Jisung:
Mittlerweile sind die anderen Jungs auch schon da, sodass wir uns alle acht in mein Zimmer gequetscht haben, um weitestgehend ungestört miteinander reden zu können.
Ich will wirklich unter gar keinen Umständen, dass meine Eltern und mein Bruder von meinem Rückfall wissen. Sie würden sich nur unnötig fertig machen und ich will einfach nicht, dass sie sich nur wegen mir so Sorgen machen. Ich war meiner Familie aufgrund meiner Sozialphobie schließlich schon viel zu lange ein Klotz am Bein. So viel Geld wie sie für die ganzen Therapien ausgeben mussten, die nicht einmal wirklich geholfen haben; so viel wie Eomma und vor allem Appa arbeiten mussten, um mir diese Therapien überhaupt zu ermöglichen.
Selbstverständlich vermisse ich meine Familie unglaublich, wenn ich in Sydney bin, aber ich bin auch glücklich darüber, in Sydney zu sein, denn so haben meine Eltern meine ganzen Panikattacken zu Anfang der Therapie nicht mitbekommen, da ich sie bewusst verschwieg und auch Felix, Chan und Changbin inständig darum gebeten habe, sie für sich zu behalten. Nicht einmal Hyunjin, Jeongin und Seungmin erzählte ich es und zu Minho hatte ich zu diesem Zeitpunkt ja keinen Kontakt.
„Jetzt erzählt uns mal, warum ihr euch gestern so früh verdünnisiert habt, ohne uns Bescheid zu geben. Felix ist fast gestorben vor Sorge." kommt Changbin dann zum Thema, nachdem wir, wie so oft, über belanglosen Schwachsinn geredet haben. Der Erwähnte verdreht nur seine Augen, während er sich etwas näher an seinen Freund kuschelt, Minho — an den ich mich gekuschelt habe — mir und den anderen jedoch ein kleines Lachen damit entlockt.
„Auch wenn es mir unangenehm ist, habe ich mir wirklich unglaubliche Sorgen um euch gemacht." murmelt Felix dann leise. „Wieso ist dir das denn unangenehm?" fragt nun auch Chan stirnrunzelnd. „Naja, Minho hat doch geschrieben und ich hab mir wirklich den größten Schwachsinn ausgemalt. Warum seid ihr denn einfach gegangen?" entgegnet Felix und sieht Minho und mich bei seiner Frage dann an.
Ich presse meine Lippen aufeinander und weiche den Blicken unserer Freunde aus, während ich damit zu tun habe, nicht zu weinen, da sich die Tränen bereits in meinen Augen gesammelt haben.
Ich spüre, wie Minho mir einen Kuss auf meinen Kopf haucht, weshalb ich mich ein klitzekleines bisschen von ihm entferne und zu ihm sehe. Er schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln, während er nickt. „Ich bin ja bei dir." flüstert er mir in mein Ohr, was mir mehr bedeutet, als man sich vielleicht ausmalen kann. Aus diesem Grund lächle auch ich leicht und nicke, während ich meine Hand an seine Wange wandern lasse.
„Ich liebe dich." hauche ich gegen seine Lippen, ehe ich meine auf seine lege, um ihn in einen gefühlvollen Kuss zu verwickeln, welchen der Ältere auch ohne zu zögern erwidert. „Ich liebe dich auch." wiederholt er dann meine Worte, als wir den Kuss gelöst haben, woraufhin ich ihm noch einen unschuldigen Kuss aufdrücke und dann nur sehr zögernd wieder zu unseren Freunden schaue, die während der ganzen Konversation von Minho und mir geduldig, aber auch mit voller Sorge, zu uns geschaut haben.
„Nun Ja, die Sache ist die..." beginne ich leise, doch bringe mehr gerade einfach nicht heraus, woraufhin Minho sich gänzlich hinter mich setzt, seine Arme um meinen Bauch schlingt, mich fest an sich drückt und sein Kinn auf meiner Schulter ablegt, wo er mir dann einige Küsse in die Halsbeuge haucht, um mir zu zeigen, dass er da ist und ich nicht alleine da durch muss.
Ich entspanne mich unter Minho's Berührung mehr und auch ein leichtes Lächeln schleicht sich dabei auf meine Lippen, ehe ich nun endlich sage, warum Minho und ich früher gegangen sind: „Ich...hatte einen Rückfall." Naja, was heißt sagen? Viel eher habe ich es genuschelt, doch unsere Freunde scheinen es trotzdem verstanden zu haben, denn sie weiten überrascht ihre Augen und murmeln gleichzeitig ein: „Einen Rückfall?" „Ssht, bitte nicht so laut." unterbindet Minho die Lautstärke der sechs, woraufhin sie nun leiser, aber immer noch im Chor wiederholen: „Einen Rückfall?"
Mit dieser Aktion entlocken sie meinem Freund und mir ein Lachen.
„Aber...Wie kam es denn dazu?" fragt Chan mit unglaublicher Sorge in seiner Stimme, womit er mir mein Herz bricht.
Ach man, sogar meine Freunde leiden unter meiner verdammten Phobie, weil sie wissen, dass es mir schlecht geht.
„Naja..." beginne ich, doch bei der Erinnerung daran, kommen mir wieder Tränen in die Augen, die ich nur mit Mühe und Not zurückhalten kann und deshalb meine Lippen aufeinander pressen muss.
Ich mag mir gar nicht ausmalen, was alles hätte passieren können, wenn Minho nicht aufgetaucht wäre.
Hätte der Typ mich wirklich körperlich bedrängt?
Hätte der Typ meine Unfähigkeit mich zu wehren wirklich ausgenutzt?
Hätte der Typ meine Situation an sich wirklich ausgenutzt?Wenn meine Panikattacke gesiegt hätte und ich mein Bewusstsein wirklich verloren hätte...Was wäre dann passiert?
Hätte er es ausgenutzt?
Mich bedrängt?
Vielleicht sogar...vergewaltigt?Plötzlich fühlt sich mein ganzer Körper so fremd an. Es fühlt sich so an, als hätte er mich wirklich berührt, wobei er es ja eigentlich nicht hat. Schließlich kam Minho ja zur rechten Zeit. Dennoch fühlt sich alles an meinem Körper gerade so unfassbar befremdlich und eklig an.
„Hey, Baby. Was ist los?" fragt Minho mich sanft, als ich mich unbewusst vom Älteren entfernt habe und meine Beine eng an meinen Körper gezogen und meine Arme um diese geschlungen habe. Genau wie gestern, als Minho mich irgendwie auf das Bett bugsierte.
„Es...Es fühlt sich gerade alles an m-meinem Körper so f-fremd an." setze ich meinen Freund in Kenntnis, woraufhin er mich besorgt ansieht. „Es fühlt sich so an, als würde er mich überall berühren, Minho." erkläre ich dem Älteren dann, als ich die Tränen nun absolut nicht mehr zurückhalten kann.
Und da ist sie wieder. Die altbekannte Schlinge um meinen Hals, die mir die Luft abschnüren will, weshalb ich beginne schnapp zu atmen.
Meine Freunde tun mir jetzt schon leid, schließlich haben sie keine Ahnung, was hier gerade passiert.
Minho hingegen nimmt mich direkt in seine Arme, weshalb ich mich fest an ihn drücke und meinen Tränen nun freien Lauf lasse. Mein Freund streicht mir unterdessen durch meine Haare und flüstert mir jede Menge beruhigende Worte in mein Ohr, während er mir zur zusätzlichen Beruhigung noch einige Küsse schenkt, wodurch ich mich nach und nach tatsächlich beruhigen kann, jedoch zu unfähig bin, irgendwas zu sagen.
„Jisung wurde gestern fast körperlich bedrängt." klärt Minho unsere Freunde nun endlich auf, während er mich noch immer beruhigend an sich drückt. Ich kneife bei seinen Worten meine Augen zusammen und vergrabe mein Gesicht nur noch mehr in der Brust des Älteren, während ich überraschtes Lufteinziehen meiner Freunde vernehmen kann.
„Und er wäre euch sehr verbunden, wenn seine Familie nichts davon erfährt. Er will ihnen nicht noch mehr Sorgen machen." fährt Minho dann unbeirrt fort, als ich meine Augen wieder geöffnet habe und nur, zur Bestätigung der Worte meines Freundes, schwach nicken kann.
„Jedenfalls hatte Jisung nach dieser Begegnung einen Rückfall in seiner Soziophobie. Deshalb sind wir beide auch früher gegangen. Wir konnten euch auch nicht mehr finden, deshalb habe ich euch auch einfach geschrieben. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ihr noch immer nicht sparsam mit euren Akkus seid." fügt der Zweitälteste unserer Clique noch hinzu, womit er mir ein schwaches Lachen entlockt.
Minho schafft es einfach immer, wenn vielleicht auch unbewusst, mich aufzuheitern.
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Hey, meine treuen Leser.😊
Ich weiß, es geht euch bestimmt schon auf die Nerven, aber ich habe momentan halt wirklich keine Zeit und auch eine kleine Schreibblockade, doch pausieren will ich die Story auch nicht so auf diese Weise.
Deshalb habe ich mich jetzt dazu entschieden, einen Mehrteiler aus MinSung's und Stray Kids' Story zu machen. Deshalb wird morgen nur noch der Epilog kommen und dann werde ich die Story beenden, bis ich die Fortsetzung soweit vorgeschrieben habe und diese veröffentlichen kann.
Ich finde, das ist eine recht gute Lösung und ich hoffe, das ist okay für euch.^^
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Awkward Silence {MinSung}
FanfictionLee Minho und Han Jisung sind die besten Freunde. Sie erzählen sich alles und sind immer für einander da. Zusammen mit ihren Freunden Chan, Hyunjin, Changbin, Felix, Seungmin und Jeongin bilden sie eine der wohl verrücktesten Cliquen ihrer Schule. I...