Kapitel 5

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Kapitel 5:

Ana POV:

Als ich das nächste Mal die Augen öffnete, ging es mir schon etwas besser und als ich neben mich schaute sogar noch besser, dachte ich zumindest im ersten Moment, denn er war weg.

Ja, ich entschied mich, dass ich es begrüßte allein zu sein.

Ich hatte zwar immer noch gehofft, es würde sich alles nur als böser Traum herausstellen, aber ich wurde wieder in diesem Bett wach, welches immer noch nicht meines war.

Positiv war allerdings, dass ich dieses Mal sogar angezogen war und mir nicht mehr all zu übel zu sein schien. Es war um so vieles besser als das erste Mal!

Ich drehte mich etwas auf die Seite, um die Reaktion meines Körpers abzuschätzen, aber alles blieb vorerst dort, wo es hingehörte. Dann drehte ich mich nach rechts und nochmal auf den Bauch. Aber als ich meine Nase in das Kopfkissen steckte, roch ich nicht nur Alkohol, sondern auch ihn. Er roch wirklich unglaublich gut und das obwohl ich nicht gedacht hätte, ich könnte seinen Geruch unter dem ganzen Gestank erkennen- oder auch generell. Ich stöhnte einmal genüsslich und riss mich dann wieder zusammen. Gings noch? Ich konnte doch nicht an seiner Bettwäsche schnüffeln.

Von meinem kleinen Test überzeugt, versuchte ich aufzustehen und auch das funktionierte. Also ging ich erst einmal ins Bad und das, ohne mich zu übergeben. Oh man, war ich erleichtert. Das bedeutete, ein Glück, dass ich endlich von hier verschwinden könnte und ich mich ihm nicht mehr aufdrängen musste.

Als ich mich im Spiegel betrachtete, war ich mehr als schockiert, ich fiel aus alles Wolken. Kein Wunder, dass er weg war. Ich hätte auch keine Sekunde neben so etwas wie mir liegen wollen.

Es hatte eindeutig etwas von einer Schnapsleiche.

Meine Haare standen in alle Richtungen und waren nicht nur ein wenig durcheinander. Dazu kam auch noch, dass sie ein wenig verschwitzt waren oder wenn ich Glück hatte nur nass von dem Waschlappen vorhin. Die wenige Schminke, zu der mich Kate gestern gedrängt hatte, war total verschmiert und ich sah aus wie ein Waschbär, der geheult hatte. Sein T-Shirt war so groß, dass ich darin unterging und man es nicht mehr wirklich als ansehnlich bezeichnen konnte. Ich fühlte mich wie in einem Kartoffelsack, auch wenn es bequem war.

Allerdings kam ich nicht umhin das T-Shirt in die Hand zu nehmen und daran zu riechen. Sein Geruch könnte mich süchtig machen.

Steele bleib im Hier und Jetzt.

Mein Unterbewusstsein motzte mich schon wieder an. Wo war es denn heute Nacht gewesen als was weiß ich passiert war.

Ich ging schnell unter die Dusche und versuchte so, mich zur Besinnung zu bringen und auch einigermaßen präsentabel auszusehen. Mein Vorhaben war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Dafür war die Ausgangsposition zu schlecht.

Selbst nach der Dusche, sah ich immer noch wie eine Tote aus. Die nassen Haare hingen schlapp an mir herunter, ich war zu blass und, auch wenn meine Schminke endlich weg war, brachte es nun die Augenringe zum Vorschein. Fantastisch.

Wenigstens stank ich nicht mehr.

Ich spülte meine Zähne mehrmals ordentlich mit Mundwasser aus und schnappte mir dann seine Zahnbürste.

Dabei bemerkte ich erst die Augentropfen, neben dem Waschbecken, dagegen gelehnt stand ein handgeschriebener Zettel. > 2 Tropfen. Jede Seite!!

Nachdem ich die Zahnpasta ausgespuckt hatte befolgte ich seine Anweisung. Sich selbst die Augen zu tropfen war wirklich keine leichte Angelegenheit. Aber nach ungefähr fünf Minuten hatte ich in jedem Auge zwei Tropfen. Ich stöhnte glücklich auf, so gut tat es. Endlich brannten sie nicht mehr so extrem. Das war eine gute Idee gewesen.

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