Kapitel 36

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"Katy? Hey Katy!" Ein sanftes Rütteln an meiner Schulter riss mich aus meiner Traumwelt und irgendwas kitzelte mich an der Nase, weshalb ich mich grummelnd die Decke über den Kopf zog. Seit wann verlor mein Kopfkissen eigentlich so viel Federn?

Moment mal- Das war gar keine Feder, was mich da kitzelte! Das war auch nicht mein Kopfkissen und ich war auch nicht in meinem Bett. Wo zum Teufel war ich?!

Nun öffnete ich doch die Augen und das erste was ich sah war ein riesiger Haufen Heu. Schlagartig kamen die Erinnerungen der letzten Nacht zurück.

Oh. Fuck. Ich war eingeschlafen.

Ich rieb mir einmal über die Augen und drehte mich dann langsam nach hinten um, wo mir ein grünes Paar Augen entgegen blickte.

Ein leises Lächeln umspielte Deamons Lippen als er mein verschlafenes Gesicht bemerkte und er hob vorsichtig die Hand um mir ein Heuhalme aus den Haaren zu zupfen.

"Guten Morgen." Sagte er leise und ich grummelte irgendeine Antwort und versuchte mich wenigstens ein wenig aufzurichten.

Deamon tat es mir gleich und reichte mir schon den ersten Becher Kaffee hinüber, was ich dankend annahm.

"Morgen ist aber eine sehr schöne Umschreibung. Es ist noch dunkel draußen."

Verdammt. Wie sollte ich jetzt auf ihn reagieren, nach dem was gestern passiert war? Ich war absolut unvorbereitet auf diese Situation und hatte keinen Plan was ich jetzt zu ihm sagen sollte.

Ich beschloss erstmal den Kaffee zu trinken und mir somit Zeit zu verschaffen.

Deamon schmunzelte nur über meine Antwort und beobachtete mich ein wenig, bevor er seinen Oberkörper vollends aufrichtete und sich erstmal ausgiebig streckte.

Verdammt, warum wirkte alles was dieser Typ tat so männlich? Das war doch mit Sicherheit nicht mehr normal.

Vielleicht sollte ich aber auch einfach damit aufhören ihn aus dem Augenwinkel anzustarren bevor es noch anfing komisch zu wirken.

"Lass uns reingehen, okay?" Das besagte männliche Exemplar wandte sich zu mir um und gähnte kurz darauf, was mir einen leicht besorgten Blick entlockte.

"Du hast nicht geschlafen oder?" Fragte ich und musterte ihn, wobei ich mir die Frage eigentlich schon selbst beantworten konnte. So müde wie er aussah, wohl kaum.

Deamon schwieg und ging stattdessen zur Leiter, was mich dazu veranlasste ihm zu folgen. Keine Antwort war auch eine Antwort.

Ich schnappte mir noch den Korb, wo ich meine inzwischen leere Tasse einfach mit rein stellte und folgte ihm nach unten.

So ein Spinner. Ich hatte ihm doch noch gesagt dass er mich wecken sollte. Aber nein, er musste mich ja unbedingt schlafen lassen.

Allerdings beließ ich es einfach dabei und beschloss das Thema auf sich beruhen zu lassen. Eine Diskussion hätte eh nichts gebracht und jetzt war es genau genommen eh zu spät. Beim nächsten Mal würde ich ihn jedoch mehrfach daran erinnern oder mir selbst einen Wecker stellen.

Als wir hinaus auf den Hof traten hatte ich eigentlich erwartet dass wenigstens die Dämmerung schon eingesetzt hatte, doch nichts dergleichen war der Fall.

Es war immer noch dunkel und ich sah ein wenig desorientiert nach oben in den Himmel. Wie spät war es eigentlich?

Es war Ende November, da ging die Sonne erst relativ spät auf. Demnach müsste es jetzt also noch vor sieben Uhr sein, vermutlich eher sechs oder auch noch früher.

Deamon blieb stehen und sah fragend zu mir. Schnell setze ich mich wieder in Bewegung und ging in Richtung Haus.

Was für eine komische Situation. Die Stille würde fast schon unangenehm. Am besten ich verlor einfach kein Wort mehr zu irgendwas, sonst blamierte ich mich noch in meinem halbwachen Zustand, indem ich irgendwelchen Schwachsinn redete.

Country LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt