Elijah
Ich fahre die Interstate 278 entlang bis ich in der Bronx gelandet bin. Kriminalität, Drogenhandel und Körperverletzung stehen hier an der Tagesordnung. Auf den Straßen lungern überall kleine Gruppen von Dealern die versuchen ihre gestreckten Drogen zu verticken. Ich ignoriere sie und fahre mit dem Motorrad die letzten Meter. Die Gegend weckt eine Menge schlechter Erinnerungen und ich will alles so schnell wie möglich hinter mich bringen.( Flashback )
„Komm schon Elijah, ich bring dem Kerl dort kurz seine Ware und du wartest hier." Sagte Nathan und drehte mir auch schon den Rücken zu. Ich hatte kein gutes Gefühl dabei, es war heute komischerweise so still und kaum einer der Junkies lungerte auf der Straße rum. Nathan jedoch ließ sich von mir nicht beirren und hielt an seinem Plan fest irgendeinem fremden Kerl Drogen zu verkaufen. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen das Auto meines Bruders und behielt ihn im Auge. Ein Schuss zerriss die Luft und ich wusste nicht woher er kam bis es mich wie der Schlag traf und ich zu Nathan sah.
Der Mann der in Nathans nähe stand rannte weg und mein Bruder lag auf dem Boden und rührte sich nicht. Ich begann zu rennen, so schnell wie noch nie in meinem Leben. Ich ließ mich auf die Knie fallen und rüttelte an meinem Bruder. „Nathan, Nathan wach auf das ist nicht lustig." Mir brannten Tränen in den Augen als ich merkte dass er nicht mehr atmete. Auf seiner Brust breitete sich ein roter Fleck immer schneller aus. Ich rief einen Krankenwagen. Ich rüttelte weiter an ihm und rief seinen Namen, doch dann ist alles verschwommen und surreal vor meinen Augen Abgelaufen.
(Flashback Ende)
Ich komme in der Straße an wo alles passiert ist sofort legt sich ein beklemmendes Gefühl über mich. Ich schalte den Motor meiner Maschine aus und stehe nun an dem Ort an dem ich meinen Bruder verloren habe und die erste Panikattacke überleben musste. Ich laufe an die Stelle wo der Mann gestanden hat der ihn angeschossen hat und in meinem Kopf spielt sich alles wie in einer Dauerschleife ab. Ich checke den ganzen Tatort ab, obwohl man hier nach drei Jahren nichts mehr finden kann. Es ist mir Bewusst das es nichts bringt, doch der Besuch des Tatortes ist eine meiner ungesunden Angewohnheiten die ich nicht ablegen kann.Ich stehe dort längere Zeit und merke erst als ich die Stimmen von Jugendlichen höre dass es langsam zu dämmern beginnt und breche zurück zu meinem Apartment auf.
In ziehe den Schlüssel aus meiner Jackentasche und schließe die Tür auf und gehe direkt ins Schlafzimmer um mir eine graue Jogginghose und ein schwarzes Shirt anzuziehen. Mit bequemeren Sachen an gehe ich durch den Flur zurück in die große Küche, mit den grauen Möbeln und der Kochinsel. Ich öffne das Kühl Fach und schiebe mir eine Pizza in den Ofen.Ich durchquere die Küche und gehe die paar Stufen ins Wohnzimmer hinunter welche mit ihren schwarz-grauen Möbeln perfekt zum restlichen Apartment passt.Ich lasse mich auf dem Sofa nieder und lasse mein Blick über New York gleiten, welcher mir durch die Glasfront ermöglicht wird.Der Ofen piept nach 30 Minuten und ich geh schnell in die Küche um meine Pizza zu holen. Mit dem Teller in der einen Hand und der Fernbedienung in der anderen Hand setze ich mich kurz danach zurück auf das Sofa und schalte den Fernseher ein.Ich schalte durch die verschiedenen Kanäle und könnte mir glatt an den Kopf fassen was für ein Schrott den ganzen Tag hier ausgestrahlt wird, doch dann stoße ich auf einen Sender der meine Ganze Interesse auf sich zieht.
Breaking News prangt die Schrift auf dem Fernseher und ich zieh meine Augenbrauen hoch und sehe skeptisch auf den Fernseher.Eine Journalistin ist zu sehen und im Hintergrund sieht man eine abbrennende Lagerhalle. „Die ersten Hinweise lassen uns darauf schließen dass es sich bei diesem Brand um einen technischen Unfall handelt. Die Ermittlungen werden weiter geführt und wir werden sie über Neuigkeiten aufklären." Sagt die Frau und anschließend werden noch Bilder des Unfallortes eingeblendet.
Ein tiefes lachen dringt aus meiner Kehle und ich fahre mir durch die Haare.Die Cops werden immer dümmer, wie kann man in einem Viertel wo die zwei größten Gangs rivalisieren noch an Sachen wie technische Unfälle glaube. Oh hinter dem schönen Feuer stecke ich und es war alles, aber kein lächerlicher Unfall. Die Leute die ihr Leben gelassen haben gehören zu den The Saints und haben es verdient zu brennen. Meiner Männer haben gute Arbeit geleistet und wenn herauskommt das die Vipers dahinter stecken wird die Klatschpresse erstrecht wieder verrückt, da keiner ihren anonymen Boss kennt. Wenn man sich die Finger schmutzig macht sollte man besser unerkannt bleiben, wenigstens etwas was mir mein Erzeuger nützliches gelehrt hat.
Man kann jetzt denken was man will vielleicht bin ich ein herzloses Monster was Spaß daran hat andere leiden zu sehen oder vielleicht bin ich das Opfer der Geschichte.Wie sollte ich Gefühle fremden Menschen entgegen bringen wenn man mich immer mit Verachtung gestraft hat.
Ich kann lieben, doch dazu benötigt es vertrauen und das muss man sich verdienen. Menschen sind verräterisch und werden immer zu ihren eigenen Gunsten entscheiden. Ich sehe auf meinen linken Unterarm herab und fahre mit dem Finger über die pechschwarzen Linien des Tattoos.
Eine Dornenranke windet sich um meinen Unterarm und verdeckt Narben die mich gelehrt haben das man niemandem trauen sollte, nicht mal wenn er das selbe Blut wie man selber hat.Ich schalte den Fernseher aus und stehe von Sofa auf. Meine Füße bringen mich in mein Badezimmer und ich putze meine Zähne und lasse einen Blick in den Spiegel schweifen bevor ich die Lichter ausschalte und in mein Schlafzimmer nebenan gehe.Ich ziehe mir die Sachen bis auf die Boxershorts aus und lege mich ins Bett. Mein Blick ist starr an die Decke gerichtet und in meinem Kopf herrscht ein Hurrikan aus Gedanken. Ich liege still da und atme flach ein und aus.
Mein Handydisplay zeigt mittlerweile 03:00 Uhr an und ich habe noch kein Auge geschlossen. Die Gedanken sind zu laut, wie so oft.Ich zieh meine Jogginghose wieder an und ziehe mir einen dunkelblauen Hoodie über und verlasse mein Zimmer. An der Wand gegenüber führt eine Leiter aufs Dach und ich klettere sie hoch zum tausensten mal. Ich muss nicht drüber nachdenken wo ich hintrete denn jeder Schritt wurde schon so oft gesetzt dass ich sie nie vergessen könnte.
Ich stehe kurz darauf auf dem Dach und atme die kühle Nachtluft ein.Es ist eine klare Nacht und ich kann die tausend Sterne am Himmel sehen. Ich fühle mich befreit von jeder last und genieße es über nichts mehr nachdenken zu müssen.Ich richte meinen Blick Richtung Himmel und sehe eine Sternschnuppe die über den Nachthimmel fliegt.
Ich bin nicht abergläubisch und doch schließe ich kurz die Augen und hoffe insgeheim dass es vielleicht ein Zeichen war. Ein Zeichen das ich meinem Ziel viel näher bin als gedacht, ein Zeichen das ich endlich abschließen darf und glücklich werden könnte.

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𝑺𝒉𝒆'𝒔 𝒎𝒚 𝑫𝒆𝒔𝒕𝒊𝒏𝒚 ✔️
Misterio / SuspensoWe all wear masks, some with makeup some with smiles some with wifes or husbands cars or chlothes we hide from the world and from ourselves we hide from the truths behind our eyes running away from our real but somewhere there where truth me...