage nickt mein Freund einfach nur ab, wie ich in meiner Brust spüren kann. „Na dann sollten wir uns jetzt mal wenigstens ein bisschen fertig machen und wenigstens noch etwas Nahrung zu uns nehmen. Ihr Flugzeug ist schon gelandet." sagt Seungmin, woraufhin Jeongin und ich uns nun auch aufsetzen, uns strecken und dann aufstehen, um uns wenigstens ein bisschen fertig zu machen.

„Wie geht's euch heute?" fragt meine Mutter, als sie zu uns in die Küche kommt. „Naja..." sagen wir im Chor, ehe ich fortfahre: „Es könnte besser sein, aber es ist beruhigend zu wissen, dass sie sich gleich bei uns melden werden."

Somit essen wir drei noch auf und gehen dann wieder in mein Zimmer, wo wir uns direkt wieder auf mein Bett pflanzen und über den größten Schwachsinn reden, bis die Handys von uns dreien endlich klingeln.

Jisung.

Sofort nehme ich an und Seungmin und Jeongin legen auf, sodass wir nun miteinander reden können.

„Na endlich. Was hat das denn so lange gedauert?" fragt Seungmin auch gleich. „Sorry. Unsere Familien haben uns doch mehr festgequatscht, als erwartet." beantwortet Changbin lächelnd. „Ihr habt zuerst eure Familien angerufen und uns hier versauern lassen? Möge euch eine Taipan beißen!" gebe ich empört von mir. „Drama Queen wie eh und je. Brauchst uns ja nicht gleich den Tod wünschen." verdreht Felix amüsiert seine Augen. „Außerdem gibt es diese Schlangen nur im tiefsten Outback Australiens. Irgendwo in Queensland. Das sind gut zwanzig Stunden von Sydney." fügt Chan noch hinzu.

„Wieso nur muss diese Therapie eigentlich in einem der gefährlichsten Ländern der Welt sein?" verdreht Jisung seine Augen. „Weißt du, in Bezug auf die Tierwelt ist Australien sogar das gefährlichste Land der Welt." sagt Chan. „Danke. Ich will wieder nach Seoul." „Chan, jetzt mach den Beiden doch nicht so eine Angst. Wir sind hier in Sydney und nicht im Outback. Macht euch keine Gedanken. Sydney ist bis auf Kriminalitätsrate und Drogenabhängigkeit echt sicher. Also nicht viel anders als Seoul." beruhigt Felix BinSung, die scheinbar nach dem eben Gesagten nichts lieber wollen, als zurück nach Korea zu fliegen.

„Okay, genug gelabert. Jetzt zeigt uns mal eure Wohnung." sagt Jeongin neben mir aufgeregt, was uns alle zum Kichern bringt, Jisung sich nun aber wirklich mit seinem Handy erhebt und Seungmin, Jeongin und mir somit ihre Wohnung zeigt.

„Woah, die ist ja fast luxuriöser, als mein Haus." lacht Seungmin. „Und das könnt ihr euch wirklich leisten? Ihr armen Schlucker?" frage ich skeptisch. „Die Wohnung gehört Chan's Onkel. Er vermietet sie uns. Familienrabatt von fünfzig Prozent. Also Ja, ich denke schon, dass wir uns das leisten können, sobald wir alle auch endlich einen Job haben." beantwortet Felix lächelnd meine Frage und so verquatschen wir sieben uns wieder mal.

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