Elijah
Es ist Stunden her seit ich Layla das letzte Mal gesehen hatte. Sie reagiert auf keine meiner Anrufe und meine Männer haben die ganze Stadt nach ihr abgesucht, doch nirgends ist eine Spur von ihr zu finden. Ich mache mir langsam wirklich sorgen um sie, auch wenn ich versuche vor meinen Männern möglichst seriös zu wirken. Archer und ich waren gerade an der Wohnung von Layla um zu sehen ob sie vielleicht doch endlich dort aufgetaucht ist, doch wurden nur davon überzeugt dass sie nirgends zu finden ist. Es ist mittlerweile 04:00 Uhr in der Nacht und wir sind nur noch eine Kreuzung von meinem Penthouse entfernt. Ich vergrabe meine Hände in den Taschen meines Mantels und überquere die Straße, als ich sehe wie ein Körper vor dem Eingang des Penthouses liegt. „Scheiße wer ist das?" Stößt Archer neben mir erschrocken aus, doch ich bewege mich schon mechanisch auf die Person zu. Als ich erkenne wer da vor mir liegt bleibt mir für einen Moment der Atem weg und ich falle neben dem zierlichen Körper auf die Knie. „Hey mi pequeño?" Sage ich und ziehe ihren Körper in meine Arme. Sie ist eiskalt und ihr Atem geht nur ganz schwach zu spüren geschweige denn davon dass sie auf nichts mehr reagiert. „Archer ruf Dr. Adams an und sag er muss so schnell es geht in meine Wohnung kommen." Sage ich mit brüchiger Stimme und merke wie mir das erste Mal seit Nathans Tod Tränen in den Augen brennen.
Ich ziehe meinen Mantel aus und lege ihn behutsam um Layla ehe ich sie hochhebe und ins Innere des Gebäudes stürme. Ich steuere auf den Lift zu und habe nur noch Augen für Layla. Ich betrete die Kabine und befinde mich kurz danach in meiner Wohnung. Meine Beine tragen mich direkt in Richtung meines Schlafzimmers wo ich die Tür mit der Schulter Aufstoße und das Licht einschalte. Ich lege Layla sanft auf meinem Bett ab ignoriere den Fakt das mein Bett danach voller Blutflecken seien wird. Sie stöhnt auf als ich sie ablege und dieser gequälte Ton welcher von ihr ausgeht versetzt mir einen weiteren Stich ins Herz. Ich drehe die Heizung auf und wende mich wieder Layla zu. Ich überprüfe ihren Puls und ihre Atmung welche wieder stärker werden. Schritte ertönen hinter mir und Archer legt mir sanft eine Hand auf die Schulter. „Dr. Adams kann erst Morgen Vormittag kommen, er ist grad am anderen Ende der Stadt und kümmert sich um eine Schussverletzung bei einem Mann aus unserem Kartell." Sagt er mitfühlend. Ich ziehe scharf die Luft ein und löse meinen Blick keinen Augenblick von Layla.
„Holst du mir bitte den Erste Hilfe Katen aus dem Badezimmer, er ist in dem Regal unter dem Waschbecken." Archer bejaht und ist in wenigen Minuten wieder neben mir mit dem Kasten. Ich nehme ihm alles ab Ich gehe langsam auf Layla zu und lasse mich auf der Kante des Bettes nieder. „Ich denk ich komme jetzt alleine klar, danke dass du geblieben bist Archer." Sage ich und schenke ihm ein schwaches lächeln. „Natürlich Junge, wenn noch was seien sollte ruf mich an und ich komm wieder zu dir." Erklingt seine ruhige Stimme neben mir und er drückt mir zum Abschied noch einmal die Schulter. Ich weiß nicht was ich ohne Archer machen würde, er ist schon immer mehr Vater gewesen als mein biologischer. Auf Archer kann ich mich verlassen und weiß dass er auch mitten in der Nacht kommen würde wenn ich irgendein Problem hätte. Ich gehe schnell ins Badezimmer um meine Hände zu waschen nicht das wegen mir sich noch eine von Laylas Wunden entzündet wenn ich sie behandel. Ich gehe zurück in mein Schlafzimmer und öffne den Koffer welcher auf dem Fußboden neben meinem Bett liegt. Ich greife nach der Flasche Desinfektionsmittel und lasse etwas von der klaren Flüssigkeit über meine Hand laufen. Gewissensbisse nagen an mir und ich brauche noch einen Moment ehe ich mich komplett Layla widmen kann.Ich greife nach meiner Decke und ziehe die ihr bis über die Beine so dass sie nicht auskühlt auch wenn es im Raum mittlerweile ziemlich heiß ist und ich mir deswegen sicher keine Sorgen machen muss.
Ich nehme vorsichtig Laylas Arm in die Hand und betrachte den Schnitt welcher sich schräg über ihren Oberarm zieht. Er ist nicht so tief das er genäht werden müsste, aber er ist ziemlich lang und die Wunde blutet immer noch. Ich nehme ein Tuch und tränke es mit Desinfektionsmittel ehe ich damit beginne die Wunde zu reinigen. Ich bin froh das Layla nicht bei Bewusstsein ist, denn so ist es leichter ihre Wunden zu versorgen. Ich lege ein steriles Stück Stoff über den Schnitt und Wickel einen Verband um ihren Arm. Ich suche ihren restlichen Körper nach Verletzungen ab und hebe dafür leicht den Stoff ihres Shirts an um mit ihren Bauch ansehen zu können. Ein blauer Fleck mittig von ihrem Bauch und ein weiterer erstreckt sich auf Höhe ihrer Rippen. Wenn Dr. Adams morgen kommt muss er unbedingt nachsehen das keine ihrer Rippen gebrochen ist. Ich trage eine Kühlende Salbe auf die Flecke und ziehe die Decke wieder über ihren Körper. Ihre Wange ist gerötet und an ihrer Lippe ist ein Riss. Ich wiederhole denselben Prozess wie am Bauch und setze mich an das Fußende vom Bett.Ich stütze meine Ellenbogen auf den Knien ab und lasse meinen Kopf in die Hände fallen. Wie konnte ich nur zulassen dass ihr so etwas passiert. Ich habe seit ich sie kennengelernt habe alles in meiner Macht stehende getan um sicher zu gehen dass ihr nichts passiert. Ich wollte das sie sich von mir fernhält, doch sie ist so stur und hat sich nicht davon beirren lassen das ich der Boss von einer der Größten Mafia Kartelle in ganz Amerika bin. Ich wollte nie dass ihr etwas passiert, sie ist mir verdammt wichtig auch wenn ich sie nicht wirklich gut kenne. Seit ich das erste Mal in ihre blauen Augen gesehen habe war dort etwas so unbeschreibliches was mich gefesselt hat und nie wieder los gelassen hat. Ich sehe sie an und das Erste woran ich denke ist das ich sie von den Grausamkeiten dieser Welt beschützen will, ich will für sie da sein und ihr zeigen dass sie mir vertrauen kann und das ich sie niemals im Stich lassen werde.
Wenn ich sie da so auf meinem Bett liegen sehe zerfressen mich die Schuldgefühle komplett. Ich war schon wieder einmal unfähig dazu einen Menschen zu beschützen der mir wichtig ist. Ich bin nicht im Stande dazu zu sorgen dass die Menschen in meinem Umfeld sicher sind und das zerstört mich langsam immer mehr. Erst wurde mit Nathan genommen und wenn Layla so etwas zustoßen würde kann ich mit Sicherheit sagen dass es mein Todesurteil wäre. Eine solche Qual halte ich kein zweites Mal aus, ich würde meine Glock 18 ziehen und alles beenden. Es ist nur meine Schuld das mein Mädchen jetzt vor mir liegt mit schweren Verletzungen. Seit wann nenne ich sie eigentlich mein? Sie ist kein Objekt was ich besitzen könnte und doch wünsche ich mir sehnlichst das sie an meiner Seite ist und ich mich bessern kann für sie. Ich fühle seit Nathane Tod nur noch Hass, Wut und Verachtung. Wenn sie bei mir ist fühl ich mich anders, sie sieht nicht das Monster in mir was ich bin, sie sieht mich mit diesem verträumten blick an und sie vertraut mir. Bin ich bei ihr fühlt es sich so an als hätte ich endlich das Stück von mir wieder erlangt was mit dem Tod von meinem Bruder gestorben ist. Sie tut mir gut und ich will sie nicht wieder gehen lassen.
Ich schrecke auf als ich ein Geräusch neben mir höre. Ich muss wohl eingeschlafen seien, da durch das Fenster mittlerweile ein zartes Licht scheint. Ich stehe auf und Strecke meinen verspannten Körper. Mein Blick gleitet sofort zu Layla, welche die Augen immer noch geschlossen hält und ihr Brustkorb sich sachte hebt und senkt. Ich überwinde die Paar Schritte zum Kopfteil des Bettes und gehe davor auf die Knie so dass ich eher auf ihrer Höhe bin. Ich strecke meine Hand nach ihrer aus und nehme sie vorsichtig in meine. Sie passen wunderbar ineinander und ich kann meinen Blick für einen Moment nicht davon abwenden. Ihre Wange hat sich dunkel verfärbt und einzelne blonde Haarsträhnen Hängen ihr ins Gesicht. Ich fahre mit meiner freien Hand in ihr Gesicht und streiche ihr die Strähne hinters Ohr. Ich Male mit meinem Daumen kleine Kreise auf ihren Handrücken und hoffe das sie so schnell wie möglich wach wird. Ihre Hand bewegt sich plötzlich leicht und ich richte meinen Blick auf ihr Gesicht. Ihre Augenlieder Flackern leicht und dann schlägt sie die Augen auf und ich versinke in dem Blau welches einem Ozean gleich kommt.
Was denkt ihr wie Layla reagieren wird ? 🙃
Ich wünsche euch allen einen schönes Wochenende ❤️❤️
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𝑺𝒉𝒆'𝒔 𝒎𝒚 𝑫𝒆𝒔𝒕𝒊𝒏𝒚 ✔️
Mystery / ThrillerWe all wear masks, some with makeup some with smiles some with wifes or husbands cars or chlothes we hide from the world and from ourselves we hide from the truths behind our eyes running away from our real but somewhere there where truth me...