[ sechsundvierzig ] ein plan muss her

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Elijah

Eine Woche, eine verdammte Woche ist es her seit ich von der anonymen Nummer das Bild von Layla bekommen habe. Die Nummer kann nur Valentino gehören, doch es lässt sich nicht zurückverfolgen von wo aus er sie gesendet hat. Layla könnte überall sein und ich bin schuld daran wenn ihr etwas passiert, denn ich habe zugelassen das sie dorthin geht und sich solche einer Gefahr aussetzt. Die Jungs und ich versuchen sein sieben tagen ihren Standort ausfindig zu machen, doch wir kommen nicht voran. Ich lasse meinen Kopf in meine Hände sinken und greife mir fahrig in die Haare.

Wie konnte ich nur so dumm sein und sie gehen lassen. Ich hatte bei der ganzen Mission schon ein schlechtes Gefühl und habe es einfach ignoriert und gehofft durch sie endlich an Informationen zu kommen. Ich habe leichtsinnig ihr Leben aufs Spiel gesetzt und wenn ihr etwas passiert kann ich mir das nie wieder verzeihen, wie sollte ich ihrem Vater und ihrer kleinen Schwester denn erzählen das sie für mich gestorben ist. Ich sollte dort eingesperrt sitzen und nicht sie, sie hat so viel besseres als mich verdient, doch ich liebe sie und kann sie nicht gehen lassen. Es mag egoistisch klingen, doch ich kann sie nicht mehr los lassen, sie bedeutet mir zu viel und sie hat mich endlich wieder fühlen lassen.

Ich greife nach dem Glas vor mir und schleudere es an die Wang gegenüber von mir, hier im Büro sollte eh grad niemand sein und selbst wenn ist es mir verdammt nochmal egal. Die Flüssigkeit läuft an der Wand herunter und ich starre wie paralysiert darauf. Eine Nachricht reicht um dein Leben zu zerstören, 15 Sekunden und alles liegt in Schutt und Asche. Du denkst du hast das Spiel im Griff und verstehst was hier vor sich geht doch bei genauerem betrachten bist du auch nur eine unbedeutende Spielfigur die jederzeit ersetzt werden kann. In den Kreisen in denen ich mich bewege sind die wenigsten die Herrscher über ihr Leben, ich dachte immer ich hätte alles im Griff, doch selbst ich werde von meinen Emotionen geleitet und kann mich nicht dagegen wehren. Hass, Rache, Liebe, Vergeltung, Angst, ich fühle alles auf einmal und doch wieder nichts davon. Ich fühle mich wie auf einem Karussell, doch ich finde keinen Ausweg, es dreht sich immer Weiter und ich bin in einem ewigen Teufelskreis aus Leid und Schmerz gefangen.

Die Tür zu meinem Büro wird aufgerissen und Sawyer steht in der Türschwelle und sieht auf die helle Wand an welcher immer noch ein wenig Flüssigkeit dran runter läuft. Ich fahre mir gestresst durch die Haare und laufe weiterhin durch dem Raum. Sawyer schließt die Tür so schnell hinter sich wie er in das Zimmer gekommen war und nähert sich mir langsam. Ich fühle mich als wäre ich ein gefährliches Tier so wie er mich ansieht, doch ich weiß warum er sich so verhält. Sawyer kann nicht einschätzen wie ich mich in seiner Gegenwart verhalten werde und ja nicht mal ich selbst weiß was passiert falls ich zulasse das er mir zu nahe kommt. Ich bleibe stehen und lasse die arme schlaff neben meinem Körper herunterhängen und sehe auf New York herab. „Es ist meine Schuld, es ist meine Schuld das sie in Gefahr ist Sawyer. Ich bin ein schrecklicher Mensch und sie wird das spätestens jetzt auch eingesehen haben. Ich muss sie befreien, ich halte es nicht länger aus ohne sie." Sage ich und höre wie meine Stimme bei jedem Wort immer mehr bricht, bis sie nur noch ein leichtes hauchen ist.

Ich höre Schritte und plötzlich legt sich Sawyers Hand auf meine Schulter und dreht mich so zu sich um. „Du bist kein schrecklicher Mensch Elijah, du wurdest nur schon zu oft verraten und verletzt das du deinen eigenen Wert nicht mehr erkennst, aber Layla sieht ihn in dir selbst wenn du dies nicht tust. Sie liebt dich und du liebst sie das ist nicht zu übersehen. Wir werden sie befreien und ich habe sogar schon eine Idee wie wir sie wieder bekommen." Sagt Sawyer aufmunternd und bei seinem letzten Satz macht mein Herz einen gewaltigen Sprung. „Was ist dein Plan?" will ich ungeduldig wissen und sehe ihn durchdringlich an. „Hol Archer noch her und ich erzähle euch den Plan, denn wenn er klappen soll brauch ich ihn auch noch." Fordert mein bester Freund und ich nicke ihm zustimmend zu. 

Zehn Minuten sind vergangen und nun sitz ich mit meinem Onkel und Sawyer gemeinsam im Besprechungsraum auf der Etage der Vipers. Sawyer schnappt sich das IPad welches in der Mitte des Tisches liegt und sieht gebannt drauf und dreht es dann zu mir und Archer, so dass wir sehen können was er darauf macht. „Das ist der Grundriss von Valentino Knights Anwesen, ich konnte noch andere Grundrisse von dem Gelände bekommen und habe auf einer Karte unterirdische räume erkennen können. Ich habe dann ein paar Recherchen angestellt und tatsächlich wurde seine Villa auf einem alten Netz aus Katakomben gebaut.

Ich bin mir ziemlich sicher das er Layla dort unten gefangen hält, denn wir kennen alle Standorte seiner Lagerhallen und konnten dort keine Spur von Layla finden." Berichtet Sawyer und ich könnte mir ins Bein schießen das ich nicht eher darauf gekommen bin.   „Das ist ein guter Ansatz, doch wie sollen wir dort hinein kommen?" Fragt Archer und sieht sich die Pläne genauer an. „Am besten heute Abend wenn es dunkel ist, die wachen sind abends alle weg und wir könnten ungesehen auf das Gelände kommen." Antwortet mein bester Freund selbstsicher.

Ich ziehe das IPad zu mir und sehe mir die Grundrisse der Katakomben und des oberirdischen teils des Anwesens noch einmal genau an. „Der Eingang der Katakomben liegt hinter dem Anwesen, hießt wir schleichen uns durch den Haupteingang auf das Gelände und bewegen uns dann im Schattend er Gebäude zum Eingang und hoffen das wir Layla dort unten finden und schaffen sie möglichst unverletzt dort raus." Spreche ich meine Überlegung laut aus und erhalte zustimmendes Nicken von meinen Gegenübern. Ich schließe das IPad und lege meine Hände vor mir auf den Tisch. „Wir ziehen uns jetzt passende Sachen an, so das wir nicht auffallen, rüsten uns mit Waffen aus und dann will ich euch in 20 Minuten unten in der Tiefgarage sehen." Weise ich Sawyer und Archer an bevor ich den Raum verlasse und mich hoch in mein Apartment begebe.

In meinem Apartment angekommen laufe ich direkt in mein Zimmer und öffne meinen Kleiderschrank. Ich ziehe eine schwarze Jeans und einen schwarzen Rollkragenpullover aus dem Schrank. Ich ziehe mich um und nehme noch meine Lederjacke mit ehe ich wieder auf die Etage der Vipers runter fahre um mich mit Waffen auszustatten. Ich gehe zielstrebig in unseren Waffenraum und statte mich mit zwei Pistolen und genügend Munition aus bevor ich in die Tiefgarage gehe um auf meine Partner zu warten. Sawyer und mein Onkel kommen zur selben Zeit wie ich nur aus einer anderen Tür so das wir sofort los fahren können.   Ich setze mich hinters Steuer meines Mustangs und fahre aus der Tiefgarage.

Nach 1,5 Stunden kommen wir in der Nähe von Valentinos Anwesen an und ich parke den Wagen in einer guten Entfernung zum Grundstück, so das wir nicht sofort die Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Wir verlassen gemeinsam den Wagen und nähern uns dem Anwesen, an dem tatsächlich gerade keine Wachleute postiert sind. Langsam nähern wir uns dem Eingangsthor und schleichen uns dann im Schatten der Bäume auf das Gelände. „Sawyer du kommst mit mir, Archer du näherst dich dem Eingang der Katakomben über den Garten so wie wir es besprochen haben." Erkläre ich noch mal kurz bevor Sawyer und ich uns an den Hauswänden entlang auf die Rückseite des Gebäudes schleichen.

Im inneren der Villa brennt Licht, doch es sind nirgends Personen zu erkennen die uns gefährlich werden könnten. Ich gehe weiter und bin nur noch wenige hundert Meter von Zielort entfernt. Sawyer hält mir den Rücken frei und hält mich im richtigen Moment fest, als einer der Wachläute zu einer Seitentür gerade wieder ins Innere der Villa verschwindet. „Das war knapp." Flüstre ich leise und setze mich wieder in Bewegung. Wir biegen um die letzte Ecke ab und stehen nun vor einer steinernen Tür welche unseren Recherchen zufolge in die Katakomben führen musste. Ich lasse meinen Blick über das Gelände schweifen und erkenne Archer welcher zu uns stößt. Mein Onkel gibt mir ein Zeichen das die Luft rein ist und ich atme erleichtert aus, gleich hab ich mein Mädchen wieder. „dann wollen wir mal!" Sage ich und lege meine Hand an die steinerne Tür und drücke sie vorsichtig auf ohne viele Geräusche dabei zu machen.


Lasst die Spiele beginnen, was wohl in Kapitel 47 passiert 😏😏
Seid gespannt Freunde

𝑺𝒉𝒆'𝒔 𝒎𝒚 𝑫𝒆𝒔𝒕𝒊𝒏𝒚 ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt