Kapitel 17a:
Ana POV:
Natürlich ging es bei Christian und Eamon Kavanagh mal wieder um die Wirtschaft und Geschäfte, als ich zurück auf meinen Platz kam. Unglaublich dieser Mann.
Es hörte sich zwar zwischenzeitlich durchaus interessant an, aber es gab doch auch noch etwas anderes. Allerdings schien Kates Vater nach ihren Erzählungen ebenfalls ein Workaholic zu sein.„Ach, Eamon, gleich wird getanzt", freute sich Eleonore, nachdem auch der letzte Gang serviert wurde und die Teller überwiegend schon geleert waren. „Und du kommst dieses Mal nicht darum herum endlich mal wieder mit mir zu tanzen. Es ist schließlich die Hochzeit unserer Tochter", sagte sie in einem strengen Ton zu ihm.
Ob Christian mich auch auffordern würde? Er hatte den Arm auf meiner Stuhllehne und damit auch indirekt um mich liegen. Als Kates Mutter sich ihrem Mann zuwandte, lehnte ich mich vollständig zurück. Ich spürte Christians Finger über meinen Rücken streichen und unterdrückte einen Seufzer. Ich mochte seine kleinen Berührungen mehr als ich sollte.
„Ob mich wohl auch jemand zum Tanzen auffordern wird?", fragte ich und schaute mich demonstrativ ein wenig um, um ihn zu ärgern.
„Das wird sich niemand trauen. Ich werde heute Abend nicht mehr von deiner Seite weichen."
Ich grinste. Ich konnte ihm gleich wieder nahe sein, sehr nahe. Meine Hände um seinen Hals legen oder an seine Oberarme. Ich stand wirklich auf seine Oberarme, seine Muskeln.Aber dann erinnerte ich mich an letzte Woche und meine gute Laune verging mir. Mein Grinsen war verschwunden. Christian war durchgedreht, als ich ihm seinen Kragen richten wollte, hat mich angeschrien, dass ich ihn nicht anfassen solle. Demnach würde ich heute Abend hier auf meinem Platz sitzen bleiben und Christian würde jeden Mann verjagen, der in meine Nähe kam. Auch wenn ich nicht mit einem anderen tanzen wollte, so war das doch eine weniger schöne Vorstellung des Abends. Wie spaßig.
„Ana? Was ist los? Du wirkst auf einmal so niedergeschlagen", erkundigte sich Christian alarmiert.
Ich lehnte mich wieder nach vorn, um den Körperkontakt zu unterbrechen. Es war mir in dem Moment einfach zu viel. In meiner Euphorie hatte ich mich mitreißen lassen. Aber das alles entsprach nur meinen Wunschvorstellungen.Er setzte sich etwas schräg auf seinen Stuhl. Der eine Arm lag weiterhin auf der Lehne und den anderen legte er auf den Tisch vor mir. Er hatte mich perfekt in einer Umklammerung.
„Soll ich weggehen? Ich versteh schon, wenn du nicht den ganzen Abend mit mir verbringen willst. Es war... ein Scherz?"
Ich griff nach meinem Weinglas und trank etwas, damit ich ihm keine Antwort geben musste. Bei den Kristallgläsern hatte ich jedes Mal Angst sie aus Versehen fallen zu lassen oder sie anderweitig kaputt zu machen.
Seine Haltung und seine Aussage, Abstand zu nehmen, passten so gar nicht zueinander.
Außerdem glaubte ich ihm nicht, dass es nur Spaß gewesen war. Es war mehr eine Frage, um aus dieser Situation zu kommen. Vielleicht war ein wenig Spaß dabei gewesen, aber trotzdem entsprach es der Wahrheit. Da brauchte er mir nichts vorzumachen. Er würde jeden Mann verjagen. Er hatte es heute ja schon mit zweien getan, die in meiner Nähe waren.„Rede mit mir. Ist es das? Soll ich gehen?", fragte er. Seine Stimme klang nun auch nicht mehr fröhlich, sondern etwas unsicher. Ach Mist, ich wollte doch auch nicht, dass er ging. Ich sollte mit ihm reden. Man konnte nichts lösen, wenn man nicht darüber sprach.
„Nein, sollst du nicht." Ich atmete tief durch.
„Letzte Woche. Du wolltest nicht, dass ich dich anfasse. Ich dachte mir, dass du dann auch nicht mit mir tanzen würdest", gab ich zu. Leise und mit gesenktem Kopf. Ich schämte mich dafür. Ich war zwar enttäuscht, fühlte mich aber trotzdem egoistisch.
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~ One Secret ~
RomanceEine Begegnung, ein Abend und alles ändert sich. Christian und Ana lernen sich etwas anders kenne. Es wird verrückt, leidenschaftlich und auch romantisch. Aber durch diese Begegnung, durch alle Umstände führen Verleugnung und Lügen zu Schmerz. Stärk...