Kapitel 13

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Ein wenig benommen hämmerte ich auf meinem Wecker herum, bis das nervige Piepsen endlich verstummte und drehte mich genervt auf die andere Seite.
Gerade als ich erneut einnicken wollte fiel mir siedend heiß ein dass ich ja Schule hatte und schälte mich hastig aus dem Bett um meine müden Knochen ins Badezimmer zu scheuchen.

Ich sah vermutlich aus wie ein Zombie, weswegen ich den Blick in den Spiegel vermied und gleich duschen ging, in der Hoffnung mein Aussehen normalisieren zu können.

Nachdem ich fast die gesamte letzte Nacht wach gewesen war und wie die vergangenen drei Tage seit meinem Streit mit Nick, dürfte ich die Hautfarbe eines Vampirs besitzen.
Genau, blass wie der Tod persönlich und mit den Augenringen eines Waschbärs.
Verdammt, ich wiederholte mich. Ich brauchte dringend neue Vergleiche

Ich unterdrückte ein erneutes Gähnen und begann hastig mich einzuseifen.
Wieso musste ich auch immer morgens duschen? Eigentlich konnte ich das doch auch prima abends erledigen.

Okay, das war Wunschdenken. Am Abend wäre ich dafür erst recht zu faul.
Seufzend drehte ich das Wasser kalt und unterdrückte ein quicken als die kalten Tropfen meine empfindliche Haut trafen.

Ich wusch mir schnell die restliche Seife vom Körper und trat dann, einigermaßen erfrischt aus der Duschkabine nach draußen, wo ich sogleich bibbernd nach einem Handtuch griff.

Bloß schnell etwas anziehen, hier war es ja kälter als in der Arktis.
Würde mich nicht wundern wenn hier gleich ein Eisbär rein kam und nach einem Schal fragte.

Schnell zog ich mir die Klamotten über, die ich mir gestern bereits her gelegt hatte und schlüpfte in die schwarze Jeans und den dunkelroten Pullover.

Nachdem ich auch noch meine Haare gefönt hatte lief ich runter in die Küche um mich nach etwas Essbarem umzusehen.
Viel Zeit hatte ich eh nicht mehr, weswegen für Toast keine Zeit mehr war.
Ein Brot müsste reichen.

Als ich, wie erwartet enttäuscht feststellen musste, dass wohl über Nacht keine gute Fee meine Bitten erhört hatte und ein Nuttelaglas in den Schrank gestellt hatte, gab ich mich mit einem Marmeladenbrot und einem Apfel zufrieden.

Ich hastete nach draußen vor die Tür und sah mich suchend um.
Mein Blick fiel auf ein schwarzes Pick Up, das in in der Nähe der Veranda parkte und mir leider mehr als bekannt vorkam.
Musste dieser Idiot wirklich in meinem Sichtfeld parken?

Anscheinend hatte der Idiot mich auch bemerkt, denn er hörte auf irgenfwelche Sachen auf seine Rücksitzbank zu stapeln und drehte sich zu mir um.
Mit einem Grinsen musterte er mich und sagte: "Falls du Liv und Amy suchst, die sind schon zur Schule gefahren, du muss wohl laufen."
Sein Gesicht war toternst und einen Moment lang starrte ich ihn einfach nur fassungslos an.
Der Typ verarschte mich doch grade, oder etwa doch nicht?
Würden sie wirklich einfach so losfahren, ohne wenigstens zu schauen wo ich blieb?

Ein herzhaftes Lachen ertönte und zeigte mir dass er mich wirklich verarscht hatte, dieser Idiot. Mein Blut begann wieder gefährlich zu kochen.
"Das ist überhaupt nicht komisch, du Vollhonk! Ich bin spät dran, wo sind sie?"

"Wo ist wer?"
Zum Glück kam genau in diesem Moment Liv um die Ecke und sah fragend von einem zum anderen, bevor ihr Blick an mir hängen blieb.
"Guten Morgen Schlafmütze!"
Sie grinste und umarmte mich stürmisch.
Wie konnte man un die Uhrzeit nur schon so enthusiastisch sein? Es war mir eindeutig ein Rätsel.

"Da bist du ja Katy, dann können wir ja los!"
Amy, gefolgt von ihren Sohn kam um die Ecke und schwenkte ihren Autoschlüssel.
Puh, dan musste ich mich nicht wieder mit Mister Großkotz in ein Auto setzten.
Seiner blöden Grinsefratze würde ich sogar Josh's mörderischen Fahrstil vorziehen.

Allerdings zerplatzte der Traum eines normalen Unterrichtstages und einem Morgen ohne Grießgram ziemlich schnell, als Nick um die Ecke kam und uns zu winkte.
Das konnte nichts Gutes bedeuteten, es sei denn er kam um mir einen 'schönen' Tag und 'viel Spaß' in der Schule zu wünschen was höchst unwarscheinlich war, vorallem da eir seit unserem Streit nicht mehr mit einander gesprochen hatten.

Amy sah ihm fragend entgegen und auch Liv, Johnny und ich spitzten gespannt die Ohren.

"Nick, was gibt's?"
Wo diese Frau nur immer ihre gute Laune her nahm, einfach unglaublicn, genauso wie Liv nit ihrer Energie.
Nick war natürlich das genaue Gegenteil.
"Ihr fahrt heute und vermutlich auch die nächsten Tage nicht zur Schule, es gibt eine Unwetterwarnung und Direktor Hayes hat gestern Abend noch eine Mail geschrieben."

Na toll, jetzt hatte ich mich ganz umsonst gehetzt. Da hätte ich mir ja auch genauso gut noch zwei Stunden Zeit lassen können um zu essen.
Wie nannte man das doch gleich? Ach ja, Murphys Gesetz.

Aber es stimmte, wenn man einen Blick in den Himmel warf, konnte man schon deutlich die dunklen Wolkenberge erkennen welche sich aus Richtung Westen heran bahnten.

Ich zuckte zusammen, als Liv kreischend im Kreis hüpfte und dabei vergnügt in die Hände klatschte.
Anscheinend hatten beide Geschwister eine Vorliebe dafür meine Ohren zu strapazieren. Der eine mit blöden Kommentaren und dämlichen Witzen und die andere mit Gequike und Freudenschreien.

Leider konnte ich ihre Begeisterung leider nicht wirklich teilen, auch wenn ich ein paar Tagen schulfrei nicht abgeneigt war, aber Unwetter löste ein flaues Gefühl in meiner Magengegend aus.
Anscheinend hatten es die Gewitter in letzter Zeit auf mich abgesehen, ein Grund mehr wie so ich den Herbst nicht mochte.

Einen Schatten erschien an meiner rechten Seite, welchen ich als Johnn identifizieren konnte, der sich ein wenig zu mir rüber beugte.
"Alles okay?" Fragte er, woraufhin ich ihm einen überraschten Blick zu warf und schnell nickte.
"Ich mag Gewitter und Stürme auch nicht besonders, wenn du magst kannst du mir nachher im Stall helfen, das lenkt ab."

Verwundert sah ich ihn an.
Johnny war zwar eher zurückhaltend, aber dafür sehr aufmerksam. Er musste meine Stimmung bemerkt haben.
Dankbar nickte ich ihm zu und wandte mich dann Liv zu die jetzt mit dem Gehoppse aufgehört hatte und sich grinsend zu mir drehte.

"Was stehst du denn da rum und machst ein Beerdigungsgesicht! Wir haben Schulfrei!"
Sie jubelte wieder und grinste von einem Ohr bis zum anderen.
Ich musste ein wenig lachen und unterdrückte die aufkommende Unruhe für den Moment, während ich mich von Liv zurück ins Haus schleifen ließ.

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Hier ist (dann doch endlich) das neue Kapitel, zwar nicht so besonders lang wie die die davor, aber dafür kommt gleich noch eines im Anschluss!

Ich hab's die letzten Tage leider kaum geschafft etwas zu schreiben weswegen das ganze etwas länger gedauert hat.
Ich hoffe die zwei Kapitel sind eine kleine Entschädigung!

Country LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt