Kapitel 2:Christian POV:
Wieso hatte ich mich nur dazu überreden lassen? Elliot wollte heiraten und hatte mich gebeten sein Trauzeuge zu sein. Ich war sein Bruder, also welche Wahl hatte ich?
Allerdings konnte ich unter keinen Umständen seinen Junggesellenabschied planen. Das war absolut ausgeschlossen. Ich war zuletzt feiern, als ich noch in meiner jugendlichen rebellischen Phase war und selbst da nicht so wie es sich die meisten vorstellten. Wie sollte ich also eine Party planen, die im Zusammenhang mit einer Hochzeit – Elliots Hochzeit - stand? An dem einen hatte ich weder Interesse noch glaubte ich daran. Der andere war das absolute Gegenteil von mir, er war das Musterbeispiel einer unbeschwerten und fröhlichen Persönlichkeit.
Elliot akzeptierte meine Entscheidung überraschend schnell und meinte er hätte es auch nicht erwartet oder verlangt. Er hatte natürlich, wie fast immer, ein leichtes Schmunzeln im Gesicht und als ich ihm anbot den gesamten Abend zu zahlen, wusste ich auch wieso.
„DAS allerdings, hatte ich erwartet", grinste er frech. Wenn er damit zufrieden war, sollte es mir recht sein.
Ich dachte sie würden mich dadurch einigermaßen in Ruhe lassen. Ich wollte ja nicht mal mitkommen. Leider war das nicht der Fall.
Ich hatte fest damit gerechnet, dass wir in einen Stripclub gehen würden oder im Laufe des Abends auf jeden Fall eine nackte Frau auf Elliot herumturnen würde. Aber ich hatte mich ausnahmsweise geirrt. Entweder lag es daran, dass Ethan, Kates Bruder, dabei war oder Kate ihm die Eier abreißen würde, wenn sie es herausfand. Wahrscheinlich war es eine Kombination aller Umstände. Würde ich es sehen, dass der Verlobte meiner kleinen Schwester, den es niemals geben wird, sich von einer anderen bespaßen ließ, wäre Mia sein kleinstes Problem.
Ich ging davon aus, dass dies der Grund für die relativ normale Kneipen- bzw. Clubtour war. Wann bin ich denn bitte schon einmal auf einer „Kneipentour" gewesen? Noch nie. Das war nichts, was ich wollte, durfte oder mir Spaß machte. Ich wusste besseres mit meiner Zeit anzufangen.
Zum Beispiel arbeiten. Dementsprechend war auch meine Laune.
Zumindest am Anfang. Elliot, Ethan und diese anderen Vollidioten, die ich nicht kannte oder kennen wollte, gingen mir dermaßen auf die Nerven und schlossen auf meine Kosten Wetten ab. Sie waren alle schon dermaßen angetrunken, dass sie nicht einmal mehr darauf achteten, ob ich es mitbekam oder nicht. Ich war entgegen ihrer Meinung sehr wohl fähig Spaß zu haben. Es war nicht mein Problem, wenn sie ein anderes Vorstellungsbild davon hatten oder sie es sich nicht leisten konnten solch teuren Hobbys nachzugehen, die mir Spaß machten. Also ignorierte ich es. Für Elliot, weil ihm dieser Abend wichtig war. Aber auch er redete immer wieder auf mich ein. Warum er es nur so drauf abgesehen hatte, dass ich hier auf seinem Junggesellenabschied Spaß hatte, war mir schleierhaft und es würde unter keinen Umständen passieren.
Irgendwann war es der Trotz oder eine andere bescheuerte Reaktion, aber ich ließ mich darauf ein. Ich trank und das nicht gerade wenig.
Es war eine scheiß Idee. Jetzt war ich betrunken und verlor die Kontrolle über meine Gedanken, meine Bewegungen, einfach alles. Meine Augen, mein Mund und meine Beine funktionierten nicht so wie ich es wollte! Wie ich das hasste! Es war dumm, gefährlich und nervig.
Aber anders konnte ich diesen Abend kaum überstehen und Elliot wollte unbedingt, dass ich blieb. Er appellierte immer wieder an mich, dass ich sein Bruder und Trauzeuge sei und ich nicht gehen dürfe. Wenn er nach diesem Abend noch einmal diese Karte ausspielte, würde er das bitter bereuen. Wie oft hatte ich das schon gehört?! Ohne Alkohol hätte ich niemals bis in den letzten Club durchgehalten und wäre schon lange nachhause. Obwohl ich nun auch nicht besser drauf war. Elliots Plan ging fraglos nicht so auf, wie er gehofft hatte.
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~ One Secret ~
RomantikEine Begegnung, ein Abend und alles ändert sich. Christian und Ana lernen sich etwas anders kenne. Es wird verrückt, leidenschaftlich und auch romantisch. Aber durch diese Begegnung, durch alle Umstände führen Verleugnung und Lügen zu Schmerz. Stärk...