Kapitel 43

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Ungeduldig trat ich von einem Fuß auf den anderen und wartete darauf dass Nick endlich seinen Bürokram liegen ließ und nach draußen kam.

Ich stand jetzt schon seit mindestens fünf Minuten in der Kälte und wartete darauf dass es endlich los ging.

Wir hatten Mel versprochen sie vom Flughafen abzuholen und ihr Flieger würde bereits in drei Stunden landen.

Wie lange brauchte der Typ den bitte noch?!

Ich beachtete die sich nähernden Schritte kaum, bis sich plötzlich von hinten zwei Arme um mich schlangen und jemand einen Kuss auf meine Pudelmütze drückte.

"Guten Morgen, Dreamy. So früh schon wach?"

Ich grummelte irgendwas unverständliches und lehnte mich mit dem Rücken gegen die warme Brust.

"Wie bitte?" Das Grinsen in Deamons Stimme war kaum zu überhören, weshalb ich gespielt genervt die Augen verdrehte.

"Mel kommt heute, schon vergessen?" Ich drehte mich nun doch zu ihm um und hob fragend eine Augenbraue.

Ein Schmunzeln schlich sich auf sein Gesicht und er schüttelte den Kopf. "Wie könnte ich nur, du redest seit Tagen von nichts anderem mehr. Ich frage mich schon ob ich eifersüchtig sein sollte."

Jetzt konnte auch ich ein Grinsen nicht mehr halten und zuckte nur unschuldig mit den Schultern. "Vielleicht. Wer weiß das schon."

Die Rache kam auch prompt in Form einer Kitzelattacke, die mich sogar durch meine dicke Winterjacke hindurch zum quitschen brachte.

Lachend wand ich mich aus seiner Umarmung und flüchtete zur Haustür.

Gerade als ich diese öffnen wollte um nach Nick zu sehen, wurde sie von innen aufgestoßen und Besagter trat ebenfalls in Winterjacke und Handschuhe gehüllt nach draußen.

Schnell räusperte ich mich und machte ein paar Schritte nach hinten, da ich fast ich ihn hineingelaufen wäre.

"Da bist du ja endlich." Sagte ich, ein erbärmlicher Versuch diese seltsame Situation zu überspielen, und bemühte mich um ein möglichst überzeugendes Lächeln.

"Ja, wir müssen auf dem Weg noch einen Abstecher zur Post machen." Erwiderte er nur und ging an mir vorbei zum Auto. Kurz huschte sein Blick zwischen mit und Deamon hin und her, jedoch war seinem Gesicht dabei kein Gedanke abzulesen. Ahnte er etwas oder war es ihm nicht aufgefallen wie unsere Blicke sich kurz trafen?

Anmerken ließ er sich jedenfalls nichts. Etas skeptisch folgte ich ihm zum Auto, während Deamon uns noch kurz zu nickte und dann wieder in Richtung Stall verschwand.

᪥᪥᪥

Nur wenige Zeit später befanden wir uns auch bereits auf dem Highway in Richtung Cheyenne. Der Brief war schnell abgegeben gewesen und mit jedem Meter dem wir uns dem Flughafen näherten hüpfte mein Herz aufgeregter.

Es war viel zu lange dass Mel und ich uns gesehen hatten und die Fahrt schien eine halbe Ewigket zu dauern. Das wurde auch nicht besser als Nick das Radio einschaltete und anfing alle Sender mit Country Musik auszuprobieren.

Auch wenn ich mich mittlerweile mit meiner neuen Wohnsituation angefreundet hatte, doch dieses Gedudel welches Nick in Dauerschleife zu hören schien konnte einen wahnsinnig machen.

Bald würde ich jeden Country Hit der letzten 20 Jahren auswendig kennen.

Ich hatte schon ein paar Mal versucht einen anderen Sender reinzubekommen, doch außer undeutlichem Geknister war den Lautsprechern nichts mehr zu vernehmen. Und außer Musikkassetten spielte die eingestaubte Musikanlage von Nicks in die Jahre gekommenem Truck auch nichts ab.

Country LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt