~ One Secret ~

Kapitel 1

Kapitel 1:

Ana POV:

Wenn ich gewusst hätte wie alles enden würde, hätte ich an diesem Abend niemals so viel getrunken. Wer hätte aber auch so etwas von mir gedacht? Niemand! Nicht einmal ich. Niemals zuvor hatte ich meinen rational denkenden Teil so weit über Board geworfen.

Doch wenn ich ehrlich zu mir selbst war, musste ich mir eingestehen, dass ich nichts ändern wollen würde. Irgendwann an diesem Abend war ich an einem Punkt angelangt, an dem mir alles egal war und für mich nur noch eines zählte, nur noch eine Person wichtig war.

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Alles begann ein paar Stunden zuvor und endete in einem überfüllten Club, in dem wir glücklicherweise den VIP- Bereich gemietet hatten. Das Sapphire war einer der kleineren Nachtclubs in Seattle, aber hoch angesehen. Momentan wollte jeder hierher und zumindest diejenigen, die es sich leisten konnten, taten es auch. Selbst wenn nicht nur die Schönen und Reichen hier Gäste waren, befand es sich deutlich in einer höheren Preisklasse. Zum Glück musste ich mich nicht um die Bezahlung kümmern, denn dann wäre das hier nicht möglich gewesen. Getreu seinem Namen war das Sapphire in einem noblen blau gehalten und hier und da glitzerte es vereinzelt. Der VIP- Bereich war glücklicherweise auf einer Empore und die Menschen drängten sich nicht so sehr um uns herum. Von hier hatte man eine perfekte Aussicht auf alle Feiernden und auch auf die Bühne im rechten Bereich. Die Stangen, die es an der Bar und einem Podest auf der Tanzfläche gab, machten mir etwas Angst und ich hoffte es würden nicht auch noch Tänzerinnen oder Stripperin kommen.

Ich war noch nie zuvor hier und schwor mir auch nie mehr einen Fuß über die Schwelle zu setzen. Heute war ein absoluter Ausnahmezustand in jeglicher Hinsicht. Nicht mal, um Kate erneut so glücklich zu sehen, würde ich es noch einmal auf mich nehmen.

Diese ließ sich gerade mit Schwung neben mich auf die unbequeme weiße  Ledercouch fallen.

„Annie machst du schon schlapp?", lachte sie und drückte mich an sich. Im Gegensatz zu mir sah sie immer noch umwerfend aus mit ihrer rotblonden Mähne und den strahlend grünen Augen. Kate war seit dem College meine beste Freundin und in zwei Wochen würde sie heiraten. Damit ihrer perfekten Hochzeit nichts im Wege stand, wollte sie den Junggesellenabschied nicht am Vorabend, sondern heute.

Alles war bis auf die Sekunde durchgeplant, jeder Tag und gerade die Wochenenden bis zum großen Tag.

Aber heute war mit Abstand der anstrengendste. Zumindest für mich. Ich hatte alles organisiert und versuchte die perfekte Trauzeugin zu sein. Nur war ich für diesen Tag einfach nicht gemacht. Feiern und Alkohol waren nicht mein Ding.

Ich hatte außerdem noch nie verstanden, was an Junggesellenabschieden so toll sein sollte. Wenn man heiratete, musste man doch nicht unbedingt dieses Junggesellen-Ding abziehen – feiern, ein letztes Mal frei zu sein, oder? Ich denke ich wollte keinen. Ich würde einfach nur mit meinem Zukünftigen die Zeit verbringen wollen. Aber naja. Mit dieser Einstellung war ich recht allein, vermutlich hatte ich durch das ganze Lesen eine zu romantische Vorstellung von dem Leben entwickelt.

Und so kam es wohl auch, dass niemand wirklich meiner Vorstellung gerecht wurde. Keine Ahnung, was ich überhaupt suchte, wenn man es überhaupt so nennen konnte.
Irgendwie nach etwas Besonderem, jemand der mein Herz schneller schlagen ließ und mich doch beruhigte. Nur hatte ich ihn noch nicht getroffen. Das war einer der Gründe, warum ich noch nie einen Freund hatte. Mal davon abgesehen, dass ich mich bisher auch zu keinem Mann richtig hingezogen fühlte.

Und nun war ich hier auf dem Junggesellenabschied von Kate. Heute früh am Morgen hatten wir uns alle zur Wellness in einem Spa getroffen. Charlotte, Danielle, Violette, Mia und Kate fanden die Idee großartig. Ich dagegen war davon nicht so sehr begeistert.