Kapitel 17:
Ana POV:
Die Hochzeit war schlichtweg wunderschön. Zu schade, dass ich nicht besonders viel mitbekommen hatte. Ich musste mich unglaublich anstrengen, um nicht ununterbrochen zu Christian zu schauen oder noch schlimmer, zu ihm zu rennen. Ich war gefangen in meinem kleinen Tagtraum und wollte ihn auch einfach nicht aufgeben. Dieses kleine schiefe Lächeln, mit dem er mich angeschaut hatte, ließ mein Herz schneller schlagen.
Ich merkte sofort als auch Kate hinter mir ins Blickfeld kam, denn ein Seufzen ging durch die Reihen der Kirche. Jeder bewunderte sie und ich hätte es zu gerne auch selbst gesehen. Allerdings gab es eine Ausnahme. Ich hatte mir geschworen auf Elliots Reaktion zu achten, es gelang mir aber nicht. Als ich jedoch meinen Kopf hob, war ich von Christians Blick gefangen.
Es war ein merkwürdiges Gefühl einen solchen Gang in einer Kirche in Richtung Christian, der an einem Altar stand, zu gehen. Irgendwie wurde mir ganz warm um mein schnell schlagendes Herz und alles kribbelte. Mal ganz davon abgesehen wie gut er aussah in seinem Smoking.
Mich dann aber auf die andere Seite zu stellen, war kaum zu ertragen. Es holte mich wieder etwas aus meiner Fantasievorstellung zurück und als Kate mir den Brautstrauß in die Hand drückte und von ihrem Vater einen Kuss auf die Stirn bekam, bevor er ihre Hand an Elliot weiterreichte, war ich wieder in der Realität.Steele, reiß dich zusammen.
Allerdings verabschiedete sich die Realität beinahe wieder, als ich sein breites Lächeln sah und dies ausschließlich mir galt. Alles kam wieder hoch. Tief durchatmen. Ich nickte in Richtung Kate und Elliot. Er durfte mich so nicht ansehen. Ich wollte es zwar, aber meinem Herzen würde das vermutlich nicht guttun. Ich musste es unter Kontrolle behalten, obwohl ich wusste, dass genau das unmöglich war. Nicht wenn es um ihn ging.
Als er die Ringe an Elliot weitergab, lag meine ganze Konzentration dann doch auf Kate und ihrem Bräutigam. Elliot überraschte mich mit seinen Worten an Kate und ich konnte mir gut vorstellen, dass es Kate die Tränen in die Augen getrieben hatte. Als sie jedoch mit ihrem Gelübde an der Reihe war zitterte ich, es war ihr so wichtig.
„Ich, Katherine Agnes Kavanagh, verspreche dir Elliot Trevelyan-Grey ein liebender und treuer Ehepartner zu sein. Mit dir zu reden und dir zuzuhören, dir zu vertrauen und dich zu würdigen.
Dich zu respektieren und deine Einzigartigkeit wertzuschätzen.
Dich zu unterstützen, zu trösten und zu stärken, in den glücklichen und sorgenvollen Zeiten des Lebens.
Ich verspreche Hoffnungen, Gedanken und Träume mit dir zu teilen und unser gemeinsames Leben danach aufzubauen.
Ein gemeinsames Zuhause zu schaffen, voller Respekt, Stolz und Liebe für den anderen.
Ich, Katherine Grey, verspreche dir immer an deiner Seite zu sein, solange wir beide leben."Sie hatte es perfekt hinbekommen. Ich wusste es und es war so toll, gefühlvoll und romantisch. Ich freute mich so für sie und konnte vor Rührung dann doch die eine Träne nicht mehr aufhalten, welche sich aus meinen Augen gelöst hatte. Im Augenwinkel sah ich, dass ich nicht die einzige war, vor allem die Mütter des Brautpaares waren sichtlich gerührt.
Kate war so glücklich mit ihrem Grey. Mein kleiner Mädchentraum, in dem ich mir wünschte und vorstellte, dass Christian vielleicht der Richtige für mich wäre, hatte mich gepackt und ich wollte es so ungern aufgeben. Die Vorstellung, dass er seine Meinung ändern würde und wir eines Tages an diesem Punkt wären, selbst wenn es noch so lange dauern würde, konnte ich einfach nicht verdrängen. Ich musste ihn anschauen und bemerkte, dass auch er mich ansah. Ich verlor mich einen Moment in seinen wunderschönen grauen Augen.
Und als Kate und Elliot kurz darauf die Kirche verließen, kam Christian direkt zu mir. Ich wäre ihm am liebsten um den Hals gesprungen, hätte ihn geküsst. Gott, wenn ich mich so etwas doch nur trauen würde, aber der Traum blieb ein Traum.

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~ One Secret ~
RomanceEine Begegnung, ein Abend und alles ändert sich. Christian und Ana lernen sich etwas anders kenne. Es wird verrückt, leidenschaftlich und auch romantisch. Aber durch diese Begegnung, durch alle Umstände führen Verleugnung und Lügen zu Schmerz. Stärk...