Kapitel 25

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Schnell lief ich zu Deamon zurück, welcher zu meiner Überraschung tatsächlichen noch auf im Schneidersitz auf dem Boden saß und Rocky hinter den Ohren kraulte, der seinen Kopf vertrauensvoll auf dem Bein seines Herrchens abgelegt hatte.

Dem ging es jedenfalls bestens.

Als ihn der Schein der Taschenlampe traf, stand Deamon jedoch auf und kam mir mit seinem Hund im Schlepptau entgegen.

"Lass uns erstmal die Sicherung abchecken, dann können wir immernoch schauen ob etwas fehlt oder so."
Mit einem Nicken stimmte ich seinem Vorschlag zu und gemeinsam gingen wir in Richtung der Sattelkammer.

Ein wenig skeptisch musterte ich ihn aus dem Augenwinkel. Zwar lief Deamon jetzt scheinbar problemlos neben mir her, doch der Typ vorhin hatte ihm ziemlich übel mitgespielt und wenn mich meine Sinne nicht komplett getäuscht hatten, hatte er beim aufstehen auch leicht geschwankt.

Und auch wenn er anscheinend der festen Überzeugung war, dass ich es nicht bemerken würde, so war er auch meiner Frage ausgewichen und hatte vom Thema abgelenkt.

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Dort angekommen, war der Sicherungskasten zum Glück schnell gefunden. Unser Störenfried hatte tatsächlich einfach den Schalter umgelegt und so war es ein Leichtes den Schaden wieder zu beheben.

Kaum flackerte das Licht auf, drehte Deamon sich auch schon weg und flüchtete auf die Stallgasse, doch ich hielt ihn eisern am Arm fest.

So schnell würde er mir nicht davon kommen, das hatten schon ganz andere versucht.

"Du hast meine Frage immernoch nicht beantwortet!" Ermahnte ich ihn streng.

Deamon seufzte genervt, doch ich ließ mich nicht beirren und zog ihn energisch zurück. "Deamon! Jetzt hör endlich auf mit dem Mist, ich merk doch dass irgendwas nicht stimmt!"

"Mir geht's bestens!"
Erwiderte er murrend, doch ich unterbrach ihn sofort.

"Versuch's gar nicht erst, ich glaub dir kein Wort! Ich hab genau gesehen wie der Typ dir den Ellenbogen in den Bauch gerammt hat und jetzt schau mich gefälligst an wenn ich mit dir rede!"

Mit einem Seufzen wandte Deamon sich schließlich zu mir um, sodass ich sein Gesicht zu sehen bekam.

"Du blutest ja!"
Entsetzt zog ich ihn ein Stück zu mir runter und betrachtete die Schürfwunde an seiner Stirn genauer. Er musste mit Kopf irgendwo gegen geknallt sein, nachdem man ihn zur Seite gestoßen hatte.

"Komm, wir desinfizieren das!"
Entschlossen zog ihn zurück in die Sattelkammer und drückte ihn auf eine der herumstehenden Kisten, ohne überhaupt auf eine Zustimmung zu warten.

Deamon wollte protestieren doch ich schnitt ihm das Wort ab und öffnete den Verbandskasten, der an der Wand hing, um das kleine Fläschchen mit Desinfektionsmittel und einen Tupfer heraus zu nehmen.

"Stillhalten!" Kommandierte ich und begann vorsichtig die Wunde zu säubern, welche sich über die rechte Seite seiner Stirn zog.

Zum Glück war es nur eine Schürfung und weder besonders tief, noch würde er daran verbluten. Ich wischte das bereits heruntergelaufene Blut ab und griff dann zum Desinfektionsmittel.

Auch wenn Deamon versuchte sich nichts anmerken zu lassen, zuckte auch er kurz zusammen als ich das Desinfektionsmittel auf die Wunde sprühte und konnte sich ein schmerzvolles Aufzischen nicht verkneifen.

Ich grinste ein wenig und tupfte vorsichtig die überschüssige Flüssigkeit von seiner Stirn.

"Grins nicht so schadenfroh."
Maulte er mit einem schmunzeln auf den Lippen.

Country LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt