Mehr als nur nervös, kauerte ich zwischen zwei Mülltonnen und starrte hinüber zur anderen Straßenseite. In unserer Gegend von New York, die zu den Bronx gehörte war fast jede zweite Straßenlaterne kaputt, sodass man nur bedingt etwas erkennen konnte. Mel, meine beste Freundin, die neben mir hockte, starrte gebannt auf die geschlossenen Rollläden des kleinen Kiosks und lauschte auf das Rasseln eines Schlüssels.
Gerade schloss der alte Mister Berkley geräuschvoll die Tür, bevor er grummelnd seinen Schlüsselbund einsteckte und sich eine Zigarette anzündete. Mel neben mir sah hibbelig auf ihre Armbanduhr und verdrehte die Augen, während sie sich mit der anderen Hand, ihre schwarzen Haare hinters Ohr strich.
"Der Typ hat aber auch echt zu viel Zeit!'
Ich musste leise lachen und flüsterte zurück."Keine Sorge, ab morgen wird er damit beschäftigt sein seine Hütte zu schrubben!"
Sie kicherte ebenfalls leise und wir grinsten uns an. "Die Jungs werden Augen machen, wenn sie erfahren dass wir das hier durchgezogen haben!"
Mel nickte und sah wieder rüber auf die andere Seite. "Er ist weg, bereit?" Flüsterte sie und ich zog die schwarze Tasche näher zu mir heran.
"Jap, lass uns loslegen!"Gemeinsam huschten wir über die Straße und ich zog schon mal die erste Spraydose aus der Tasche.
Während ich mich bemühte eine möglichst scheußliche Karikatur des Ladenbesitzers an die Wand zu sprühen quiekte Mel erfreut auf.
"Ich wusste doch dass ich sie eingepackt hatte!"Erstaunt sah ich ihr dabei zu, wie sie zwei Packungen Eier auf den Bürgersteig stellte und mich verschwörerisch an grinste.
"Schau nicht so Katy, nur ein bisschen Farbe ist doch langweilig!" Lachte sie und ich stimmte ein. Wir nahmen uns jeder zwei Eier und warfen sie mit voller Wucht gegen die Hauswand, wobei wir uns über die Formen der Flecken kaputt lachten.Ein rohes Ei nach dem anderen landete an der Wand. Gerade als wir laut lachend versuchten die Flecken mit Hilfe von Graffiti in weitere Gesichter zu verwandeln, erklang hinter uns ein lautes Räuspern, das nichts gutes verhieß.
Erschrocken starrten wir uns an und drehten uns dann langsam um.
Hinter uns standen zwei Polizisten die uns mit hochgezogen Augenbrauen musterten.
"Was soll das hier werden wenn's fertig ist?"
Fragte der eine scharf und musterte uns streng.
Im Gegensatz zu Mel, die meistens eher schüchtern war und sich halb hinter meinem Rücken versteckte, hatte ich meine Fassung schnell wieder gefunden und setzte mein engelhaftestes Lächeln auf."Oh Guten Abend meine Herren! Wir haben sie ja gar nicht kommen gehört!" Flötete ich und klimperte mit den Wimpern. "Wir dachten uns dass diese alte Bruchbude mal einen neuen Anstrich und ein wenig Dekoration gebrauchen könnte und wollten uns dieser Sache persönlich annehmen." Säuselte ich weiter, wobei ich auf die Eier und Graffiti-Dosen deutete.
Mel hinter mir, konnte sich nur mühsam das Lachen verkneifen und starrte angestrengt auf die Schuhspitzen ihrer schwarzen Converse.
Der eine Polizist bekam tatsächlich ebenfalls einen verschmitzten Gesichtsausdruck und trat jetzt ein wenig nach vorne. Mit seiner eher rundlichen Figur und den silbergrauen Haaren war er mir deutlich sympathischer als sein Kollege, der sich wie ein Feldwebel vor uns aufgebaut hatte und mit zusammengekniffenen Augen musterte."Sie scheinen das wohl sehr komisch zu finden junge Dame!" Wütend musterte der groß gebaute Braunhaarige mich von oben bis unten. Okay, ich sah in der Tat nicht gerade ladylike aus, mit der grauen, jetzt bunten Jogginghose und dem schwarzen viel zu großen Hoodie.
"Ja, sie etwa nicht?" Fragte ich, immer noch mit engelhafter Stimme und grinste amüsiert als der junge Mann rot anlief. So langsam war ich mir nicht mehr so sicher ob er sich im Griff hatte. Der nahm wohl seinen Job zu ernst.
Gott sei dank ergriff der Ältere jetzt das Wort, wohl um eine Eskalation der Sache zu verhindern, und legte dem anderen warnend eine Hand auf die Schulter.
"Wie ist denn ihr Name Miss?"
Fragte er und sah mich an."Katelynn. Katelynn Price." Antwortete ich, da klar war, dass wir aus der Sache eh nicht mehr heraus kamen.
"Und sie?" Fragte er mit Blick auf Mel.
"Melanie Gordon." Antwortete sie schüchtern. Wenn man sie näher kannte, konnte man sich gar nicht mehr vorstellen wie zurückhaltend die Fremden gegenüber war. Sie liebte es Blödsinn zu machen und hatte einen einzigartigen Humor."Aha, sie sind sich hoffentlich bewusst dass ihre kleine 'Verschönerung' unter die Kategorie der Sachbeschädigung fällt."
Mel schaute betreten auf den Boden und nagte an ihrer Unterlippe."Ich lasse ihnen das für heute nochmal durchgehen, da es das erste mal ist dass sie beide bei so etwas aufgefallen sind. Aber wenn ich sie nochmal erwische, sind sie fällig!
Wir kommen in einer Stunde nochmal hier vorbei und bis dahin sind sie bitte weg."
Er sah uns prüfend in die Augen und lächelte ihn ehrlich dankbar an. Es hätte deutlich schlimmer kommen können.Der andere quittierte das mit einem wütenden Schnauben, doch der Runde ignorierte das und ging zum Auto.
Als die beiden losfuhren kurbelte er jedoch noch einmal die Scheibe hinunter.
"Ach ja, bis morgen Abend ist das hier wieder weg! wir kontrollieren dass." Mit diesen Worten deutete er auf die Mr. Berkley-Fratze an der Hauswand und fuhr davon.Mel und ich atmeten gleichzeitig auf und sahen uns dann grinsend an.
"Puh, das war ganz schön knapp." Sagte sie und ich nickte zustimmend.
"Aber es war auch zu komisch wie der eine Cop fast ausgerastet ist" Sie gluckste und auch ich musste bei dem Gedanken an das wut verzerrte Gesicht des braunhaarigen Jünglings denken.__________꧁꧂__________
923 WörterIch hoffe ihr hattet wenigstens ein bisschen Spaß beim Lesen und mein Schreibstil ist einigermaßen nachvollziehbar und nicht kompletter Müll 🙈
Wir sehen uns dann hoffentlich im nächsten Kapitel und ich würde mich echt über ein paar Rückmeldungen freuen.
DU LIEST GERADE
Country Love
Romance"Du hast eine sehr interessante Art die Dinge zu verdrehen." Sagte ich an ihn gewandt, wobei meine Stimme einen gefährlichen Unterton annahm. Den interessierten und zugleich verwirrten Blick von Liv ignorierend, sah ich zu Deamon, welcher jetzt ziem...