Kapitel 18:
Christian POV
Ich trat schnell vollständig aus der Abstellkammer und zog Ana mit heraus, damit ich die Tür schließen konnte. Es mussten nicht noch mehr mitbekommen, dass wir beide gerade da drin waren.
Aber es war zu spät. Elliot hatte es natürlich mitbekommen. Er nervte mich gewaltig, jedes Mal, wenn etwas zwischen Ana und mir lief, mischte er sich ein oder bekam es zumindest mit. Das musste dringend aufhören.
Mia hatte ein fettes Grinsen im Gesicht. Es ging von einem Ohr zum anderen.
Ana versteckte sich hinter mir und hielt sich an meinem Oberarm fest. Ich hörte sie nuscheln: „Nein. Nein. Nein." Ja, es war tatsächlich peinlich.„Hey Alter. Warst du in der Abstellkammer?", fragte Elliot erstaunt.
„Ja, war er. Mit Ana!", freute sich meine kleine Schwester. Klatschte in die Hände und hüpfte wie ein Gummiball auf und ab. Ging's eigentlich noch?
Als Elliot näher trat, entdeckte er nun auch Ana und grinste ebenfalls. Die waren verrückt...„Wie oft soll ich es euch eigentlich noch sagen, dass ihr euch um eure eigenen Angelegenheiten kümmern sollt?", schnauzte ich sie an.
„Nur so nebenbei, du bist mein Bruder und außerdem ist es ganz zufällig meine Hochzeit", wies mich Elliot hin. „Nicht schlecht, ihr habt es in einer Abstellkammer getrieben." Elliot verschränkt die Arme vor der Brust, grinste aber total verschmitzt. Er musste sich regelrecht das Lachen verkneifen.
„Haben wir nicht. Idiot", zischte ich ihn an und zog Ana mit mir. Wie die mich nervten. Ich war auf 180!
„Oh, Elliot. Ich finde es so toll", feierte Mia hinter uns. Und wenn ich es nach den Geräuschen richtig deutete, klatschten sie sich auch noch ab. Ernsthaft?! Meine verdammte kleine Schwester und mein großer Bruder freuten sich, wenn ich über eine Frau in einer verstaubten Abstellkammer herfiel. Der eine sollte reifer sein und die andere gar nicht erst über dieses Thema nachdenken. Die sollte man mal verstehen.
„Christian! Langsamer, bitte!", keuchte Ana, als wir schon draußen waren. „Ich kann in den hohen Schuhen nicht so schnell", sagte sie schon etwas außer Atem. Ich steuerte den Parkplatz an. Ich wollte hier nur weg. Verdammt! Ich brauchte Abstand! Zu allen! Irgendeinen Ort, an dem ich mal kurz ungestört durchatmen konnte.
Ich schaute mich schnell um. Aber es war niemand zu sehen. Scheiß drauf.
Ich nahm sie schnell unter der Kniekehle und Schulter und hob sie hoch. Mir konnte es gerade nicht schnell genug gehen. Und wenn wir auf den Rasen kamen, würde es alles nur noch länger dauern. Sie sagte nichts dazu. Besser so. Ich war zu gereizt, ich würde am Ende noch etwas unpassendes sagen oder eine Seite von mir zeigen, die Ana nicht sehen durfte. Zumindest noch nicht.Ich schloss mein Auto auf, setze mich mit ihr auf die Rückbank und atmete erst mal tief durch. Das war mir zu viel. Immer wieder das Gleiche. Mein Privatleben wurde zu sehr nach außen getragen und ich hatte es nicht mehr unter Kontrolle. Es war meine Sache.
„Stört es dich so sehr, wenn es jemand weiß, Christian?", fragte Ana vorsichtig.
„Ja, verdammt", knurrte ich sie an. Ihr Gesichtsausdruck wurde traurig, aber ich konnte gerade nicht darauf eingehen. Sie wusste doch wie wichtig es mir war, dass niemand etwas von mir erfuhr. Es sollte nur das, was ich preiszugeben bereit war, nach außen dringen, mehr nicht!
„Weil du dich für mich schämst? Ich...", stammelte sie und sah mich mit ihren großen Augen verschreckt an.
Ich hob meine Hand, um sie direkt zu unterbrechen. Was für ein Schwachsinn.„Wie kommst du auf diesen Mist?!", fragte ich zugleich wütend und verwirrt.
„Das ist ziemlich offensichtlich. Ich bin absoluter Durchschnitt und... ", sagte sie leise und senkte ihren Blick.

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~ One Secret ~
RomansaEine Begegnung, ein Abend und alles ändert sich. Christian und Ana lernen sich etwas anders kenne. Es wird verrückt, leidenschaftlich und auch romantisch. Aber durch diese Begegnung, durch alle Umstände führen Verleugnung und Lügen zu Schmerz. Stärk...