Kapitel 23

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Den Rest des Nachmittags hatten wir, welch Wunder, in der Küche verbracht.
Eigentlich hatte ich ja alleine mit Amy sprechen wollen, doch das würde ich einfach auf später verschieben.

Wie die Diskussion von Liv und mir verlaufen war, kann man sich glaub ich ungefähr denken. Nämlich genauso wie die letzten 148 Diskussion zu diesem Thema auch. Ich stritt alles ab und Liv glaubte weiterhin felsenfest daran, dass es zwichen ihrem Bruder und mir funkte.

Das Uno-Spiel hatten wir mitgenommen und auf dem Weg hatte Liv noch Johnny aufgegabelt und dazu verdonnert mit uns Karten zu spielen. Armer Junge. Während Liv und ich beide fast fertig waren, saß er mit 16 Karten auf der Hand am Esstisch und fand trotzdem keine passende.

Dafür gewann er jede der folgenden fünf Runden und ließ uns dabei ganz schön alt aussehen.

"Du hast ja schon wieder gewonnen!"
Schmollte Liv und schmiss beleidigt ihre restlichen Karten auf den Tisch.

Johnny grinste nur schulterzuckend und machte ein unschuldiges Gesicht.
"Was kann ich dafür, wenn ihr so schlecht spielt und noch dazu miserable Verlierer seid?"

"Ey, hab ich mich etwa beschwert?"
Empört sah ich ihn an und hob fragend eine Augenbraue.

"Jaja, fall mir ruhig in den Rücken!"
Kam es da von Liv, diesmal an mich gewandt.

Amy unterbrach unsere hitzige Konversation, die zum Glück nur Spaß gewesen war, indem sie zwischen uns auf den Tisch klopfte und somit die Aufmerksamkeit auf sich lenkte.

"So, dass Essen ist fast fertig, wäre schön wenn ihr mal das Feld räumen könntet. Und wo ihr grad dabei seid, könntet ihr auch eigentlich gleich den Tisch decken."

Ein dreistimmiges "Na gut" ertönte und wir standen seufzend vom Tisch auf.

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"Katy, reichst du mir bitte mal dan Zucker... Obwohl, Johnny könntest du das nicht lieber machen?"

Luke, der schräg gegen über von mir saß, sah jetzt grinsend zu Johnny neben ihm, der lachend nach der richtigen Dose griff.

"Was soll das denn jetzt heißen? Traust du mir etwa nicht?"
Fragte ich und versuchte gleichzeitig empört und unschuldig zu gucken, was aber irgendwie nicht so richtig funktionierte.

"Ne, nicht so wirklich."
Luke grinste und streute sich ein paar der kleinen Kristalle in den Kaffee, um die Dose anschließend an Nick weiter zu reichen, der am anderen Ende des Tisches saß.

"Wie komisch."
Kam es von Deamon der natürlich auch seinen Senf dazu geben musste.

"Ich warne euch, überspannt den Bogen nicht, ihr wisst ja offensichtlich was dabei rauskommt!"
Antwortete ich drohend und nahm die beiden ins Visier.

"Nur zu gut."
Deamon sah wieder zurück auf seinen Teller und schob sich einen Löffel Kartoffelsuppe in den Mund.

"Idiot. Deine Unschuldsmiene kauf ich dir keinen Moment lang ab."
Mit einem Kopfschütteln wandte auch ich mich wieder meinem Essen zu und ignorierte die Blicke der anderen, die unsere Konversation interessiert beobachteten, ignorierte ich dabei geflissentlich.

Mal abgesehen von meinen Freunden und mir saßen nämlich noch zwei der Ranchhands an dem großen Esstisch und warfen sich ebenfalls viel sagende Blicke zu. Ja, das Verhältnis zwischen Deamon und mir war mittlerweile schon allgemein bekannt und Liv war nicht die einzige die angefangen hatte Geister zu sehen.

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