[ vierunddreißig ] family dinner

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Layla

Es ist schon spät am Abend als ich mein Auto in die Tiefgarage des Penthouses fahre und meinen Wagen in der Nähe des Lifts abstelle. Ich greife nach meiner Tasche auf dem Beifahrersitz und ziehe sie mit mir aus dem Auto. Ich habe ein paar meiner Sachen mitgenommen damit ich für das Essen bei meinem Dad morgen etwas Ordentliches zum Anziehen habe und nicht immer in Elijahs Shirts rumlaufe, auch wenn sie ziemlich bequem sind wie ich zugeben muss. Die Tür des Fahrstuhles öffnet sich als ich davor stehe und ich trete schnell hinein ehe ich die Nummer für die oberste Etage wähle, woraufhin sich die Tür wieder schließt. Ich komme schnell auf der gewünschten Etage an und stehe im nächsten Moment vor Elijahs Apartment und klopfe an der Tür.

Ich höre zuerst keine Schritte doch dann wird die Tür geöffnet und ich sehe in die Sturmgrauen Augen die ich den ganzen Tag über so herbeigesehnt habe. Meine Augen weiten sich als ich ihn genauer betrachte und ein mulmiges Gefühl macht sich in mir breit. Seine Haare liegen ihm wirr in die Stirn als ob er ständig mit der Hand durchgefahren wäre und seine Augen sind rot und angeschwollen.

Ich trete in den Flur und sobald ich die Tür hinter mir zugezogen habe schling ich meine Arme im Elijahs Bauch. Er sieht nicht so aus als ob er gerade reden möchte und eine Umarmung ist manchmal besser als alles andere. Elijah ist im ersten Moment überrumpelt von meiner plötzlichen Reaktion, doch schließt dann auch seine arme um mich. Er zieht mich so eng an sich das kein Blatt mehr zwischen uns passen könnte und vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren. Ich fahre ihm mit einer Hand beruhigend über den Rücken, doch sein Atem geht nur stoßweise und ich merke wie meine Schulter feucht wird.

Was ist nur in der Zeit passiert in der ich nicht da war? Ich weiß das er etwas im alten Büro seines Bruders suchen wollte, doch hatte nicht den blassesten Schimmer davon das es ihn so mitnehmen würde. Elijah ist stark, doch wenn er allein ist lässt er all die Gefühle zu die er zu verdrängen versucht und das tut ihm nicht gut. „Ich bin bei dir Elijah du bist nicht alleine." Sage ich sanft und nehme sein Gesicht in meine Hände um seine Tränen weg zu wischen. Es bricht mir das Herz ihn so zu sehen, doch heute bin ich es die für uns beide stark seien muss. Er nickt leicht und ich hauche ihm einen Kuss auf die Lippen ehe ich nach seinem Arm greife und wir in sein Schlafzimmer gehen.

Elijah währt sich nicht und setzt sich einfach aus sein Bett und stützt sein Kopf in seine Hände. Ich ziehe meine Schuhe aus und knie mich direkt vor ihn. „Tut mir leid." Das sind die ersten Wörter die ich heute aus Elijahs Mund höre und sie verwirren mich. „Warum entschuldigst du dich Baby?" Frage ich und er hebt seinen Kopf und sieht mich an. „Weil du mich so sehen musst! Du musst dich doch auch Fragen mit was für einem Schwächling du zusammen bist? Ich bin nicht gut genug für dich und werde es nie sein." Sagt er und mein Atem stockte. „Ich verbiete dir sowas noch mal zu sagen oder auch nur zu denken. Stark ist nur jemand der auch seine Tränen zulässt und ich kenne niemanden der stärker ist als du. Ich liebe dich Elijah und kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen, nur das du das weißt, ich werde dich nie verlassen." Sage ich und jetzt fangen sogar meine Augen an zu tränen.

„Ich liebe dich auch mi pequeño." Sagt er und zieht mich auf seinen Schoß. Die Worte lassen mein Herz schneller schlagen. „Willst du mir jetzt vielleicht sagen was mit dir los war?" Frage ich vorsichtig und merke wie er sich leicht verspannt. Elijah greift nach meiner Hand und zeichnet kleine kreise auf meinen Handrücken. „Ich hab zwei Dokumente im Büro von meinem Bruder gefunden! Eines war von einer Suchtberatung welche ihm dazu riet zum Entzug zu gehen und das zweite war eine Rechnung von 30 Millionen Dollar Schulden an Valentino Knight. Ich weiß nicht wie ich das nicht bemerken konnte Layla." Sagt er und ich brauche einen Moment um die Infos zu verdauen.                                    

„Wir bekommen das schon hin Elijah." Sage ich sanft und streiche ihm die Haare aus der Stirn. „Ich will nicht das dir passiert wegen mir Layla." Ertönt seine raue Stimme als er mich endgültig mit ins Bett zieht und ich mich an seine Brust kuschle. „Mir wird nichts passieren." Entgegne ich ihm.

Der Samstagmorgen verlief relativ ruhig. Elijah und ich schliefen ziemlich lang und beim Brunch erzählte er mir noch einmal genau was gestern passiert war. Ich kann mir nicht vorstellen wie schrecklich diese Nachricht für ihn seien muss. Sein Bruder wurde ermordet und jetzt nach drei Jahren findet er heraus das er abhängig war und einen Berg an Schulden hatte, so was reißt nur die alten Wunden wieder auf. Ich komme grad ins Schlafzimmer als Elijah sein weißes Hemd zuknöpft. Mein Blick liegt auf seinen Bauchmuskeln die man wirklich perfekt durch den hellen Stoff sehen kann.

Ich schlucke und ziehe mein Handtuch fester um meinen Körper. „Gefällt dir was du siehst?" Fragt er schälmisch grinsend und ich beiße mir verlegen auf die Lippe. Elijah kommt auf mich zu und zieht mich an der Hüfte zu sich so dass ich meine Hände auf seiner Brust ablegen muss. Er senkt seinen Kopf und ich lege meine Lippen auf seine. Der Kuss ist sanft und leidenschaftlich, doch wird mit jeder Sekunde fordernder. Ich öffne meinen Mund leicht um Elijahs Zunge hereinzulassen. Er beißt mir leicht auf die Lippe und ich kann ein aufstöhnen nicht unterdrücken ehe ich mich von ihm löse.            
„Ich muss mich noch anziehen Mr. Hill wir haben gleich ein Essen mit meinem werten Vater." Sage ich und befreie mich aus seinem Griff. „Dann beeil dich lieber Mrs. Jones wir wollen ihn ja nicht warten lassen." Sagt er und verlässt das Schlafzimmer hinter mir.

Eine halbe Stunde später stehen wir vor dem Haus meines Vaters. Elijah steigt aus und geht ums Auto um mir die Tür aufzuhalten. Ich steige aus und lächle den braunhaarigen glücklich an. Er greift nach meiner Hand und wir gehen zur Haustür. Elijahs Griff verstärkt sich um meine Hand und ich sehe ihn aufmunternd an. „Sie werden dich lieben, mach dir keine Sorgen." Er nickt mir zu und ich betätige die Klingel. Die Tür wird geöffnet und ich sehe in das Gesicht von meinem Dad. „Hey Liebling." Begrüßt er mich und zieht mich in seine Arme, als er mich loslässt fällt sein Blick hinter mich. „Guten Abend Mr. Jones." Sagt Elijah höflich und reicht meinem Vater die Hand. „Du musst dann Elijah sein nehme ich an und nenn mich doch William." Sagt mein Dad und lächelt meinen Freund an.

„Kommt doch erstmal rein. Grace wartet schon in der Küche, sie hat dich echt vermisst Layla." Sagt Dad und geht schon vor. Wir betreten das Haus und Ich hänge meine und Elijahs Jacken im Eingangsbereich auf. „Siehst du er mag dich." Sage ich und gebe dem braunhaarigen einen flüchtigen Kuss ehe wir in die Küche gehen.

„Layla!!" Ruft Grace als sie mich sieht und umarmt mich stürmisch. Ich schließe meine arme auch um sie und muss lachen. „Auch schön dich wieder zu sehen kleine Schwester." Sie lässt mich los und sieht nun mit großen Augen zu Elijah. „Ich bin Elijah." Stellt er sich vor und hält ihr die Hand hin welche sie zögerlich ergreift. „Ich bin Grace." Sag sie und ich hab sie selten so eingeschüchtert erlebt.         
Ich weiß das Elijah verdammt gut aussieht, aber das er auf jedes weibliche Wesen diese Wirkung hat ist manchmal nicht zum Aushalten. „Kommt das Essen wird noch Kalt." Mahnt mein Dad und Elijah und ich setzen uns ihm und meiner Schwester gegenüber. Wir bedienen uns alle am Essen und kurzzeitig herrscht eine Komische Stille am Tisch.

„Also wo habt ihr euch denn kennengelernt?" Fragt Dad und ich verschlucke mich fast am Essen. „Das War im El Diablo, ein Club am Rand von Brooklyn." Sagt Elijah und ich bin froh nicht antworten zu müssen. Mein Dad nickt und Grace hört Elijah gespannt zu. „Und Studierst du auch oder arbeitest du schon?" Will Dad noch wissen und ich kann es ihm nicht verübeln. Er möchte halt das es mir gut geht und sein Verhalten ist schon süß.                                  „Ich studiere nicht, ich leite Hill Investments." Sagt er und kratzt sich verlegen am Nacken. Jetzt ist mein Dad derjenige der Elijah geschockt ansieht. „Glückwunsch, nicht jeder schafft es so jung ein Unternehmen zu leiten." Sagt mein Dad anerkennend. Das Gespräch zwischen uns ist entspannt und ich bin unendlich glücklich das sie sich alle so gut miteinander verstehen. Mein Dad mag Elijah und Grace fand ihn glaube auch ziemlich gut. Das war alles so viel besser als mit Derek damals und ich kann mich nicht glücklicher schätzen diesen wunderbaren Menschen nun an meiner Seite zu haben. Er hat seine Fehler, aber die haben wir alle und ich werde immer für ihn da sein.


So Elijah kennt nun endlich Laylas Familie und scheint sich auch gut mit ihnen zu verstehen 😊

Der Frieden hält allerdings nicht lange an, denn das Straßenrennen steht ja noch bevor .... lasst euch überraschen was da alles passiert 😉😏

𝑺𝒉𝒆'𝒔 𝒎𝒚 𝑫𝒆𝒔𝒕𝒊𝒏𝒚 ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt