Minho:
Ich brauchte jetzt einfach jemanden zum Reden und da mir der Kontakt zu meinen Freunden verboten wurde und ich mich von Jisung freiwillig und doch irgendwie widerwillig fern halte, blieb nur eine einzige Person über.
Eine Person, von dessen Existenz meine Eltern und meine Freunde nicht einmal wissen, da seine Familie sozusagen ein Feind von meiner Familie ist.
„Oh, Minho. Also dich hätte ich jetzt am aller wenigsten erwartet, also muss es ja echt schlimm sein. Komm rein." spricht der Ältere, als er seine Tür öffnet und mir mit einer einladenden Geste zeigt, dass ich rein kommen kann.
„Störe ich auch nicht?" frage ich unsicher, als ich sein Apartment betrete. „Dir muss es unglaublich scheiße gehen, wenn du zu mir kommst, also nein. Du störst nicht. Aber Taehyung ist da. Nicht, dass du dich wunderst." „Oh...Dann...Dann geh ich..." „Nein, Minho! Du bleibst jetzt hier. Tae schläft eh gerade, also setz dich. Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?" fragt mich Jungkook weiter, während er mich an meinen Schultern in die Küche schiebt und mich dort auf einen der Stühle bugsiert.
„Ein Kakao vielleicht?" frage ich leise, noch immer unsicher, ob es wirklich schlau von mir war, ohne Ankündigung bei Jungkook aufzulaufen. Jetzt zerstöre ich die schöne Zweisamkeit von ihm und seinem Freund, die sie eh schon viel zu selten haben. „Wird gemacht." gibt Jungkook auf meine Worte nur zurück, ehe er sich schon an die Zubereitung des Kakaos macht.
Tief in meinen Gedanken versunken und auf meine Unterlippe beißend merke ich also nicht, wie mir der Blondhaarige auch schon die Tasse vor die Nase stellt, weshalb ich erschrocken zusammenzucke. „So. Dann erzähl mal." befiehlt Jungkook, während er sich mir gegenüber setzt.
Ich seufze frustriert aus und nehme einen kleinen Schluck des noch heißen Kakaos. Doch die Hitze macht mir nichts aus, da meine Gedanken zu sehr kreisen und mein Herz schmerzt wenn ich nur an das denke, das mir meine Eltern nun verboten haben.
„Meine Eltern." sage ich schließlich leise und kann sehen, wie Jungkook genervt seine Augen verdreht. Verständlich, schließlich haben sie ihm das Leben genau so zur Hölle gemacht, wie seine eigenen Eltern.
„Sie haben mir den Kontakt zu den anderen Jungs verboten." setze ich den Älteren schließlich in Kenntnis, woraufhin er überrascht seine Augen weitet und ein ungläubiges „Was?!" ausstößt. „Wieso denn das?" fragt er weiter.
„Changbin und Felix haben sich ja bereits geoutet und schon davon waren meine Eltern nicht begeistert und haben einfach nur gemeint, dass sie das Haus nicht betreten dürfen. Doch jetzt sind auch noch Hyunjin und Jeongin zusammen. Vier Schwuchteln in meinem Freundeskreis, waren ihnen wohl zu viel." Den letzten Satz spreche ich mit so viel Verachtung, die sich gegen meine Eltern wendet, aus, wie ich nur kann.
„Du hast dem doch nicht ernsthaft zugestimmt, oder?" fragt Jungkook und hebt eine Augenbraue. „Was hätte ich denn tun sollen? Ich habe versucht auf meinen Vater einzureden, doch er hat mich so sehr eingeschüchtert, dass wieder dieses kleine Kind von damals meinen Körper und mein Handeln übernommen hat. Außerdem hat er mir wieder damit gedroht, dass er ihnen das Leben zur Hölle machen wird, wenn ich mich noch einmal mit ihnen blicken lasse. Sie erlauben mir nur noch Kontakt zu Jisung, aber den will ich nicht."
„Wieso denn das? Ich dachte Jisung wäre dein bester Freund?" fragt der Ältere irritiert nach. „War er ja auch. Aber...Naja...Ich habe seit geraumer Zeit dieses komische Gefühl in meinem Herzen, wenn ich bei ihm bin. Mein Bauch kribbelt immer, wenn ich ihn sehe. Kurzum, ich scheine mich in ihn verliebt zu haben, doch das darf nicht sein. Mein Vater würde sonst was machen, wenn er das erfährt. Da ist es auch egal, dass Jisung der Sohn ihrer jahrelangen Freunde ist. Und das nun auch noch ihr eigener Sohn schwul ist, wird ihnen den Rest geben."
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Awkward Silence {MinSung}
FanfictionLee Minho und Han Jisung sind die besten Freunde. Sie erzählen sich alles und sind immer für einander da. Zusammen mit ihren Freunden Chan, Hyunjin, Changbin, Felix, Seungmin und Jeongin bilden sie eine der wohl verrücktesten Cliquen ihrer Schule. I...