ElijahEs ist mittlerweile eine Woche vergangen seit dem Layla mich in der Lagerhalle erwischt hat und ich sie angeschrien habe. Ich habe in der Woche nicht einmal mein Apartment verlassen und die meisten Nächte stand ich auf dem Dach und habe in die finstere endlos wirkende schwärze der Nacht gestarrt. Sawyer und Archer haben versucht an mich ran zu kommen, doch ich hab sie nicht einmal in die Wohnung gelassen und mit ausreden abgespeist. Es ist 11:00 Uhr und ich habe endlich meinen Hintern aus dem Bett bewegt. Ich gehe zur Glasfront und presse meine Stirn gegen das kühle Glas. Ich kann keine Nacht mehr durchschlafen und dieser fakt raubt mir jegliche Energie um überhaupt an etwas anderes als Laylas verletzten Gesichtsausdruck zu denken. Wie konnte ich nur zulassen sie überhaupt erst so nah an mich heran zu lassen.
Ich löse mich von der Scheibe und nehme mir eine schwarze Jogginghose und ein weißes Shirt ehe ich ins Badezimmer gehe. Ich leg meine Sachen neben das Waschbecken und ziehe mich aus. Der warme Wasserstrahl der Dusche trifft meine verspannten Muskeln und ich lasse das Wasser über meinen Kopf laufen wobei ich die Augen schließe. Ein Fehler wie ich sofort feststellen muss. Sobald ich die Augen auch nur kurz schließe taucht Layla vor meinem geistigen Auge auf und mein Kopf spielt durch was hätte passieren können wenn sie ungünstig gefallen wäre oder wie ängstlich sie mich die ganze Zeit gemustert hatte. Ich dusche schnell fertig und binde mir ein Handtuch um die Hüften bevor ich mich vor den Spiegel stelle. Ich habe tiefe Augenringe und mein ganzes Erscheinungsbild wirkt verzweifelt. Was ist nur aus mir geworden? Stelle ich mir zum tausensten mal in der Woche die Frage. Die Antwort ist leicht, ich bin das geworden was alle aus mir gemacht haben. Der schreckliche junge Mann der nur zerstören kann.
Ich ziehe meine Sachen an und gehe in die Küche, doch die Gedanken an Layla lassen mich nicht los. Wie konnte ich ihr nur so etwas antuen, wo ich doch genau weiß was Derek mit ihr gemacht hat. Ich bereue es sie angefasst zu haben und sie geschuppt zu haben. Ich nehme mir ein Wasser aus dem Kühlschrank und trinke etwas ehe ich mich gegen die Arbeitsfläche hinter mir lehne. Ich hatte versprochen ihr zu helfen und das einzige was ich wieder geschafft habe ist das Vertrauen zu ihr zu verlieren. Sie hat gesagt dass sie mich hasst und insgeheim ist es das was ich selber tue. Ich hasse mich, hasse mein verhalten, hasse wer ich geworden bin.
Layla hätte sich von mir verhalten sollen. Ich bin nicht gut für sie und würde sie nur kaputt machen. Sie hat genug Päckchen in ihrem Leben jetzt schon zu tragen das sie sich nicht auch noch mit mir abgeben sollte. Ich fahre durch meine immer noch nassen Haare und sehe ziellos im Raum umher. Ich denke pausenlos an sie. Sie ist etwas Besonderes und sieht es selber nicht. Sie kommt einem Engel gleich doch ist so zerbrechlich das ich jedes Mal in ihrer Nähe den starken Drang verspüre sie vor allem und jedem beschützen zu müssen. Sie kann neben mir stehen und doch wird sie für mich unerreichbar bleiben. Sie ist der er Erste Mensch für den ich so etwas empfinde. Ich sehe ihre Augen und fühle mich direkt zu ihr hingezogen obwohl es ein Fehler ist. Ich bewundere sie, ich begehre sie und vor allem weil ich das für sie Empfinde sollte sie sich von mir verhalten. In meiner Nähe zu sein bedeutet immer nur Gefahr für die Personen die mir wichtig sind. Ich habe Nathan verloren und wenn wegen mir Layla etwas zustoßen würde könnte ich mir das nicht verzeihen. Sie wird ohne mich besser dran sein. Ich habe einmal Menschen vertraut und sie haben mich hintergangen, sowas passiert nicht nochmal. Mein Puls wird schneller und in mir braut sich die Panik zusammen. Ich hatte es die letzten Wochen ohne Zwischenfälle der Art geschafft, doch ich spüre jetzt schon das es dieses Mal schlimmer seien wird als jede der letzten Attacken.
Ich stoße mich von der Küchentheke ab und laufe wie in Trance in den Flur. Mit jedem weiteren Schritt beschleunigt sich mein Puls immer mehr. Mein Herz schlägt so schnell das es nicht mehr gesund seien kann. Ich halte mich am Türrahmen fest und versuche die Ruhe zu bewahren, doch meine Gedanken werden immer lauter. „Warum bist du so eine Enttäuschung für die Familie Elijah? Du bist ein Monster nur wegen dir ist Nathan Tod. Du zerstörst alles ich wünschte du wärst nicht mein Sohn!" hallt die Stimme von meinem Vater in meinem Kopf. Die stimmen verfolgen mich seit mehreren Jahren schon. Ich bin der Grund für alles Schlechte in meiner Familie und daran erinnert mich seine Stimme immer wieder obwohl er Meilen entfernt ist.
Ich atme stoßweise aus und ein, da es sich so anfühlt als ob sich meine Lunge mit jedem Atemzug enger zusammen zieht. Ich muss an die Luft, ich muss mich irgendwie frei fühlen. Ich löse mich vorsichtig vom Türrahmen und versuche bis zur Leiter zu gelangen welche auf das Dach führt, doch sie fühlt sich so weit entfernt an. Mir wird heiß und kalt zugleich und ich fahre mir unruhig durch die Haare welche mir feucht an der Stirn kleben. Ich greife an meinen linken Unterarm und fahre über die schwarzen Linien meiner Tätowierung. Ich spüre die Narben unter den schwarzen Linien und fühle mich in jene Nacht zurück versetzt.
(Flashback vor 3 Jahren) „Elijah!" Höre ich meinen Vater nach mir brüllen. Ich zucke beim Klang seiner Stimme zusammen. Wir hatte nie ein gutes Verhältnis doch seit Nathans Tod vor einer Woche hasst er mich noch mehr. Er lässt seine Wut an mir aus und Mum sieht einfach stumm dabei zu. Ich gehe mit gesenkter Haltung zu ihm in die Küche und begegne sofort seinem hasserfüllten Blick. „Du bist ein Nichtsnutz Elijah und nur wegen dir ist dein Bruder Tod. Du hast diese Familie zerstört und ich wünschte du wärst nicht mein Sohn!" Schreit er mich sofort an und packt mich am Kragen von meinem Shirt. Ich lasse es über mich ergehen, da ich eh machtlos gegen ihn bin. Nathans Tod hat etwas in mir gebrochen und er macht es nur schlimmer. „Ich werde dafür sorgen dass du nie vergisst was du für ein Monster bist!" Knurrt er und greift nach einem Messer. Ich weite die Augen und will mich aus dem Griff befreien, doch er zieht es mir mehrmals über seinen linken Unterarm und stößt mich dann zu Boden. Mir wird schwarz vor Augen und alles verschwimmt langsam. (Flashback Ende)
Ich habe keine Kraft mehr und lasse mich mit dem Rücken zur Wand auf den Boden sinken. Ich ziehe meine Knie an meinen Oberkörper und mein Blick schnellt panisch durch den Flur als ob hier eine unentdeckte Bedrohung lauern könnte. Ich versuche mich zu beruhigen, doch ich muss immer an Nathan denken und das was passieren könnte wenn ich Layla doch näher an mich heran lasse. Ich stemme meine Hände neben mir in den Boden und versuche mich zu beruhigen. Langsam ein und aus atmen sagen immer alle, doch das erstmal zu schaffen ist viel schwieriger als es überhaupt klingt. Mein Atem normalisiert sich langsam nur mein Körper fühlt sich noch immer glühend heiß an so das mir Schweißperlen über die Stirn laufen. Es war die erste Panikattacke seit drei Monaten und es hat sich angefühlt als ob ich sterben würde.
Ich bleibe auf dem Boden sitzen und lehne meinen Kopf gegen meine angewinkelten Beine und verharre in der Position. Ich weiß nicht wie lang ich auf dem kalten Fußboden sitze, doch plötzlich ertönt meine Klingel und ich richte mich auf. Ich gehe auf die Tür zu und habe kein gutes Gefühl bei der Sache. Mein Körper fühlt sich an als hätte ich Tage nicht geschlafen was ja auch stimmt. Ich greife nach der Türklinke und drücke sie runter ohne durch den Spion zu schauen wer mich überhaupt davor erwartet. Egal wer davor stehen mag auf ihn muss mein Erscheinungsbild schrecklich wirken. Ich ziehe die Tür auf und sehe direkt in zwei blaue Augen, welche sich weiten als sie in meine Blicken. Ich sehe die Person perplex an und das einzige was ertönt ist ein „Hey."
Heute hattet ihr mal einen Einblick in Elijahs Gedanken und was ihn so beschäftigt, ich hoffe ich konnte mit dem Flashback ein bisschen mehr aus seiner Vergangenheit erzählen 😊
Was denkt ihr wer vor seiner Tür steht und was die Person von ihm wollen könnte? 🤍
Euch noch eine schöne Woche ❤️
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𝑺𝒉𝒆'𝒔 𝒎𝒚 𝑫𝒆𝒔𝒕𝒊𝒏𝒚 ✔️
Mystery / ThrillerWe all wear masks, some with makeup some with smiles some with wifes or husbands cars or chlothes we hide from the world and from ourselves we hide from the truths behind our eyes running away from our real but somewhere there where truth me...