[ einundzwanzig ] weiche lippen

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Layla

     
Meine Augenlieder flackern und ich habe Probleme dabei sie richtig auf zu schlagen. Grelles Licht blendet mich weshalb ich sie wider schließe und einige Momente mit geschlossenen Augen verharre bis ich sie ruckartig öffne. Ich sehe in sturmgraue Augen und die Erlebnisse der letzten Stunden schlagen wie ein Hurrikane auf mich ein. Ich spüre jeden Tritt und jeden Schlag den ich bekommen hab so deutlich als würde es noch einmal passieren und ich sehe das Bild erneut vor mir wie Emma Elijah Küsst. Ich ziehe nach Atem ringen die Luft ein und will mich aufsetzen, doch der dunkelhaarige drückt mich sachte zurück in die Kissen.

„Schsch... du bist in Sicherheit hier kann dir keiner mehr etwas tun." Sagt er in einem freundlichen Ton und drückt meine Hand leicht welche er mit seiner umschlossen hält. Ich blinzle mehrmals und sehe mich im Raum um und erkenne das ich wieder in Elijahs Zimmer bin wo ich schon mal aufgewacht bin. „Was ist passiert?" Frage ich mit rauer Stimme.                         „Ich hab dich überall gesucht und dann lagst du mitten in der Nacht verwundet vor dem Penthouse und warst nicht mehr bei Bewusstsein." Sagt er und ich erkenne die tiefen Augenringe welche zeigen dass es ihm genauso scheiße wie mir geht. Das Bild von Derek taucht wieder vor meinem inneren Auge auf und die Stimme des unbekannten welche mich erschaudern lassen.

„Du hast nach mir gesucht?" Frage ich perplex und Elijah nickt. „Ich konnte nicht richtigstellen was du gesehen hast und habe dich in der ganzen Stadt gesucht. Ich hatte Angst um dich." Seine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern doch ich verstehe alles. Seine Augen sind gerötet und er sieht mich mit diesem gebrochenen Ausdruck in den Augen an welcher mich alles vergessen lässt. Ich richte mich auf und als ich meine Arme um ihn schlinge schießt ein stechender Schmerz durch meinen Arm und ich zische schmerzhaft auf. Mein rechter Arm ist mit einem verband bedeckt und ich erinnere mich schwach an das Blut. „Der Arzt sollte bald kommen." Sagt Elijah und sieht dabei auf meinen Arm. „Ist schon okay." Sage ich und bewege den Arm leicht und versuche dabei kein schmerzverzerrtes Gesicht zu machen. Die Klingel ertönt und Elijah steht sofort auf und verlässt den Raum. Ich kann nicht fassen was passiert ist, ich habe Angst und doch fühle ich mich in seiner Gegenwart sicher.

Ich höre Elijahs Stimme und die eines anderen Mannes aus dem Flur her. Verstehen was sie sagen kann ich nicht, doch anhand ihrer Stimmlage nehme ich an das es um was ernstes geht. Die Schritte werden lauter und die zwei kommen in den Raum. Der Arzt ist kleiner als Elijah und hat hellbraune kurze Haare, er kommt sofort zu mir und streckt mir die Hand entgegen. „Hallo ich bin Dr. Adams."  Stellt er sich vor und ich schüttle  seine Hand leicht. „Layla" Sage ich nur leicht schüchtern. Dr. Adams stellt seinen Koffer auf den Sessel in Elijahs Zimmer und dreht sich wieder zu mir. „Mr. Hill ich würde sie dann bitten zu gehen." Sagt er an Elijah gewandt. Ich werde unruhig, ich will nicht allein mit einem fremden Mann hier sein nachdem was passiert ist. „Elijah kann ruhig bleiben." Sage ich und sehe hilfesuchend zu ihm, er scheint sofort zu verstehen und stellt sich auf die andere Seite des Bettes. „Ok wenn das geklärt ist kann ich ja mit der Untersuchung beginnen." Sagt der Arzt und zieht sich Handschuhe an.

„Ziehen sie Bitte ihr Oberteil aus das ich sie abtasten kann." Ich nicke nur und streife langsam den Stoff über meinen Kopf. Ich stehe auf und stehe nun mit dem Rücken zu Elijah. Der Arzt fährt mit der Hand über meine Rippen und ich ziehe scharf die Luft ein. Als er fertig mit dem abtasten ist darf ich mein Shirt wieder anziehen und er widmet sich meinem Arm. Er wickelt den Verband ab und desinfiziert und verbindet ihn wieder. Ich höre plötzlich wie eine Tür hinter mir ins Schloss fällt und weiß das Elijah aus dem Raum gegangen ist. Ich atme einmal tief ein und beobachte wie Dr. Adams etwas in seiner Tasche sucht. Warum ist Elijah nur raus gegangen? Liegt es an mir kann er meinen Anblick nicht ertragen. Ich schüttle kurz den Kopf und versuche positiv zu denken, vielleicht musste er nur was erledigen.

„So Layla, ihre Rippe ist verstaucht und der Schnitt an ihrem Arm sollte auch verheilen ohne das er genäht werden muss. Für ihre blauen Flecke gebe ich ihnen noch eine Salbe mit und dann wünsche ich ihnen eine gute Besserung." Sagt Dr.  Adams und lächelt mich aufmunternd an. „Dankeschön." Sage ich noch zum Abschied und Dr. Adams sagt dass ich mich melden soll falls es mir doch nicht besser gehen sollte. Ich bejahe uns schon sitze ich alleine im Raum. Ich stehe auf und gehe auf das Große Panoramafenster zu welches mir einen guten Ausblick über New York bietet. Ich fühle mich noch immer ein wenig schwach, doch hier bei Elijah weiß ich dass ich wenigstens in Sicherheit bin. Die Tür wird geöffnet und schwere schritte nähern ich mir langsam.  „Es tut mir leid." Ertönt die Stimme des dunkelhaarigen und lässt mich leicht zusammen fahren. „Es war nicht deine Schuld." Sage ich mit kräftiger Stimme und meine es auch wirklich so. Er kann nichts dafür und ich gebe ihm auch nicht die Schuld für irgendetwas.

„Doch es war meine Schuld! Ich habe Emma vertraut und sie hat mich an die The Saints verraten und ich bin mir sicher dass es auch sie waren die dir das angetanen haben." Sagt er und seine Stimme klingt aufgebracht. „Ja du hast recht es war Derek der mir das angetanen hat, aber vorher war da noch ein anderer Mann doch ich habe nur seine Stimme gehört und konnte ihn nicht sehen. Es ist aber nicht deine Schuld, denn ich bin aus dem Penthouse weggelaufen und habe nicht auf dich gehört als du mir nachgerufen hast. Es war meine Entscheidung zu gehen und ich muss jetzt die Konsequenzen tragen." Sage ich mit schwacher Stimme und drehe mich zu ihm. Er sieht mich entgeistert an und fährt sich fahrig durch seine wuscheligen Haare. „Du bist zu gutherzig, das alles wäre nie passiert wenn ich dir nie von der Mafia erzählt hätte. Es ist ganz alleine meine Schuld und ich hasse es das ich nichts dagegen machen konnte. Du wurdest wegen mir verletzt und es fühlt sich schrecklich an." Sagt er und seine Stimme wird immer lauter.

Elijah entfernt sich ein wenig von mir uns dreht mir seinen Rücken zu. „Es ist alles meine Schuld und ich werde immer alles Gute in meinem Leben zerstören!" Sagt er und seine Stimme schallt laut durch den Raum. Er macht eine ruckartige Bewegung und seine Faust kracht mit voller Wucht in den Spiegel, er holt nochmal aus und schlägt immer wieder drauf ein. Ich stehe unter Schock und weiß im ersten Moment nicht was ich tun soll. Er würde mich nicht verletzen und doch halte ich Abstand von ihm. Ich sehe wie das Blut über seine Fingerknöchel läuft und mein Körper reagiert plötzlich automatisch. Ich gehe auf ihn zu und schlinge meine arme von Hinten um seinen Bauch und versuche ihn davon abzuhalten sich weiter zu verletzen. Sein Körper ist bis zum Maximum angespannt uns sein Atem geht nur stoßweise. Ich drehe ihn zu mir so dass ich in seine Augen sehen kann.

„Hör bitte auf Elijah." Bringe ich flüsternd über die Lippen und tränen steigen mir in die Augen. Er lässt seine Arme hängen und ich merke wie er sich langsam entspannt. Ich nehme seine Hände in meine und halte sie fest. Er sieht mich nicht an, sondern hat den Kopf gesenkt. Ich habe Angst das er wieder auf etwas einschlägt wenn ich ihn los lasse. Er sah so wütend und gebrochen aus das es mir im Herzen wehgetan hat. „Elijah sie mich an." Sage ich sanft und lege eine Hand an sein Kinn. Er hebt den Köpf und ich kann in seine geröteten Augen sehen. „Ich wollte das nicht." Sagt er und in seine sturmgrauen Augen wütet ein Sturm der sich nicht bändigen lässt. Der Schmerz dahinter sitzt viel tiefer als das hier, er ist verletzt und seine Maske fällt stück für stück in sich zusammen. Seine Augen ziehen mich magisch an und ich fasse all meinen Mut und lege meine Lippen auf seine.

Er wirkt überrascht und zieht mich dann doch näher an sich. Seine Lippen sind so weich wie ich sie mir die ganze Zeit vorgestellt habe und der Kuss fühlt sich magisch an. Er ist nun völlig entspannt und schafft letztendlich ein wenig Platz zwischen uns. „Ich wollte nicht das du mich so siehst, es hat mich verletzt dich so zu sehen und ich habe mich so schuldig und Machtlos gefühlt." Sagt er leise. „Ist Okay ich versteh das Elijah. Ich will nur das du weißt wie wichtig du mir bist." Sage ich und seine Augen weiten sich ein wenig ehe sich seine Lippen wieder auf meine legen. Ich schließe meine Augen und genieße den Moment, denn das was passiert ist war nur die Ruhe vor dem Sturm.


Ich hoffe euch hat das heutige Kapitel gefallen☺️❤️
Was denkt ihr passiert in den nächsten Kapiteln (mich interessiert brennend was ihr vermutet) ☺️

𝑺𝒉𝒆'𝒔 𝒎𝒚 𝑫𝒆𝒔𝒕𝒊𝒏𝒚 ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt