Kapitel 12:
Ana POV:
Es war so peinlich, dass uns jeder ansah. Daher nutze ich auch gleich die Gelegenheit mich von Christian zu lösen und zu Kate und dem Kellner zu gehen. Ich fühlte mich hier schon unwohl genug.
Wo war ich nur jetzt schon wieder und warum schleppte Kate mich dauernd irgendwo hin, wo ich gar nicht hingehörte? Dieses Nobelrestaurant schüchterte mich ein, auch wenn Sonnenuntergang ziemlich märchenhaft war.
Wenigstens war ich passend gekleidet, denn glücklicherweise hatte mir Kate gestern noch ein Kleid mitgebracht, sonst wäre ich bestimmt wieder in Kleidung erschienen die nicht in dieses schicke Restaurant gehörte.
Sie hatte es mir für heute Abend ausgeliehen. Eigentlich geschenkt, da sie es angeblich nie anziehen würde. Bei dieser Farbe konnte ich es mir sogar vorstellen. Die blonde Kate in einem Barbie-rosa Kleid? Diesem Klischee wollte sie bestimmt nicht in die Karten spielen, selbst wenn es ihr wahrscheinlich gut gestanden hätte.
Ich zupfte mal wieder an meinem aufklaffenden Ausschnitt über einer Reihe von unnötigen, aber ganz schönen Knöpfen, herum. Zum Glück lief der Ausschnitt zum Nacken hin wieder zusammen und dieser Umstand gemeinsam mit einer großen Schleife am Hals sorgten dafür, dass ich nicht zu sehr befürchtete, jeden Moment nackt hier zu stehen.
„Ana, ist alles okay?", fragte Kate mich, sobald wir allein waren.„Klar. Ähm... du siehst fantastisch aus Kate", sagte ich schnell. Ich musste einfach ihr schönes kurzes weißes Satinkleid loben. Und ihre aufwendige Frisur erst, dagegen wirkten meine einfach nur offenen Haare geradezu langweilig.
„Danke. Du auch. Das Kleid steht dir super. Ich wusste es", meinte sie und fügte noch mit einem unauffälligen Seitenblick auf Christian, der Mia gerade im Arm hatte, hinzu: „Und was ist mit... ihr seid zusammen reingekommen."
„Ja, ja alles klar, wir haben draußen kurz geredet und haben es geklärt", antwortete ich ihr und versuchte es so klingen zu lassen, als wäre überhaupt nichts dabei.„Also hast du ihm auch schon sein Handy zurückgegeben?", flüsterte sie mir zu, woraufhin ich den Kopf schüttelte.
„Er hat es mir erklärt. Ich denke es ist okay und sobald ich mir ein Handy besorgt habe, kann ich ja nochmal versuchen, es ihm zurückzugeben."
„Ana." Sie presste die Lippen zusammen, um nicht noch mehr zu sagen.
„Konzentrieren wir uns auf dich. Das Essen beginnt doch auch gleich, oder nicht?", lächelte ich sie an. Es war doch ihr Abend, sie sollte sich nicht auch noch Gedanken um mich machen. Ganz allein sie zählte. Und Elliot natürlich.
Ich winkte zur Begrüßung kurz unseren Freundinnen sowie Jose und Ethan, die am anderen Ende des Tisches saßen, zu und wollte mich gerade hinsetzen, als Christian wieder in meiner Nähe war und mir den Stuhl beim Hinsetzten zurechtrücke, bevor er sich selbst niederließ.
Wieso tat er das?! Wieso kümmerte es ihn und warum ließ ich ihn wieder viel zu nah an mich heran, obwohl ich das doch eigentlich nicht wollte? Ich bekam es gerade noch hin Kates Eltern neben mir zu begrüßen und konzentrierte mich dann erst einmal auf meinen Teller.
Während ich versuchte das köstliche Gericht vor mir zu genießen, war ich mehr abwesend als alles andere. Der Körperkontakt mit Christian, sein ganzes Verhalten hatte mich ein wenig aufgewühlt und auch seine Worte.
Wir wollten etwas nachholen, mein erstes Mal. Er hatte nochmal mit mir schlafen wollen und ich hatte es ebenso gewollt. Hatte sich das geändert? Ich dachte eigentlich schon, oder redete es mir zumindest ein. Aber ihn dann wieder zu sehen, hatte meinen Magen, meine Haut, einfach alles kribbeln lassen. Es war verrückt.

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~ One Secret ~
RomanceEine Begegnung, ein Abend und alles ändert sich. Christian und Ana lernen sich etwas anders kenne. Es wird verrückt, leidenschaftlich und auch romantisch. Aber durch diese Begegnung, durch alle Umstände führen Verleugnung und Lügen zu Schmerz. Stärk...