[ siebenunddreißig ] der anruf

95 3 11
                                        

Layla


Seit dem Vorfall mit Elijah sind bereits einige Tage vergangen. Wir haben noch ein wenig auf dem Dach geredet und sind dann gemeinsam ins Schlafzimmer gegangen, was dort dann noch alles passiert ist kann man sich jetzt sicherlich denken. Elijah war am nächsten Tag noch immer zurückhaltend, ich weiß das er die Sachen die er mir an den Kopf geworfen hat nicht so gemeint hat. Wie soll man sich schon fühlen wenn man seit drei Jahren versucht mit dem Tod von seinem Bruder klarzukommen und jetzt herausfindet dass dieser ernsthafte Probleme hatte. Ich wollte nicht ins einer haut stecken, doch ich werde alles erdenkliche tuen um ihn zu unterstützen, denn das tut man wenn man einander liebt! Man unterstützt sich wenn es hart auf hart kommt.

Ich parke mein Wagen vor einem kleinen Café in Queens wo Roxy und Faith auch gleich auftauchen sollten. Ich verlasse mein Auto und überwinde die letzten paar Meter bis zum Eingang des Cafés. Über dem Eingang steht „Delta", welcher der Name des süßen Cafés ist. Ich stoße die Tür auf und werde sofort von dem Geruch von süßen Backwaren und Kaffee umhüllt. Das Innere des Cafés ist in warmen Brauntönen gehalten und in den Fenstern stehen überall verschiedene Blumen. Ich lasse meinen Blick ein weiteres Mal durch den Raum schweifen, bis ich an zwei mir bekannten Gesichtern hängenbleibe. Roxy und Faith sitzen schon an einem Tisch weiter hinten im Lokal und winken mir zu als sie mich erblicken. Ich winke euphorisch zurück und gehe zu ihnen an den Tisch um mich neben Faith zu setzten. Wir begrüßen uns überschwänglich mit Umarmungen und durchstöbern die Speisekarte. „Was kann ich ihnen bringen." Fragt und eine Kellnerin und wir bestellen alle ein Stück Schokokuchen und Cappuccino. Als sie uns den Rücken zuwendet können wir uns endlich auf unser Gespräch stürzen.

„Was gibt es neues bei euch?" Frage ich und sehe neugierig in die Runde. Roxy wird rot und sieht sofort auf den Boden und ich ahne schon sowas. „Erzähl Roxy was ist passiert, du hast dich voll verraten." Löchere ich sie und Faith sieht auch auffordernd zu der braunhaarigen. Roxy schüttelt belustigt ihren Kopf und spielt nervös mit dem Armband um ihrem Handgelenk. „Sawyer und ich waren ja letztens auf einem Date und danach hat er mich gefragt ob ich seine Freundin seien möchte." Erzählt sie glücklich uns ich quietsche erfreut auf. „Warum sagst du sowas nicht früher." Sagt Faith und gestikuliert wild mit den Händen dazu. „Ich wollte auf den richtigen Zeitpunkt warten." Sagt Roxy nur schlicht und kann ihn dauergrinsen nun nicht mehr abstellen. „Ich freu mich so für dich süße." Sage ich und nehme sie in die Arme. „Hey lass mich meine neue Schwägerin auch umarmen." Sagt Faith und schon brechen wir in schallendes Gelächter aus.

Nachdem unsere Bestellungen ankamen und der Kuchen einen riesigen Geschmacksorgasmus ausgelöst hat haben wir uns dazu entschlossen noch ein bisschen durch die Stadt zu schlendern. Das Wetter ist schön und  vielleicht finde ich auch noch ein paar schöne Klamotten jetzt wo es endlich wärmer wird. Wir gehen in ein Klamottengeschäft und stöbern durch die Gänge. „Ist das nicht total süß." Sage ich und zeige meinen beiden Freundinnen begeistert das mintgrüne Top welches ich in der Hand halte. Sie nicken zustimmend und ich hänge es mir über den Arm, da ich es auf jeden Fall mitnehmen muss. Ich stöbere weiter durch die Reihen und nehme noch eine Jeans und ein paar schlichte Shirts mit ehe ich zu Faith und Roxy gehe. „Und was habt ihr so gefunden?" Frage ich und lasse meinen Blick über ihre vollgepackten Arme gleiten. „Viel zu viel, meine Kreditkarte wird sich bedanken." Lacht Roxy und steuert schon auf die Umkleiden zu. „Bei mir sieht es nicht besser aus." Stimmt Faith zu und wir verschwinden alle in einer Umkleide.

Wir probieren uns durch unsere Stapel an Klamotten und führen uns gegenseitig die Teile vor, so das uns mache Leute komische Blicke zuwerfen. Wir haben allesamt eine gute Ausbeute gemacht und stellen uns glücklich an der Kasse an um unsere Kreditkarten bluten zu lassen.

„Hey lasst uns doch noch ein bisschen in den Central Park setzen." Schlage ich vor, da wir uns ganz in der Nähe von diesem befinden. „Ja klar." Stimmt Roxy zu und Faith nickt auch begeistert. Wir machen uns auf den Weg Richtung Park und albern zwischen durch immer mal wieder miteinander rum. Ich hatte es so vermisst etwas mit den Mädels zu machen, aber in letzter Zeit war ich sehr mit der Uni beschäftigt. Wir überqueren gerade die Straße da fängt mein Handy an zu klingeln. Ich ignoriere es einfach und quatsche weiter mit den Mädels, doch da klingelt es erneut. „Willst du nicht rangehen, vielleicht ist es etwas Wichtiges?" Fragt Faith und ich und ich ziehe mein Handy nun doch aus meiner Jackentasche. Ich nehme den Anruf an und soforterklingt eine ziemlich bekannte stimme, welche sich aber ziemlich abgehetzt anhört.

„Layla? Layla bist du dran.... Was hat da so lange gedauert?" Ich halte mir mein Handy richtig ans Ohr und gehe ein paar Schritte weiter. „Ja Elijah ich bin dran. Was ist denn los du hörst dich nicht gut an?" Sage ich und ein Hauch von Besorgnis schwingt in meiner Stimme mit. „Geht es dir gut und wo bist du?" Rattert er alles so schnell runter das ich Probleme hab ihn zu verstehen. „Ich bin mit Faith und Roxy gleich am Eingang von Central Park und ja uns geht es gut." Irgendetwas stimmt da nicht das spür ich ganz genau. „Bleibt wo ihr seid. Sawyer ist in der Nähe der wird euch abholen und ins Penthouse fahren." Weist Elijah mich an und ich habe nicht mal die Zeit nachzufragen was das alles soll, denn da ist sein Anruf auch schon beendet.

„Was ist los." Fragt Roxy als ich das Handy runter nehme und in zwei fragende Gesichter sehe. „Ich weiß nicht genau. Elijah war irgendwie komisch und meinte nur das wir hier warten sollen da Sawyer uns gleich abholt. Irgendetwas stimmt nicht, als er angerufen hat klang seine Stimme so abgehätzt und besorgt." Sage ich und zusammen können wir uns auch nicht erklären warum Elijah so merkwürdig war. Es dauert keine zehn Minuten da hält schon ein weißer Escalade neben uns und winkt uns zu sich. Faith und ich setzen uns auf die Rückbank und Roxy setzt sich auf den Beifahrersitz neben Sawyer. Ohne etwas zu sagen fährt Sawyer los und sieht ziemlich konzentriert auf den straßenverlauf vor uns. „Sawyer was ist mit Elijah los?" Frage ich und lehne mich nach vorne. Der angesprochene atmet hörbar aus und umschließt das Lenkrad fester. „Es ist das Beste wenn er euch dann im Penthouse erzählt was passiert ist. Er wollte das ich euch so schnell es geht finde und zu ihm bringe das ihr sicher seid und das habe ich getan." Sagt er und ich seufze frustriert auf. In meinem Kopf male ich mir alles Mögliche aus was passiert seien könnte und mache mir somit nur noch mehr Sorgen.

Es herrscht eine unangenehme Stille im Auto und ich versuche mich mit allem möglichen abzulenken, doch scheitere jedes Mal aufs Neue. Meine Hände sind schon ganz feucht und ich wische sie fahrig an meiner Hose ab. „geht es Elijah wenigstens gut?" will ich nun schließlich wissen und meine Stimme hört sich so dünn an das ich sie fast nicht als meine eigene erkenne. „Körperlich geht es ihm gut, was in seinem Kopf sich gerade abspielt kann ich dir leider nicht sagen." Sagt Sawyer und wirft mir einen mitfühlenden Blick durch den Spiegel zu. Die Aussage macht meinen gefühlszustand nicht unbedingt besser, aber lässt mich schon mal ein bisschen aufatmen. „Es wird schon alles gut sein." Sagt Faith und drückt meine Hand leicht. Ich lächle sie schwach an und lasse meinen Blick wieder  aus dem Fenster wandern. Die ganzen Hochhäuser ziehen nur so an uns vorbei und mit jedem Meter dem wir uns unserem Ziel nähern erkenne ich die Gegend wieder. Wie sind nur noch wenige Blocks vom Penthouse entfernt und mein Puls steigt nun in die Höhe. Was kann den passiert sein das Elijah so aufgebracht am Telefon war. Wir biegen in die Straße ein und stehen auch schon augenblicklich vor dem Eingang der Tiefgarage. Wir fahren langsam runter und Sawyer parkt den Escalade neben Elijahs schwarzem Mustang. Ich dachte sobald wir anhalten würde ich aus dem Wagen springen und hoch in seine Wohnung sprinten, doch nun fühle ich mich unfähig auch nur einen Fuß aus dem Auto zu setzen. „Kommst du Layla." Dringt Sawyers Stimme zu mir durch und ich nicke nur geistesabwesend und folge ihnen in Richtung des Fahrstuhls.



Erinnert ihr euch noch an das Delta aus einem der ersten Kapitel 🤭😏
Was Elijah wohl so besorgt gemacht hat ?

𝑺𝒉𝒆'𝒔 𝒎𝒚 𝑫𝒆𝒔𝒕𝒊𝒏𝒚 ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt